Anastasia Maffei

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Partezettel vom 6. September 1899.

Anastasia Maffei, geborene Bloner (* 1790; † 6. September 1877 in der Stadt Salzburg), war die Frau des Bezirks- und Kreisarztes Karl Maffei.

Leben

Am 29. Oktober 1827 heiratete Anastasia Bloner 36-jährig den Distriktsphysikus im Lungau Dr. Karl Maffei. Ihr Vater war Martin Bloner, herrschaftlicher Gärtner in Brannenburg (Königreich Bayern) und ihre Mutter Jakobina Dietmayr. Beistände waren der Pfleger Gruber und der k.k. Pfleggerichtsadjunkt Sebastian Neuhauser. Getraut wurden sie von Dechant Anton Wiesenegger, der seit 1804 in Tamsweg wirkte und der bereits im Jahr darauf verstarb.[1] Wie Anastasia, die als "d. Z. zu Tamsweg" bezeichnet wird, dort hinkam, lässt sich nicht aufklären. Sie zogen in das Haus Nr. 115, die heutige Forstamtsgasse 2 in Tamsweg.[2]

Anastasia Maffei übersiedelte mit ihrem Mann 1832 zuerst in die Stadt Salzburg und weiter nach Ried im Innkreis, wo ihr Mann zum Kreisarzt ernannt wurde. Nachdem er gegen Geld Kriegsunfähigkeitsbescheinigungen ausgestellt hatte, wurde er 1838 verhaftet, im Prozess allerdings für schuldlos erklärt. Nach einem längeren Disziplinarverfahren wurde Karl Maffei gekündigt und seiner Pension verlustig erklärt. Anastasia und Karl Maffei kehrten nach Salzburg zurück, wo er als Arzt praktizierte.

Dr. Karl Maffei war, obwohl er sein Studium in Landshut und nicht in Wien abgeschlossen hatte, Mitgliede der "medicinischen Wittwensocietät" der medizinischen Fakultät der Universität Wien. Die Taxe betrug 250 fl. C. M. und für jedes von der Promotion oder dem 26. Lebensjahr bis zum Eintritt verflossene Jahr waren 30 fl. nachzuzahlen und vom Tag der Aufnahme an 20 fl. jährlich beizutragen. Die jährliche Pension einer Witwe betrug 300 fl. C. M.. Dr. Karl Maffei, der gleichzeitig mit dem 1818 geborenen Dr. Carl Aberle - also eher spät - Mitglied geworden war, hatte anscheinend die finanziellen Mittel um diese Beträge aufzubringen.[3]

Ihr Mann verstarb am 25. September 1850 um 15 Uhr an Blutschlag und mit allen Sterbesakramenten versehen.[4] Sein Alter wird bei allen Einträgen und auf dem Partezettel mit 61 Jahren angegeben, obwohl er laut Taufbucheintrag erst wenige Wochen vor seinem Tod 59 Jahre alt geworden war.

Die letzte Zeit seines Lebens verbrachten die beiden in Salzburg im Haus Nr. 53, dem heutigen Waagplatz Nr. 6. Nach 27-jähriger Witwenschaft starb am 6. September 1877 auch Anastasia Maffei in der Goldgasse 5. Sie wird als "geb. Plonner aus Brannenburg in Baiern" bezeichnet und war 87 ½ Jahre alt.[5] Beerdigt wurde sie am 8. September um halb 3 Uhr nachmittags in St. Peter, im Maffei'schen Familiengrab. Auf dem Partezettel steht die Nichte Amalia Jägerhuber, bei der es sich, da sie ledig war, um die Tochter einer verheirateten Schwester handelte.

Quellen

  • Heitzinger-Weiser, Eva: "Medizinisch-topographische Skizze von Lungau" von Dr. Karl Maffei (1791–1850). Funktion, Analyse und Edition. Masterarbeit am Fachbereich Geschichte der Universität Salzburg, 2022, in UB search online publiziert

Einzelnachweise

  1. Valentin Hatheyer, Chronik des Marktes Tamsweg, Tamsweg 1955, 207.
  2. data.matricula-online.eu
  3. Medicinal-Schematismus der oesterreichischen Monarchie 1848, 45.
  4. data.matricula-online.eu
  5. data.matricula-online.eu