Burgbach

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Burgbach, Steinschale.
Burgbach, Auffangbecken.

Der Burgbach ist ein Wildbach in Thomatal im Lungau.

Geografie

Der Burgbach entspringt nördlich der Ortschaft Thomatal in einem Einschnitt des Schwarzenberges auf einer Höhe von etwa 1 600 m ü. A.. Von dort fließt er in Richtung Südwesten und ab der Jagdhütte Kohlstatthütte nach Süden. Er weist eine Länge von vier Kilometern, an seinen Anfängen ein Gefälle von durchschnittlich 17 % und zur Einmündung in den Thomataler Bach hin eine solche von 35 % auf. Er entwässert eine Niederschlagsfläche von 320 ha.

Name

Die Namensgebung ist auf die Ruine Burgstall, an welcher er an seinem Unterlauf vorbeifließt, zurückzuführen.

Geschichte

Über Jahrhunderte hinweg entstand eine durch geologische Verhältnisse und das enorme Gefälle bedingte Eintiefung und das dadurch entstandene Geschiebe im Tal eine mächtiger bis 600 Meter breiter Schuttkegel, welcher im Laufe der Zeit besiedelt und kultiviert wurde. Über diesen verläuft auch die nach Ramingstein führende Landesstraße.

Verbauung

Da sich dieser Schuttkegel nach Süden nicht mehr weiter entwickeln konnte, war eine Ausbreitung zur Seite hin und damit eine Gefährdung des Ortskerns und der Wallfahrtskirche zum hl. Georg zu befürchten. Dies umso mehr, als sich die Bachausbrüche gegen Mitte des 19. Jahrhunderts häuften. So wurden 1879, 1892, 1897 und vor allem am 23. Juli 1898 besonders schwere Schäden nach den Unwettern verzeichnet. Die Ursache dafür ist darin zu finden, dass 1841 ein verheerender Waldbrand den Baumbestand im Einzugsgebiet vernichtet hatte, wodurch die Wasserhaltung beeinträchtigt wurde und als Folge eine schnellere Ableitung des Regenwassers bewirkt hatte.

So entschloss man sich, den Bach durch umfangreiche Maßnahmen zu entschärfen, welche in den Jahren 19031905 zur Durchführung kamen. Dabei wurde der Verlauf des Bachbettes von seinem Austritt aus einer Schlucht bis hin zu seiner Mündung verlegt. Es wurden eine größere Anzahl von Sperren, als hervorstechendes Merkmal über eine Strecke von 389,4 Meter eine Steinschale von mindestens 0,4 m Dicke in Zement- und Natursteinbauweise und am Talboden ein Materialablageplatz mit einem Fassungsvermögen von 2 000 m³ angelegt. Von diesem Ablageplatz wurde ein Abzugskanal bis zu Einmündung in den Thomataler Bach angelegt, wobei dieser im Mündungsbereich unter Einbeziehung des Madlgrabens auf eine Länge von 200 m reguliert wurde.

Die Kosten für die Baumaßnahmen (1903–1905) einschließlich der Errichtung von vier Wirtschaftsbrücken und der Ablöse von zwei Wasserrechten für Hausmühlen betrugen 94.800 Kronen, welche 50 % von k.k. Österreich, 40 % vom Herzogtum Salzburg und 10 % von der Gemeinde Thomatal übernommen wurden. Sämtliche Arbeiten wurden ausschließlich im Regiebaubetrieb unter der Leitung eines Technikers der k.k Wildbachverbauung Sektion Linz durchgeführt. Zur Instandhaltung der Anlage wurde die Gemeinde Thomatal verpflichtet mit der Auflage, hiezu einen eigenen Fonds zur Bestreitung der Erhaltungskosten einzurichten.

Bereits im Folgejahr funktionierte die Anlage bei einem Unwetter vollkommen zufriedenstellend. Es sind auch am Bauwerk selbst keine Schäden aufgetreten und wurde so der Beweis für eine zweckmäßige und solide Bauausführung erbracht.

Weblink

Quellen

  • Österreichische Wochenschrift für den öffentlichen Baudienst, 14. Jahrgang, Wien am 4. April 1908
  • Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar.