Hedwig Schaffgotsch

Hedwig Hede Schaffgotsch, geborene Vetter (* 25. November 1889 in Altona bei Hamburg, Deutschland; † 17. Februar 1977 in München, Bayern) war eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Hedwig Eleonore Vetter war das jüngere von zwei Kindern des deutschen Industriellen Christian Vetter und seiner Frau Sophie, geborene Schlomingk (* in Warschau, Polen; † 1938 in Hamburg). Sie war gebürtige Halbjüdin und heiratete einen skandinavischen Musiker. In zweiter Ehe war sie von 1914 bis 1926 mit dem schwedischen Musiker und Komponisten Einar Nilson (* 1881; † 1964) verheiratet, von dem sie einen Sohn, Nils Christian (* 1918 in Berlin; † 7. Juli 1988 in München), bekam.

Seit 1926 war sie in dritter Ehe verheiratet mit dem Maler und Bühnenbildner Franz Schaffgotsch (* 1902; † 1942)[1], einem Sohn des ehemaligen Salzburger Landespräsidenten Levin Graf Schaffgotsch (* 1852; † 1913), und konvertierte zum Christentum. In der Zeit des Ständestaats arrangierte sie patriotische Feiern und Feste für die faschistische Jugendorganisation »Jung-Vaterland«, wofür sie auch ausgezeichnet wurde. Nach dem Anschluss floh sie mit ihrem Mann nach Italien, wurde aber während des Zweiten Weltkriegs in Kroatien interniert. Nach dem Tod ihres Mannes kehrte sie nach Italien zurück, wo sie als Lazarett-Helferin tätig war.

Nach Kriegsende übersiedelte sie mit ihrem Sohn nach München, wo sie 1977 verstarb.

Salzburgbezug

Bei den Salzburger Festspielen war sie von 1920 bis 1922 und 1933 bis 1937 für die Einstudierung der Tänze der "Jedermann"-Aufführungen zuständig. 1925 stand sie als Sakristanin beim "Mirakel" von Karl Vollmöller auf der Bühne, ebenso als Mitglied der Tischgesellschaft im "Jedermann" 1926 und 1928. 1932 bis 1937 war sie beim "Jedermann" Chorreografie-Assistentin.

Am 17. August 2020 wurde für sie vor dem Haus für Mozart ein Stolperstein verlegt.

Autobiografie

  • Diese Liebenden sind alle von einer Nation. Ein Frauenschicksal. München (Ehrenwirth) 1949.

Quellen

Einzelverweise