Josef Schweighofer (Psychiater)
Dr. med. Josef Schweighofer (* 18. Dezember 1866 in Mureck, Stmk.; † 3. Februar 1928 in der Stadt Salzburg) war Leiter der Salzburger Landes-Irrenanstalt für Geistessieche in Mülln, der Landesheilanstalt für Gemüts- und Nervenkranke in Maxglan und des Leprosenhauses.
Leben
Schweighofer maturierte in Graz am II. Staatsgymnasium, studierte an der Universität Graz Medizin und wurde im Jahr 1890 zum Doktor der Medizin promoviert. Anschließend war er als Assistent an der dortigen Lehrkanzel für pathologische Anatomie beschäftigt.
1894 trat Schweighofer, zu jener Zeit bereits supplierender Primararzt in Graz, als zunächst provisorischer Primarius[1] der Landes-Irrenanstalt in den Salzburger Landesdienst. 1896 wurde er zum Leiter dieser Anstalt, die sich damals noch in der Müllner Hauptstraße 40 befand, ernannt. Entscheidenden Einfluss nahm Schweighofer auf Planung und Neubau der Landesheilanstalt für Geistes- und Gemütskranke (heute: Christian-Doppler-Klinik), die 1898 in Maxglan (heute: Liefering) eröffnet wurde. Dank Schweighofers Tätigkeit wurde diese Einrichtung zu einer der modernsten Europas. Während des Ersten Weltkrieges fungierte Schweighofer auch als Chefarzt der Salzburger Rot-Kreuz-Spitäler. 1918 ging er in Pension. Bis zu seinem Tod war er als Gerichtspsychiater tätig.
Schweighofer veröffentlichte eine Reihe wissenschaftlicher Aufsätze, in denen er sich vornehmlich der Vererbung von Geistes- und Gemütskrankheiten sowie der Weiterentwicklung und Verbesserung der Gesetzgebung auf dem Gebiet der Psychiatrie zuwandte.
Quellen
- Eintrag "Schweighofer, Josef", in Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 12 (Lfg. 55, 2001), Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien. S. 43 f. (O. Dohle)
- Öhler, Leopold: Krankheiten und medizinische Versorgung, in Dohle, Oskar und Thomas Mitterecker (Hrsg.): Salzburg im Ersten Weltkrieg. Fernab der Front – dennoch im Krieg. Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Band 48 (2014), ISBN 978-3-205-79578-0. S. 107 ff.; hier: S. 120.
- Waitzbauer, Harald: Vom Irrenhaus zur Christian-Doppler-Klinik. 100 Jahre Salzburger Landesnervenklinik, 1898-1998 (1998) S. 40 ff.
Einzelnachweis
- ↑ Salzburger Volksblatt, 3. Juli 1894, S.3: Ernennungen
Vorgänger |
Direktor der Landes-Irrenanstalt bzw. der Landesheilanstalt für Gemüts- und Nervenkranke 1894–1918 |
Nachfolger |