Thomas Naupp

Aus SALZBURGWIKI
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Pater MMag. Thomas Naupp OSB (* 23. August 1950 in Hall in Tirol; † 7. Juni 2023 war ein Tiroler römisch-katholischer Ordensgeistlicher, insbesondere auch Pfarrprovisor von Steinberg am Rofan im Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg, und Historiker.

Leben

Naupp (Geburtsname: Franz) besuchte die Volksschule in Stans und anschließend das Humanistische Gymnasium Paulinum in Schwaz, wo er 1970 maturierte. Im gleichen Jahr trat er als Frater Thomas in das Benediktinerstift St. Georgenberg-Fiecht (Bezirk Schwaz) ein und studierte ab 1971 in Salzburg Philosophie und Theologie. Nach seinem Studienabschluss als Magister theologiae wurde er am 23. April 1977 vom Innsbrucker Diözesanbischof DDr. Paulus Rusch in der Fiechter Stiftskirche zum Priester geweiht.

Von 1977 bis 1890 studierte er am Institut für Österreichische Geschichtsforschung in Wien und schloss dieses Studium mit dem Staatsexamen in Archivwissenschaft, Bibliothekswesen und Museumskunde ab. Seither war er Mitglied des Institutes für Österreichische Geschichtsforschung und wirkte ab 1980 als Archivar und Bibliothekar des Stiftes St. Georgenberg-Fiecht sowie bis 1993 als Kooperator in der Tiroler Pfarre Achenkirch und als Religionslehrer an Haupt- und Volksschulen in Fiecht, Jenbach, Achenkirch (Nachbargemeinde von Steinberg am Rofan), Hinterriss, Vomp und Steinberg. 1987 wurde er zum Schützenkurat der Aschbacher Schützenkompanie in Achenkirch ernannt.

1994 wurde er Pfarrer von Fiecht und stellvertretender Vorsitzender der Archivkommission der Diözese Innsbruck sowie 1998 Redakteur der Schwazer Heimatblätter.

Die Bestände des Klosters St. Georgenberg-Fiecht, die Pater Naupp als Archivar und Bibliothekar zu betreuen hatte, unterfütterten seine Liebe zur Geschichte des eigenen Klosters und zur Tiroler Heimat. Er veröffentlichte über 350 geschichtliche und heimatkundliche Bücher und Schriften – umfangreiche wissenschaftliche Aufsätze, gut ausgestaltete Monografien und kleine Artikel –, von denen ein Großteil bis heute Standardwerke für die Wissenschaft und Landeskunde Tirols darstellen.

2005 erfolgte seine Ernennung zum Bezirkskuraten des Österreichischen Kameradschaftsbundes für den Bezirk Schwaz.

Nach einer Sabbatzeit im Südtiroler Kloster Muri-Gries übernahm er mit 1. September 2011 die Stelle als Provisor der Pfarre Steinberg am Rofan. An diesem etwas entlegenen Ort, den er selbst "das schönste Ende der Welt nannte", wirkte er erfolgreich, beliebt und zufrieden bis zum Ausbruch seiner Krankheit. 2022 wurde Kieferkrebs festgestellt. Er unterzog sich tapfer und optimistisch den vielen Eingriffen, freundschaftlich begleitet und betreut von Diakon Dr. Bachinger, in dessen Hände er auch die Pfarre einstweilen übergeben hatte. Am 7. Juni 2023 verschied er friedlich.

Ehrungen

1988 wurde P. Thomas Naupp als ordentliches Mitglied auf Lebenszeit in die Bayerische Benediktinerakademie (BBA) aufgenommen.

1994 wurde er für seine "langjährige Mitwirkung in der Bildungs- und Kulturarbeit und Förderung der ideellen Anliegen des Tiroler Kulturwerkes" gewürdigt.

Am 15. August 2015 verlieh ihm das Land Tirol für seine wissenschaftliche und schriftstellerische Tätigkeit als Stiftsarchivar und Stiftsbibliothekar von Fiecht die Verdienstmedaille des Landes Tirol.

Quellen

Zeitfolge
Vorgänger

Franz Bachmaier

Pfarrprovisor von Steinberg am Rofan
2011–2023
Nachfolger

Ralf Peter