Martha Weiser

Martha Weiser (* 8. März 1913 in Wien; † 5. März 2008 in der Stadt Salzburg) war vom 17. Dezember 1964 bis 2. April 1976 Mitglied des Stadtratskollegiums.
Leben
Martha Weiser war Salzburgs erster weiblicher Stadtrat. Ehe sie 1938 den akademischen Maler Karl Weiser aus Salzburg heiratete, war die gebürtige Wienerin als Lehrerin tätig. In den ersten Nachkriegsjahren organisierte sie Vortragsreihen, Jugenddiskussionen und Seminare im Rahmen der Katholischen Aktion. Aus diesem Anlass wurde sie vom damaligen Landeshauptmann Josef Klaus als Kandidatin für den Landtag vorgeschlagen.
Von 1959 bis 1969 war Weiser dann auch die erste Abgeordnete zum Salzburger Landtag, zusätzlich war sie von 1964 bis 1976 als Stadträtin im Kollegium der Landeshauptstadt tätig. Neben der Arbeit in ihren Ressorts (Sozialwesen, Wohnungsangelegenheiten, Friedhöfe, Gartenamt und Liegenschaftsverwaltung) ergriff sie auch nachhaltige Initiativen auf sozialem und kulturellem Gebiet.
Die Aktion Essen auf Rädern, aber auch die Einrichtung der Hauskrankenpflege gehen auf ihr Wirken zurück. Im Jahr 1962 gründete Weiser die Frauenhilfe Salzburg, von 1965 bis 1976 war sie Landesleiterin der Österreichischen Frauenbewegung in Salzburg. Bis zu ihrem Tod war Weiser in der Katastrophenhilfe Österreichischer Frauen engagiert.
Während ihrer Tätigkeit als Stadträtin wurden auch die Vereinigten Versorgungsanstalten modernisiert.
Martha Weiser starb wenige Tage vor ihrem 95. Geburtstag in Salzburg.
O-Ton
- Ich lasse mich nicht gehen, habe viele Ideen, bin aber auch empfindsam und ganz sicher keine Emanze.
- Ja, ich glaube, ich bin eine Pionierin
- Es gab einige, die nicht auf meiner Seite waren. Vielleicht habe ich als Frau zu oft gesagt, was ich denke.
Ehrungen
- Ring des Landes Salzburg
- Silbernes Verdienstzeichen des Landes Salzburg
- Ring der Stadt Salzburg
- Ehrenring des Salzburger Hilfswerks
- Großes Goldenes Verdienstzeichen der Bundesrepublik Deutschland
- Goldenes Ehrenzeichen des Salzburger Seniorenbundes
Anekdote
Bei Martha Weiser überwog der spontane Tatendrang. So auch am 1. April 1976, einen Tag vor ihrem Rücktritt. Die Salzburger Nachrichten hatten sich die Scherz-Meldung erlaubt, Martha Weiser würde auf dem Mönchsberg Bäumchen verschenken. Als der SN-Redakteur als harmloser Spaziergänger getarnt zur angegebenen Beginnzeit der Aktion "Mehr Grün für Salzburg" Nachschau hielt, wer auf den Aprilscherz hereingefallen sei, wer stand da und verteilte Gutscheine für Baumsetzlinge? - Richtig!
Quellen
- Salzburger Nachrichten