Arabische Urlauber
Arabische Urlauber zählen seit vielen Jahren zu den Urlaubsgästen in Stadt und Land Salzburg.
Einleitung
Arabische Urlauber gelten als zahlungskräftige Gäste in Österreich und sie genießen - im Gegensatz zu vielen Einheimischen - auch Regentage. Zählt doch Wasser trotz allem Reichtum der arabischen Länder nach wie vor zu den Kostbarkeiten des täglichen Lebens in diesen Ländern. Je nach Zahlungskraft mieten sich arabische Gäste auch Suiten oder ganze Hotelstockwerke. Nicht immer verläuft allerdings deren Nutzung zur Freude der Hoteliers.
2014: Arabische Urlauber erhalten Knigge für den Pinzgau
Das massive Auftreten von Verschleierten sorgt in Zell am See für Verstörung und Diskussionen. Eine neue Broschüre im Frühjahr 2014 weist nun Araber auf das richtige Verhalten im Pinzgau hin. Immer mehr Araber kommen nach Zell am See und Kaprun. Sie lassen viel Geld in der Region. Dennoch stoßen sie bei vielen Einheimischen auf Ablehnung.
Im Jahr 2013 gab es in Zell am See-Kaprun (Urlaubsregion) 275 000 Nächtigungen arabischer Gäste. Sie kommen fast ausschließlich im Sommer. Zwischen Mai und Oktober wären 25,8 Prozent der Gäste Araber, sagt Tourismus-Chefin Renate Ecker. Sie bildeten im Sommer hinter den Deutschen die zweitstärkste Gruppe. Im stärksten Monat, dem August, wären 36 Prozent der Gäste Araber. "Die meisten von ihnen kommen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und aus Saudi-Arabien", erklärt Ecker.
Oft bleiben die Gäste aus dem Orient mehrere Wochen, sie kommen auch in der Nebensaison und sind im Gegensatz zu anderen Gästen erfreut, wenn es regnet. Untersuchungen zeigen, dass sie im Schnitt 240 Euro pro Kopf und Tag ausgeben, doppelt so viel wie andere Gäste. Einige Hotels beherbergen im Sommer fast ausschließlich Araber und stellen sich mit eigenen Köchen darauf ein.
Verschleierung sorgt für Unbehagen
Aber es gebe auch Betriebe, die Gäste in Burka nicht zuließen, sagt Renate Ecker. Diese meist schwarze Vollverschleierung der Frauen ist der Hauptgrund, warum Araber in der Region auf Ablehnung stoßen. Bürgermeister Peter Padourek sagt: "Wenn eine einzelne Gästenation irgendwo massiv auftritt, dann ist das ein Problem. Das ist mit den Österreichern in Lignano[1] genauso. Bei den Arabern ist das massive Auftreten durch die Burka sichtbar. Das sorgt für Irritationen bei Einheimischen und Gästen. Die Gäste aus den übrigen Ländern haben ein anderes Bild von unserer Region im Kopf."
Erich Egger, Chef der Schmittenhöhebahn, sagt, viele Gäste aus anderen Märkten fühlten sich durch das Erscheinungsbild der arabischen Gäste abgeschreckt. "Beherberger berichten, dass ihnen die anderen Gäste sagen, sie würden nicht mehr wiederkommen." Das kann man auch in Hotelbewertungen von Gästen im Internet lesen.
Müll und Verkehr wird zum Problem
Doch die Burka ist nicht das einzige Problem. Die Araber lassen überall Müll liegen. Und ihr Verhalten im Straßenverkehr zwang schon zu Besprechungen zwischen Polizei und Tourismusverband. Viele fahren zu schnell, parken überall und schnallen ihre Kinder nicht an. 2013 starb ein arabisches Kleinkind, das nicht gesichert war, bei einem Auffahrunfall zwischen Bruck und Zell.
In Zell am See tauchen immer mehr arabische Aufschriften auf. Padourek ist gegen diese großen Beschriftungen. "Es gefällt mir nicht, wenn man sich so verkauft. Wir dürfen uns nicht anbiedern. Man sollte sich bei den großen Aufschriften auf Deutsch und Englisch beschränken." Padourek sagt, die Bevölkerung habe auch keine Freude mit dem Gehabe der Araber. "Sie denken, wenn man zahlt, kriegt man alles."
Renate Ecker macht diese Skepsis der Einheimischen Sorgen. "Wenn sich die Einheimischen an den Arabern stoßen, dann stoßen sie sich auch am Tourismus." Und das könnte für eine Region, die so vom Tourismus abhängig sei, eine echtes Problem werden.
Noch etwas spricht für die Touristiker dagegen, sich von arabischen Gästen abhängig zu machen. Wenn es wieder eine politische Krise im Nahen Osten gibt, könnten diese Gäste von einem Tag auf den anderen ausbleiben. Die leeren Betten könnten kurzfristig nicht mit anderen Gäste gefüllt werden.
Einer, der im Sommer sehr viele Araber beherbergt, ist der Hotelier Wilfried Holleis. Er sagt, er habe überhaupt keine Probleme mit den Arabern und halte die ganze Diskussion für intolerant. "Das ist Apartheid im Tourismus. Wir haben wirklich ernstere Problem in Zell am See, etwa die Zweitwohnsitze."
Kulturführer zum besseren Miteinander
Damit das Zusammenleben besser funktioniert, gibt es seit Anfang Mai einen Kulturführer, den alle anreisenden Araber erhalten. Erich Eger sagt: "Wir begrüßen alle Gäste, aber es muss möglich sein, ihnen Spielregeln zu vermitteln. Wenn sie sich anpassen, würde das die Akzeptanz erhöhen." Das ist das Ziel der Broschüre, an der unter anderem der Tourismusverband, die Polizei und die österreichisch-arabischen Handelskammer mitgearbeitet haben.
Lang wurde diskutiert, ob man auch das Thema Kleidung ansprechen soll. Man fürchtete, das könnte als Angriff auf den Islam aufgefasst werden. Nun heißt es in der Broschüre: Österreichische Frauen seien frei in ihrer Kleiderwahl. Schwarz signalisiere Trauer und die Pinzgauer seien es gewöhnt, in die lächelnden Gesichter der Menschen zu schauen, um einen ersten Eindruck zu gewinnen und Vertrauen zu fassen. Man würde sich freuen, wenn sich die Besucher hier der österreichischen Mentalität anschließen würden. Zudem steht in dem Führer unter anderem, dass man Kinder im Auto anschnallen muss, dass man den Müll in Mülleimer werfen muss, im Hotelzimmer nicht auf dem Boden isst und Preise nicht verhandelbar sind.
Araber wollte in Kaprun Schaf schlachten
- Hauptartikel: Araber wollte in Kaprun Schaf schlachten
Araber wollte in Kaprun Schaf schlachten und eine Pinzgauerin bekam es deshalb am 8. August 2014 mit der Polizei zu tun.
Andere Probleme
2015
Im Sommer 2015 kam es zu zwei schweren Unglücken.
Am Nachmittag des 5. August 2015 war ein 14-jähriges arabisches Mädchen beim Sommerrodeln mit dem Alpin Coaster Maisiflitzer tödlich verunglückt. Sie dürfte sich während der Fahrt abgeschnallt haben, um besser fotografieren zu können.
Am 11. August 2015 zog sich ein vierjähriges Urlauberkind aus den Vereinigten Arabischen Emiraten im Wildpark Ferleiten in Fusch an der Großglocknerstraße schwere Kopfverletzungen zu. Es stürzte mehrere Meter aus einem Karussell. Trotz Warnhinweisen, dass die Vierjährige für den Sicherheitsbügel zu klein sei, setzte die Mutter ihr Kind in das Karussell. Sie selbst fuhr mit ihrer zweiten Tochter, zwei Jahre alt, am Schoss mit. Die Vierjährige stand schließlich während der Fahrt auf und stürzte aus dem Gerät[2].
2022
Die Pinzgauer Polizei hatte am Freitag, den 22. Juli 2022, bei Kontrollen Raser und eine arabische Urlauberfamilie, die mit einem Leihwagen unterwegs war, aus dem Verkehr gezogen. In dem Fahrzeug befanden sich elf Personen, obwohl es nur für neun Menschen zugelassen war. Niemand war angegurtet. Vier Kinder saßen spielend im Kofferraum. Gelenkt wurde der Wagen von einem 15-Jährigen ohne Führerschein. Der 43-jährige Fahrzeugmieter sagte gegenüber den Beamten, dass er müde sei, deshalb fahre sein Sohn. Die Urlauber durften bis zum Eintreffen eines zusätzlichen Fahrzeugs nicht weiterfahren. Sie wurden angezeigt und mussten eine Sicherheitsleistung hinterlegen, hieß es bei der Polizei.[3]
Quellen und Anmerkungen
- ↑ Anmerk: an der oberen Adria in Italien
- ↑ Quelle www.salzburg24.at abgefragt am 12. August 2015
- ↑ www.sn.at, 23. Juli 2022