Wappen der Grafen Lodron

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Der Wandbrunnen Wasserbastei mit Marmor-Wappen der Grafen Lodron und so auch von Fürsterzbischof Paris Graf Lodron.

Der Wappen der Familie Lodron zeigt einen Löwen, das in der Heraldik (neben dem Adler) wohl häufigste Wappentier. Ob der Löwe als Wappenhalter des Schildes des Hauses [1] von Savoyen, mit diesem Wappen in Verbindung steht, bleibt ungeklärt.

Einleitung

Savoyen führte und führt ein Kreuz im Wappenschild, zwei Löwen dienen oft als Schildhalter. Solche Schildhalter sind gemäß der heraldischen Regeln schmuckvolle Verzierungen des Wappens, sie waren lange kein fester Bestandteil des Wappens, dieser Schmuck war daher auch nicht erblich. Erst seit der Zeit um etwa 1650, also nach der Zeit Paris Lodrons wurden die Schildhalter dann "erblich" und als Teil des Wappens dann ebenfalls verliehen. Die häufigsten Schildhalter waren dabei als Zeichen der Herrschaft Löwen. (Die Bezeichung "Löwe von Savojen" scheint daher problematisch.)

Die angebliche jahrhundertelange enge Verflechtung des Adelsgeschlechtes Lodron mit den Grafen bzw. den Herzögen von Savoyen ist außerdem nicht ausreichend geklärt. Vieles unter den Vorfahren Lodrons bleibt im Dunkel der Geschichte bzw. ist wenig belegt. Dazu zählt auch die Familientradition, die die Herrn von Lodron sogar bis in altrömische Zeiten rückverfolgbar hält. Geschichtlich bedeutsam wurde das welschtiroler Geschlecht erst in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, nachdem 1452 der römisch-deutsche Kaiser Friedrich III. die Gebrüder Georg und Peter Lodron zu Reichsgrafen erhoben hatte.

Beschreibung

Das Wappen von Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron ist ein altes Adelswappen. Kein anderes Wappen ist ähnlich oft in Salzburg abgebildet. Es ist rund 120 Mal in der Stadt Salzburg an Wehrmauern, an kirchlichen Bauten wie bespielsweise am Loretokloster der Kapuzinerinnen oder dem Salzburger Dom zu finden.

Das Wappen der Familie Lodron (Seitenlinie Laterano) zeigt auf dem Schild im roten Feld einen silbernen Löwen (heraldisch: gelöwter Leopard), seit babylonischer Zeit ein Herrschaftssymbol, der aufgerichtet auf seinen Hinterbeinen schreitend und die Vorderbeine höher, weniger hoch erhebend, seinen Kopf zum Betrachter wendet. Der charakteristische Schwanz (Schweif) war ursprünglich ein sehr langer Doppelschwanz, dessen s-förmig schwingende Enden je nach Abbildung bereits entfernt einer Brezel ähnelten. Der Brezelschweif hat sich wohl erst in der Zeit Paris Lodrons entwickelt.

Unter Paris Graf von Lodron, der 1618 zum Fürsterzbischof gewählt wurde, und unter dem künstlerischen Einfluss der späten Renaissance wird der Löwe mit einen Schweif dargestellt, der auch als Achterknoten (Schlaufe) interpretierbar ist. Der mit einem dreimal ineinander geschlungene Schweif in Form einer Brezel (bzw. in Form eines "Liebesknoten") wird auch in der Literatur seit sehr langer Zeit stets als Löwe mit dem Brezelschweif bezeichnet.[2]). Der Liebesknoten ist dagegen keine klar definierte Knotenform und jedenfalls in Bezug auf das Lodronsche Wappen wohl eine Wortbildung jungen Ursprunges. Ein - schmerzhafter - Knoten im Schwanz eines Tieres ist als "Liebessymbol" wenig geeignet.

Lodronscher Wappenlöwe in Gmünd (Kärnten) mit einem besonders deutlich ausgeprägten Brezelschweif

Der Lodronsche Wappen-Löwe wurde dann auch von anderen Fürsten verwendet, wenn der Urheber (bzw Vollender) Paris Lodron und der Erneuerer eines Bauwerkes gleichzeitig geehrt werden sollten - z.B. im Prunkwappen an der Alten Residenz von Franz Anton Fürst Harrach des Jahres 1710. Die beiden fünf Meter hohen Lodronschen Wappen-Löwen im Neuen Schloss in Gmünd in Kärnten standen bis 1840 nächst dem Mirabellgartens in Salzburg, sehr wahrscheinlich im direkt angrenzenden großen Garten des Lodronschen Primogeniturpalastes.

Zahllose weitere Wappen der Grafen Lodron finden sich in der Stadt Salzburg, z. B. auch am Jägerhaus in Salzburg-Nonntal. Johannes Neuhardt hat in Salzburg 120 derartige Wappen gezählt.

Weblink

→ Für nähere Informationen zu "Wappen der Grafen Lodron" siehe auch den Originalartikel von Kulturklauberin Daniele Pabinger auf SN.at.

Quellen

Einzelnachweise

  1. heraldisch gelöwter Leopard
  2. Quelle mit dem Wort "Liebesknoten", auch Liebesseil siehe Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Liebesseil" und in dieser Funktion auch ähnlich dem Lodronschen Knoten in der italienischen Heraldik des Hauses Savoyen verwendet worden