Salzburger Festspiele 1925

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Eugen Klöpfer als "Bettler" im "Großen Welttheater"
Für die Festspiele 1925 wurde die Felsenreitschule adaptiert.
Lil Dagover

Die Salzburger Festspiele 1925 waren die vierten Salzburger Festspiele fanden vom 13. bis 31. August 1925 statt.

Die Festspiele 1925

In den Wintermonaten 1924/1925 hatte man nach Entwürfen vom Architekten Eduard Hütter die große gedeckte neue Winterreitschule des Hofmarstalls für Festspielzwecke umgebaut. Dem zurückgetretenen Festspielpräsidenten Richard Strauss war der Salzburger Bürgermeister Ing. Richard Hildmann gefolgt. Doch das neue Festspielhaus stand in der Kritik, es sei unzureichend und unzweckmäßig. Der Umbau hatte die Geldreserven der Salzburger Festspielhaus-Gemeinde aufgebraucht und somit waren die Festspiele bankrott bevor sie 1925 überhaupt angefangen hatten.

Wie schon vor dem Umbau kam auch in diesem Moment der Salzburger Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl der Salzburger Festspielhaus-Gemeinde abermals zu Hilfe. Die Stadtgemeinde Salzburg übernahm das Festspielhaus und unter der strengen Führung von Festspielhaus-Gemeinde-Präsidenten Heinrich Baron Puthon wurden die Festspiele noch einmal finanziell geordnet.

Am 13. August 1925 wurde das später so genannte Kleine Festspielhaus (heute Haus für Mozart) mit Hugo von Hofmannsthals Drama Das Salzburger Große Welttheater eröffnet. Ansprachen hielten Bundeskanzler Dr. Rudolf Ramek, Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl und die Festrede hielt Hugo von Hofmannsthal.

Heitere Episoden

Neben finanziellen und personellen Probleme gab es aber auch Momente der Heiterkeit.

Eugen Klöpfer sollte 1925 bei der Wiederholung des "Salzburger Großen Welttheaters" die Rolle des Bettlers spielen. Er wurde allerdings von der Polizei vorgeladen. In Deutschland hatte nämlich ein namengleicher Eugen Klöpfer im Rheinland einen Mord begangen und wurde steckbrieflich gesucht. Die Medien griffen die Festnahme des vermeintlichen Mörders in Salzburg als großes Thema auf und berichteten unter anderem unter dem Titel "Bettler des Salzburger Welttheaters unter Mordverdacht." Die Polizei entschuldigte sich dann für den Missgriff eines Beamten. Dieser hatte nämlich Klöpfer in seinem Hotel aufgesucht, um zu klären ob er der Gesuchte wäre. Da Klöpfer aber nicht im Hotel anwesend war, hinterließ der Beamte eine Vorladung.

Die Festspiele künstlerisch

Am 13. August 1925 wurden mit der Aufführung Das Salzburger Große Welttheater die Festspiele 1925 im neuen Festspielhaus eröffnet. Es wurde noch weitere sieben Male aufgeführt. Max Reinhardt führte nicht nur beim Welttheater Regie, sondern auch beim Mirakel von Karl Vollmöller, bei dem Bernhard Paumgartner und Pantscho Wladigerioff das Dirigat teilten. Das Bühnenbild stammte von Eduard Hütter (wie auch jenes vom Welttheater). Das Apostelspiel fand unter der Regie von Max Mell statt, Bühnenbild von Eduard Hütter, Dirigent Bernhard Paumgartner, die Mitwirkenden waren Karl Goetz (Der Großvater), Helene Thimig (Magdalen), Hermann Thimig (1. Fremder) und Oskar Homolka (2. Fremder).

Bei den Opern wurden die Mozart-Opern Don Juan (Dirigent Karl Muck) und Die Hochzeit des Figaro (Dirigent Franz Schalk) sowie Don Pasquale von Gaetano Donizetti (Dirigent Bruno Walter) geboten.

Weiters gab es vier Ballettaufführungen (Das Leben hängt an einem Faden, Spiegelbild, Die grüne Flöte, Broadwy - aber nur eine Generalprobe), drei Orchesterkonzerte der Wiener Philharmoniker, drei Kammerkonzerte und vier Liederabende, einer mit dem Salzburger Richard Mayr

Weblink

  • ANNO, Die Bühne, Heft Nr. 40, 13. August 1925, über die Festspiele: Beiträge über Max Reinhardt, Abdruck des gesamten Festspielprogramms, über Das Salzburger Große Welttheater, Mirakel und das Apostelspiel;

Quellen

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