Gottfried Poschinger

Gottfried und Maria Poschinger. Die Aufnahme wurde bei der Landesausstellung Von Hier. Und Dort. 2016 im Museum Fronfeste gemacht.

Johann Gottfried Poschinger (* 5. November 1685 in Neumarkt; † 2. März 1762 ebenda) war ein bedeutender Handelsherr aus der Familie Poschinger in der Marktgemeinde Neumarkt im Flachgau.

Familie

Gottfried Poschinger war der einzige Sohn des Mathias und der Elisabeth Poschinger. Er war seit 1711 mit der damals 19-jährigen Maria Katharina Stanzinger * 1692; † 5. Dezember 1761 in Neumarkt), einer Kaufmannstochter aus Irdning[1][2]im Ennstal, verheiratet.

Sie hatten sieben Kinder:

Ihre Tochter Theresia (* 1710) war mit Franz Anton Rauchenbichler (* 1707; † 1760), Handelsmann und Hausbesitzer in der Stadt Salzburg, vermählt (1732).

Der Sohn Franz Joseph (* 1714) wurde Amtskämmerer und Handelsherr in Mattighofen.

Der Sohn Georg Anselm (* 1722) wurde als Pater Sigismund Maria Poschinger Priester und Benediktiner in Ensdorf in Bayern.

Gottfried junior (* 27. Oktober 1720; † 1736) verfügte über eine hohe Begabung im musisch-sprachlichen Bereich. Er wurde von Pater Virgil Kleinmayr (* 1691; † 1771), dem Präfekten des Benediktiner-Gymnasiums in der Stadt Salzburg, gefördert. Gottfried junior verfasste bereits als Schüler literarische Werke. Er starb, als er noch nicht 16 Jahre alt war und wurde auf dem Friedhof St. Sebastian in der Stadt Salzburg beigesetzt. Die Gedenktafel mit dem Familienwappen gibt ein Gedicht von ihm wieder.

Ihre Tochter Maria Susanna (* 1. August 1730 in Neumarkt getauft; † 20. April 1807 in der Stadt Salzburg) heiratete 1751 Johann Peter Metzger, der 1760 Stadtrat und von 1775 bis 1795 Bürgermeister der Stadt Salzburg wurde.

Der Sohn Matthias (* 1725; † 1784) war Kaufmann in Neumarkt und Salzburg. Er heiratete Josepha Ettinger. Deren Tochter Maria Theresia (* 1764 in Neumarkt; † 16. März 1833 in der Stadt Salzburg) heiratete 1789 mit päpstlicher Dispens ihren Cousin, den Salzburger Stadtrat Joseph Franz de Paula Metzger (* 1763 in der Stadt Salzburg; † 17. Juni 1847 ebenda), ein Sohn des Bürgermeisters Johann Peter Metzger.

Die jüngste Tochter Martha (* 1733; † 1817) blieb ledig und lebte in Neumarkt. Sie starb an "Entkräftung".

Leben

Poschinger zählte zu den einflussreichsten Kaufleuten in Neumarkt. Er handelte mit Eisen und Textilien.

1730 erwarb Poschinger das Hammerwerk in Thalgau. 1748 kam Gottfried Poschinger in den Besitz der Eisenwerke des Augustiner-Chorherrenstifts Rottenmann[3].

Während des Aufenthalts im August 1749 von Fürsterzbischof Andreas Jakob von Dietrichstein in Neumarkt wohnte dieser im Haus von Poschinger.

Er bekleidete mehrere Ämter in der Marktgemeinde:

  • 1716 Ratsbürger
  • 1718 Senator
  • 1723 bürgerlicher Ausschuss
  • 1732 Kämmerer
  • 1734 Consiliarius (Ratsherr)
  • 1748 Oberkämmerer

Von Fürst Schwarzenberg erhielt er ein Adelsdiplom. Für die Verschönerung des Marktes und für die Vikarkirche spendete er größere Geldbeträge.

Obwohl zu jener Zeit Neumarkt noch kein Begräbnisrecht hatte und alle Verstorbenen in Köstendorf beigesetzt werden musste, erhielt man für Gottfried Poschinger eine Ausnahme. Diese wurde für Personen erteilt, die sich besondere Verdienste um die Pfarrkirche Neumarkt erworben hatten.

Ehrung

In Neumarkt wurde nach Gottfried Poschinger eine Straße benannt, ebenso in der Stadt Salzburg die Poschingerstraße.

Quellen

Fußnote

  1. siehe Ennstalwiki → Irdning
  2. Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des SALZBURGWIKIs
  3. siehe Ennstalwiki → Augustiner-Chorherrenstift Rottenmann