Großes Wiesbachhorn

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Großes Wiesbachhorn und links das Kleine Wiesbachhorn, links und Bildmitte das Wielingerkees und rechts das Kaindlkees.
Großes Wiesbachhorn, direkt davor das Kleine Wiesbachhorn.
Das Große Wiesbachhorn im Morgenlicht eines Dezembertages.
Der Gipfelbereich von Norden gesehen.

Das Große Wiesbachhorn ist mit 3 564 m ü. A. der dritthöchste Gipfel der Glocknergruppe in den Hohen Tauern im Pinzgau.

Geografie

Es befindet sich zwischen dem Kapruner und dem Fuscher Tal, etwa zwischen Ferleiten und dem Stausee Mooserboden. Im nördlichen Gipfelbereich ist es vergletschert. Südlich des markanten Berggipfels befinden sich die Bratschenköpfe, südwestlich die Klockerin.

Geschichte

Nach Carl Freiherr von Moll[1] erreichten bereits Ende des 18. Jahrhunderts die Fuscher Bauern Zanker und Zorner den Gipfel des Wiesbachhorns. In einem Artikel im Österreichischen Beobachter vom 26. September 1824 wird der Wunsch ausgedrückt, das Wiesbachhorn "möge einen Freund Naturkunde finden, der ihn genau erforschte und ein treues Gemählde von seinen Merkwürdigkeiten entwürfe.."[2] Das lässt darauf schließen, dass zumindest noch kein Wissenschafter bis 1824 am Gipfel stand.

1839 gab es dann bereits ein Gemälde des Berges[3] von Josef Schwemminger[4]

Am 13. September 1841[5] bestieg unterschiedlichen Quellen zufolge der Salzburger Erzbischof Kardinal Friedrich VI. Fürst Schwarzenberg mit Pfarrer A. Embacher und fünf Begleitern von Ferleiten aus das Wiesbachhorn. Nach ihm ist die 1882 erstmals erbaute Schwarzenberghütte (von 1897 bis 1983 Mainzer Hütte) benannt.

Am 15. Juli 1924 bezwangen die beiden Alpinisten Fritz Rigele und Wilhelm Welzenbach die bis dahin aus unbesteigbar geltende Nordwestwand. Welzenbach verwendete dafür eigens geschmiedete "Eisnägel" - aus denen sich im Laufe der Zeit die Eisschrauben entwickelten.

Am 16. Mai 1932 stürzte bei der Begehung der Nordwestwand des Großen Wiesbachhorns der Deutsche Toni Schmid tödlich ab. Es war ein Pfingstsonntag und Schmid war mit Ernst Krebs unterwegs gewesen, der schwer verletzt überlebte. In der Nähe weilende Touristen, einer der beiden war Arzt, wurden Zeugen des Unglücks. Ihnen gelang es gegen Mittag in 2 800 Meter Höhe an die Abgestürzten heranzukommen. Schmid war bereits tot. Nach erster Hilfeleistung für den schwerverletzten Krebs holten die beiden Helfer vom Heinrich-Schwaiger-Haus oberhalb des Mooserbodens Decken, ein Zelt und sämtliche notwendigen Ausrüstungsgegenstände, um Krebs, so gut es ging, zu versorgen und vor dem Erfrieren zu schützen. Am 17. Mai stieg aus Kaprun eine zehnköpfige Rettungsmannschaft auf und holten Krebs.[6]

Der heutige Normalweg führt von den beiden Staumauern des Stausees Mooserboden über den Haushofer-Weg (Nr. 718) zum Heinrich-Schwaiger-Haus und über die Fochetzköpfe am Kaindlgrat (Firn und/oder Fels bis Schwierigkeit Alpinskala 1) zum Gipfel.

2016 bildete der Gipfel den Fokus einer Ausstellung Die höchsten Salzburger entlang der Großglockner Hochalpenstraße.

Berghütte

Lage auf Panoramabild

Das Große Wiesbachhorn ist im rechten Bildteil mit Nr. 8 gekennzeichnet.

Die Beschreibung der Berggipfel und Keese an der Westseite des hinteren Ferleitentals zum Kapruner Tal. Aufnahme von der Webcam am Törlkopf oberhalb des Fuscher Törls an der Großglockner Hochalpenstraße, Aufnahme vom 1. April 2020 um 09:35 Uhr.
Berggipfel * 1: Linker der beiden Gipfel Kleinglockner, 3 770 m ü. A., rechter Gipfel Großglockner, 3 798 m ü. A; * 2: Sinwelleck, 3 261 m ü. A. * 3: Fuscher-Kar-Kopf, 3 331 m ü. A. * 4: Breitkopf, 3 154 m ü. A. * 5: Hohe Dock, 3 348 m ü. A. * 6: Klockerin, 3 422 m ü. A. * 7: Vorderer Bratschenkopf, 3 401 m ü. A. * 8: Großes Wiesbachhorn, 3 564 m ü. A., der dritthöchste Gipfel der Glocknergruppe * 9: Kleines Wiesbachhorn, 3 283 m ü. A. Keese (Gletscher) * A: Fuscher-Kar-Kees * B: Fuscher Eiskar * C: Nördliches Bockkarkees * D: Bratschenkopfkees * E: Hochgruberkees * F: Teufelsmühlkees Schutzhütte * H: Schwarzenberghütte

Historische Aufnahmen

Bilder

 Großes Wiesbachhorn – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Weblink

  • Lage auf AMap (korrigierter neuer Link, Datenstand 6. November 2022)

Quellen

Einzelnachweise

  1. Carl Freiherr von Moll: Molls Jahrbuch für Berg- und Hüttenkunde, Band V, Salzburg 1801, S. 241
  2. Quelle ANNO, Österreichischen Beobachter, Ausgabe vom 26. September 1824, Seite 4
  3. Quelle ANNO, Der Adler, Ausgabe vom 26. Juli 1839, Seite 4
  4. mehr siehe Wienwiki
  5. eine Quellenangabe zum Termin findet sich in ANNO, Österreichisches Bürgerblatt für Verstand, Herz und gute Laune, Ausgabe vm 10. November 1841, Seite 3, rechts unten in der Fußnote
  6. Quelle ANNO, Der Abend, Ausgabe vom 17. Mai 1932, Seite 3