Pfarrkirche zum heiligen Ulrich

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Die Pfarrkirche zum heiligen Ulrich.

Die Pfarrkirche zum heiligen Ulrich ist die Pfarrkirche der katholischen Pfarre Unternberg im Lungau. Sie zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Gemeinde.

Geschichte

Eine genaue zeitliche Fixierung der ersten Kirche in Unternberg ist schwierig, jedoch dürfte spätestens im Laufe des 15. Jahrhunderts ein Gotteshaus bestanden haben. Größe und Ausstattung lassen sich nur vage bestimmen. Der Bau dürfte nicht groß gewesen sein, hat aber einen Holzturm besessen. Von der Ausstattung hat sich neben der Glocke eine gotische Figur des Kirchenpatrons, des heiligen Ulrich, erhalten, die den Hochaltar geziert haben dürfte. Vor 1613 kam es zur Errichtung eines weiteren Altars, der den 14 Nothelfern gewidmet war. 1613 verfügte die Kirche bereits über zwei Altäre.

1681 wurde das Bauwerk deutlich verlängert und die Mauern auf eine einheitliche Bauhöhe gebracht. Anstelle des baufälligen Holzturms trat ein gemauerter Turm, der an der Westseite angebaut wurde. 1731 wurde ein zweiter Seitenaltar errichtet, der dem heiligen Johannes Nepomuk gewidmet wurde. 1738 entstand der kleeblattförmige Drei-Konchen-Chor des Presbyteriums. Zusätzlich wurde der bislang bestehende Seitenaltar zu den 14 Nothelfern durch einen neuen Altar ersetzt, der der Gottesmutter Maria gewidmet wurde. Die unter einem Dach vereinten Bauteile der Sakristei, des Presbyteriums und des Kirchenschiffs ließen die Kirche in ihrem Erscheinungsbild auffallend lang werden.

Die weiteren Veränderungen betrafen vor allem die Erneuerung und Renovierung der Innenausstattung. Aus dem 17. Jahrhundert stammen die Figuren der beiden Diözesanpatrone Rupert von Worms und Virgil, die sich heute an den Seitenwänden des ursprünglichen Presbyteriums befinden. Der Hochaltar erhielt seine Form im Jahr 1746, das Bild des heiligen Ulrich dürfte aber etwas jünger sein. Zwischen den Säulen des Hochaltars stehen innen die Figuren von vier Aposteln, innen Petrus und Paulus, außen Johannes und Philippus. Die beiden Seitenaltäre aus den Jahren 1731 und 1738 zeigen nördlich das Gnadenbild der Wallfahrtsbasilika Maria Plain, ein Werk des Salzburger Malers Joseph Jaud aus dem Jahr 1861, sowie im Auszug eine Darstellung der 14 Nothelfer, offensichtlich eine Anspielung auf den Vorgängeraltar. Der südliche Seitenaltar zeigt noch das ursprüngliche Altarbild des Salzburger Hofmalers Jakob Zanusi aus dem Jahr 1731 auf, es zeigt den heiligen Johannes Nepomuk.

1912 gründete sich ein Kirchenbauverein, der auf einen Um- und Neubau der Kirche hinarbeiten sollte. 1922 wurden von der Firma Ulrich & Weule in Apolda in Thüringen vier neue Eisenhartgussglocken gegossen, die aber aus statischen Gründen nicht im Turm aufgehängt wurden, sondern 1923 auf einer Behelfskonstruktion im im Bereich des Friedhofes.

Als nächster Schritt erfolgte 1930 die Wiederaufnahme der Pläne für einen Neubau der Kirche. Das von kirchlichen und staatlichen Stellen 1932 letztlich favorisierte Konzept Strohmayers sah daher vor, das Presbyterium und die Sakristei zu erhalten. Das Kirchenschiff sollte neu errichtet werden und dabei durch die Halbierung der Mauerstärke zusätzlicher Innenraum gewonnen werden. An der Südseite der Kirche war die Errichtung eines neuen Kirchturmes vorgesehen.

Nach Plänen des Architekten Otto Prossinger kam es daher in den Jahren 1949 bis 1951 an der Nordseite des Presbyteriums zum Bau eines neuen Turms. Die Kirche hatte jetzt zwei Türme, da der alte Westturm erst 1964 abgetragen wurde.

1975 fiel die endgültige Entscheidung für einen weitgehenden Neubau der Kirche. Das Bundesdenkmalamt bestand auf den Erhalt des Presbyteriums und der Sakristei. 1978–1979 wurde die Kirche umgebaut. Als künstlerische Ausgestaltung des Neubaus war ursprünglich ein großflächiges, aber abstraktes Bild des Künstlers Wolfgang Hollegha mit dem Titel "Freude, Licht und Hoffnung" vorgesehen. Die negativen Reaktionen der Bevölkerung führten jedoch dazu, dass das Bild bereits kurz nach der Einweihung der Kirche wieder abgenommen und in die Stadt Salzburg abgegeben wurde. 1984 trat ein ein aus dem 12. Jahrhundert stammendes romanisches Kreuz an seine Stelle, eine Leihgabe des Prodingerbauern in Tamsweg.

Die umgebaute Kirche wurde am 1. Juli 1979 von Erzbischof Karl Berg eingeweiht.

Quelle