Pfarrhof Neumarkt am Wallersee

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Der Pfarrhof im Silversterlicht 2016.
Blick in die Kirchenstraße. Rechts der Pfarrhof.

Der Pfarrhof Neumarkt am Wallersee ist ein Gebäude der katholischen Kirche im Kirchenbezirk von Neumarkt am Wallersee in der Flachgauer Stadt Neumarkt am Wallersee.

Geschichte

Es gab drei Pfarrhöfe in jüngerer Zeit in Neumarkt am Wallersee:

  • den alten Pfarrhof im Haus Kirchenstraße 3
  • einen Pfarrhof, der während des Abrisses des alten und Errichtung des heutigen Pfarrhofs verwendet wurde, heute das Haus St. Katharina
  • den neuen, heutigen Pfarrhof an der Stelle des alten in der Kirchenstraße 3

Anstelle des heutigen Pfarrhofs stand bis 1965 das alte Pfarrhaus. Hans Tietze beschreibt es in seiner Österreichische Kunsttopographie, 1916:

Das Vikariatshaus wurde durch den Erzbischof Paris 1622 von Johann Jakob Embser, hfstl. Umgelter zu Neumarkt, um 750 fl. erworben und von der Marktgemeinde eingerichtet. Einstöckiges, rechteckiges Gebäude, sechs Fenster Ostfront. Steinportal von 1858. Über Hohlkehlgesims Schindelzeltdach. Im Erdgeschosse tonnengewölbter Gang mit durchlaufenden Stichkappen. Im ersten Stocke Flachdecken mit stukkierten profilierten Umrahmungen.

Ofen: In einem größeren Zimmer im ersten Stocke großer, rechteckiger, blauer Kachelofen, getragen von fünf sitzenden weißen Löwen. In den Ecken gewundene weiße Säulenschäfte. Im Mittelfelde der neun großen Kacheln, von Kugelreihen umrahmt, weiße Hochreliefbüsten römischer Kaiser. Als Bekrönung weißer Pelikan mit seinen Jungen. Datiert 1735. Sehr gute Arbeit.

Gemälde: Alle Öl auf Leinwand.
1. 119 X 86 cm. In gemaltem, ovalem Rahmen, die hl. Familie,oben Gott-Vater. Mittelmäßig, Ende des XVII. Jhs.
2. 119 X 86 cm. Die hl. Barbara als Fürbitterin eines Kranken; oben zwei Engel mit Monstranz, links unten Martyrium der Heiligen. Gut, XVIII. Jh.
3. 107 X 83 cm. Der hl. Josef mit dem Jesusknaben. Gut, Ende des XVIII. Jhs.
4. 86 X 70 cm. Porträt, Brustbild. Bartloser Herr mit weißer Allongeperücke, in blauem Rocke, mit einem Briefe in der Hand. Rechts oben Wappen und Inschrift: "Ae(tatis) s(uae) XXXXVIII. Johann Gotfrit Poschinger Stiffter des Beneficij zu Neumarkht." Mittelmäßige Arbeit, auf der Rückseite datiert: A(nn)o 1762.
5. Pendant dazu. Gemahlin des obigen, mit schwarzer Haube, in schwarzem Gewande mit Spitzen besatz. Links Wappen und Inschrift: "Ae(tatis) s(uae) XXXXI Maria Catrina Poschinger Stiffterin des Beneficij zu Neumarckht.2 Auf der Rückseite datiert: 1762.
6. 76 X 48 cm. Schutzengel mit Kind. Signiert: Georg Pezolt p. 1827. Stark beschädigt.

Privatbesitz. Im Privatbesitze des Herrn Pfarrers Andreas Schweinsteger (gest. im Aug. 1912).
1. Kleine Kreuzpartikelmonstranz. Silber, vergoldet. Vierpaßförmiger Fuß; runder, mit getriebenen Blättern belegter Knauf. Um den verglasten Reliquienbehälter Umrahmung aus durchbrochenen Kreisen, Strahlenkranz, Kreuz. Reich verziert mit echten Perlen und Steinen (Granaten, Amethyst). Stammt aus dem Kloster Ettal. Authentik vom Jahre 1726 (Kloster St. Peter in Salzburg).
2. Kreuzpartikelmonstranz. Messing, vergoldet. Ovaler Fuß. Umrahmung aus durchbrochenem Bandrankenwerke, dahinter Strahlenkranz, Kreuz. Unechte Steine. Authentik Brixen 1802.
3. Vier Porträt-Aquarellminiaturen, gute Arbeiten um 1840.

Die Spatenstichfeier für den neuen Pfarrhof fand am 9. Dezember 1990 und die Einweihung am 6. Dezember 1992 statt.

Quellen