Wallfahrtskirche zu Unserer Lieben Frau in Hollenstein

Wallfahrtskirche Maria Hollenstein

Die Wallfahrtskirche zu Unserer Lieben Frau in Hollenstein ist ein Marienwallfahrtsort in Salzburg in der Lungauer Gemeinde Ramingstein und die Filialkirche Maria Heimsuchung der Pfarre Ramingstein.

Einleitung

Die Kirche im Mühlbachgraben im Ortsteil Kendlbruck zählt zu den den denkmalgeschützten Objekten in der Gemeinde. Maria Hollenstein ist einer der Wallfahrtsorte im Lungau. Rund 1 000 Fläschchen Weihwasser, die im Eingangsbereich erhältlich sind, werden jährlich benötigt. "Es sind im Schnitt drei Fläschchen pro Tag. Weiters werden knapp 15 000 Opferlichter angezündet.

Patrozinium

Die dem Patrozinium "Unsere Liebe Frau Mariä Heimsuchung" unterstellte Filialkirche gehört zum Dekanat Tamsweg in der Erzdiözese Salzburg.

 
Maria Hollenstein

Geschichte

Die Kirche ist im Kern barock. Es gibt eine urkundliche Nennungen aus dem Jahr 1714 einer Vorgängerkirche. Aber erst 1745 kam es zur Errichtung einer gemauerten Kapelle, die am 20. März 1748 einfach benediziert wurde.

Die geografische Lage des Kirchleins führte mehrfach zu Schwierigkeiten. Zunächst versah der Vikar von Ramingstein auch in Kendlbruck die Seelsorge, jedoch nur als ständige Aushilfe. Denn das Gebiet gehörte noch zur Pfarre Stadl in der benachbarten steirischen Gemeinde Gemeinde Stadl (heute Stadl-Predlitz). Mit der am 26. Juni 1789 vorgenommene völligen Abtretung der Gebiete bis zur Landesgrenze an den Vikar von Ramingstein beendete die Auseinandersetzungen.

 
Blick zum Altar mit dem Gnadenbild.

Der Hochaltar mit dem Gnadenbild trägt auf seiner Rückseite die Inschrift "1742 Tischler Gugg". Er kam als ehemaliger Hochaltar der Filialkirche hl. Rupert in Weißpriach nach Kendlbruck. Der rocaillenverzierte Tabernakel stammt aus dem dritten Viertel des 18. Jahrhunderts. Auch die Figuren, mittig Maria mit Kind, links hl. Joachim und rechts hl. Anna, und im Auszug den hl. Erentrudis, sind in diesem Zeitraum entstanden. Die beiden Bilder, Mariä Verkündigung aus dem 18. Jahrhundert und hl. Maria und die Rosenkranzgeheimnisse stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, das Weihwasserbecken 1748 und die 15 Stationsbilder im 19. Jahrhundert. Es gibt zahlreiche Votivbilder, zum Teil aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.

In den Jahren 1952–1953 gab es die letzten Umbauten in Maria Hollenstein. Damals wurde die Kirche um ein Joch verlängert. Seither wurde sie maximal gelegentlich ausgemalt. Pfarrer Manfred Thaler freute sich, dass er im September 2019 die Zusage zu einer Generalsanierung erhalten hatte. Auf rund eine Million Euro belaufen sich die geschätzten Gesamtkosten. Drei Viertel wurden durch Subventionen der Erzdiözese Salzburg, des Landes Salzburg und der Gemeinde Ramingstein abgedeckt. Ein Viertel musste aus Rücklagen, Eigenmitteln und Spenden aufgebracht werden.

Hollensteiner Wallfahrt

Die "Murtaler Zeitung" berichtet in ihrer Ausgabe vom 27. Juni 1953[1] von der Segnung der erneuerten Kirche nach dem Zweiten Weltkrieg:

Am Sonntag, den 5. Juli, dem Patroziniumsfest und Prangtag, wird die Einweihung des erneuerten Wallfahrtskirchlein Hollenstein, in einem Seitental des Murtales unweit von Kendlbruck an der salzburgisch-steirischen Landesgrenze gelegen, festlich begangen.

Nach dem letzten Krieg war immer mehr der Wunsch laut geworden, die den Lungauern wie Steirern wohlbekannte Wallfahrtskirche in der Umgebung von Ramingstein zu erneuern. Dazu hatte man beschlossen, den Kirchenbau um 5 Meter zu verlängern, welche Arbeit bereits im Vorjahr mit der Fertigstellung der Grundmauern und der Böschungsmauer gut vorwärts ging. Heuer nahm man am 4. Mai die Arbeiten wieder auf. Durch die beispielgebende Bereitwilligkeit der vielen freiwilligen Helfer gelang es, die Kirchenerneuerung schon in zwei Monaten zum glücklichen Ende zu bringen. Besonders eifrig waren dabei die Leute von Ramingstein und Umgebung; von den Traktorenbesitzern halfen auch die Tamsweger mit, sogar von Zederhaus kamen freiwillige Arbeiter.

 
Votivbilder in Maria Hollenstein.

Wenn auch einige Arbeiten noch zu verrichten sind, wird der neue Anblick der Kirche schon am Neueinweihungstag alle Besucher erfreuen. Empfand man früher den Bau mit nur einem Seitenfenster für die große Höhe zu kurz, so entspricht jetzt die vergrößerte Länge des Baues mit drei Seitenfenstern der Höhe des Gebäudes. An die Stelle der alten Kirchenmauer kam eine neue Vergitterung, eine schöne Arbeit des Tamsweger Schmiedmeisters Apfelknab. Der Altar, der ehemalige Hochaltar der Kirche von Weißpriach, eine Arbeit aus dem Jahre 1740, wird nun die ganze Vordere Rundung bis zur Decke ausfüllen.

Wenn bereits an die 340 Votivtafeln den Wallfahrern von Hollenstein verkünden: "Maria hat geholfen!", so wird der mit viel Liebe erneuerte Wallfahrtsort am 5. Juli wie an allen zukünftigen Wallfahrtstagen den Gläubigen eine schöne Stätte des Gebetes und der Andacht sein.

Geschichtliche Notizen

Am Mittwoch den 18. November 1914 heirateten in der Wallfahrtskirche in Hollenstein Peter Huber, Jagglbauer in Predlitz (Steiermark) und Nosina Kendlbacher, Platschbauerntochter in Winkl (Ramingstein).[2]

In der Nacht vom 6. auf 7. September 1932 wurde in der Kirche von einem unbe­kannten Täter eingebrochen. Zwei Opfer­stöcke wurden ausgeraubt. Auch die in der Nähe stehende Kapelle wurde aufgesucht und der Opferstock aufgebrochen. Dem Einbre­cher dürften etwa 30 Schilling in die Hände gefallen sein. Der Täter hatte auch einen großen Sach­schaden verursacht.[3]

Weblink

  • Lage auf AMap, aktualisierter Datenlink 8. November 2024
 
Filialkirche Hollenstein

Quellen

Einzelnachweise

  1. ANNO, "Murtaler Zeitung", Ausgabe vom 27. Juni 1953, Seite 6
  2. ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 24. November 1914, Seite 10
  3. ANNO, "Murtaler Zeitung", Ausgabe vom 17. September 1932, Seite 13