Burg Finstergrün

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Burg Finstergrün
Der alte Backofen und die Burg Finstergrün sind zwei jener Bauwerke, die den Fotografen dieses Bildes am meisten fasziniert haben. Der fünfeckige Turm rechts ist 800 Jahre alt, der Teil links ist eine mittelalterliche Burg aus dem 20. Jahrhundert (1900 - 1910)
Burg Finstergrün, historische Ansichtskarte 1937.

Die Burg Finstergrün liegt im Südosten des Lungaus in Ramingstein und zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Gemeinde.

Geschichte

Die Burg wurde 1139 erstmals in einer Bestätigungsurkunde für das Benediktinerstift Admont erwähnt. Der Edle Wilhelm von Ramnstein wird darin als Zeuge dokumentiert. Das Geschlecht der Ramnstein saß auf der damaligen Burg Ramingstein, aus der später dann die Burg Finstergrün wurde. Die Burg kam gegen Ende des 12. Jahrhunderts an das Salzburger Domkapitel, dem später auch das Schloss Wintergrün in Ramingstein gehörte. Im Mittelalter trug sie noch andere Namen wie "Hous ze Ramungestein" oder "Veste Ramingstein". Der Name Finstergrün taucht dann erst im 17. Jahrhundert auf, wobei die Burg als "uralt Schlössel Finstergrün" bezeichnet wurde. Zu dieser Zeit war sie bereits stark verfallen.

1841 verwüstete ein furchtbarer Waldbrand Ramingstein. Er richtete nicht nur im Ort schwere Schäden an, sondern es verbrannten auch alle Holzteile der Feste Finstergrün, die dadurch zur Ruine wurde. Von Ramingstein ausgehend, brannten die Wälder vier bis fünf Wegstunden bis nach St. Margarethen im Lungau; Ramingstein wurde dabei völlig vernichtet, ebenso die Burg Finstergrün, nur die Pfarrkirche zum hl. Achatius blieb unversehrt; 1 300 Joch Gemeindehochwald fielen dabei den Flammen zum Opfer.

1899 kauften der ungarische Graf Sándor Szápáry und seine Frau Margit die verfallene und ausgebrannte Ruine. 1901 entstand ein Neubau im Stile des 13. Jahrhunderts unter Verwendung derselben Materialien wie damals, die an die Reste der alten Burg angebaut wurden. Der Turm wurde 1903 fertig gestellt.

Nach dem überraschenden Tod des Grafen Szápáry im Jahre 1904 setzte seine Gattin, Margit Gräfin Szápáry, den Bau der Burg fort. Etwa 1908 erhielt die Burganlage ihr heutiges Aussehen. Das Innere der Burg wurde jedoch niemals fertig gestellt.

In den späten 1920er- und frühen 1930er-Jahren wurde die Burg als Nobelhotel geführt. Man kam hier her, um gesehen zu werden, um zu fischen oder um zu jagen. Auch Besucher der Salzburger Festspiele waren Gäste der Burg.

1939 wurde die Burg Lazarett für rekonvaleszente Soldaten und dann Erholungsheim für Jugendgruppen und Schulen. Dann diente sie den Pfadfindern von 1946 bis 1949 als Heim, und ab 1949 wurden Teile der Burg vom Evangelischen Jugendwerk in Österreich für Kinder- und Jugendfreizeiten, aber auch für Seminare für Erwachsene und Veranstaltungen angemietet.

1972 erwarb schließlich die Evangelische Jugend Österreichs die Burg. 1986 brannte das Turmdach ab, das aber wieder erneuert wurde.

Bildergalerie

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Quellen