Plakate 100 Jahre Salzburger Festspiele

Aus SALZBURGWIKI
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Vorne ein Kopf von Jaume Plensa, hinten das Plakat von Anselm Kiefer "die Sichtbarmachung von Ablagerung und Erneuerung im künstlerischen Schaffen".
Links das Plakat von Bob Wilson, übersät mit Augen das Plakat von Anselm Kiefer "die Sichtbarmachung von Ablagerung und Erneuerung im künstlerischen Schaffen".

Fünf Künstler gestalteten Plakate anlässlich 100 Jahre Salzburger Festspiele.

Über die Plakate

Die Idee zur Gestaltung von eigenen Festspielplakaten geht auf den Pressechef der Salzburger Festspiele in den 1980er-Jahren Hans Widrich zurück. Mit dem damals noch jungen, noch kaum bekannten Salzburger Galeristen Thaddäus Ropac diese Idee entstanden Kultstücke wie etwa die Plakate zu Luciano Berios "Un re in ascolto" (1984) oder für Krzysztof Pendereckis "Schwarze Maske" (1986).

Im Jubiläumsjahr 2020 hatten fünf mit Salzburg oder den Salzburger Festspielen verbundene Künstler Plakate gestaltet, die seit 3. Juli 2020 am Makartsteg in der Stadt Salzburg montiert sind.

William Kentridge hatte 2017 bei den Salzburger Festspielen "Wozzeck" inszeniert, zugleich hatte das Museum der Moderne eine Retrospektive gestaltet. Sein Plakat basiert auf einer Lexikonseite über Krieg (englisch: "war"). Dies sei eine Anspielung auf den Beginn der Salzburger Festspiele nach dem Ersten Weltkrieg, heißt es in der Pressemitteilung. Das Megafon erinnere an die Salzburger "Wozzeck"-Inszenierung, die ebenfalls in die Wirren des Ersten Weltkriegs versetzt gewesen sei, sowie an Luigi Nonos Aufforderung, die Ohren zu spitzen.

Zwei Plakate der Fünferserie nehmen Bezug zu Kunstwerken der Salzburg Foundation: Anselm Kiefer, dessen "A.E.I.O.U." gegenüber den Festspielhäusern und "Die Sprache der Vögel" im Chiemseehof stehen, hat ein bleifarbenes Plakat mit rauchendem Stapel – sei es Papier oder Platten – gestaltet. Anselm Kiefer zufolge gehe es da um "die Sichtbarmachung von Ablagerung und Erneuerung im künstlerischen Schaffen".

Jaume Plensas Plakat erinnert an dessen "Awilda" in der Dietrichsruh. Beides Köpfe, die von zarter Melancholie umfangen erscheinen.

Eva Schlegel, die den Eingang zum Mönchsbergaufzug für das Museum der Moderne ebenso gestaltet hat wie ein Kunstwerk in der Ende Juli eröffnenden Salzburger Landesausstellung Großes Welttheater - 100 Jahre Salzburger Festspiele, zeigt auf ihrem Plakat das verschwommene Bild einer Frau, die ein Fenster öffnet – quasi eine Metapher für einen Blick in eine ungewisse, hoffentlich lichte Zukunft.

Bob Wilson hat in Salzburg unter anderem 1995 Arnold Schönbergs "Erwartung" mit Jessye Norman und 1998 Georg Büchners "Dantons Tod" inszeniert. Sein Jubiläumsplakat ist mit Augen übersät. Ein Hinweis auf Sehen und Wahrnehmen, ein Hinweis auf Sehen und Wahrnehmen.

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