Carl Ozlberger

Kaiserlicher Rat Regierungsrat Dr. Carl Ozlberger (* 12. Oktober 1798 in Peuerbach, Oberösterreich; † 6. März 1883 in der Stadt Salzburg) war ein in Salzburg tätiger Arzt und höherer Beamter, insbesondere Direktor der Salzburger landesfürstlichen Heil- und Versorgungs-Anstalten, Direktor der Salzburger Medizinisch-chirurgischen Lehranstalt sowie Landes-Sanitätsreferent bei der k. k. Landesregierung in Salzburg.

Leben

Ozlberger oblag in Kremsmünster den Gymnasialstudien und in Linz der Philosophie. Das Studium der Medizin begann und vollendete er in Wien und wurde am 9. August 1825 zum Doktor der Medizin promoviert.

Schon im nächsten Monat begann er seine Laufbahn als praktischer Arzt in Linz, wo er bei dem damals dort bestehenden Ärztemangel bald reichlich beschäftigt war. Überdies wurde ihm bereits am 25. November 1825 von der Landesregierung die unentgeltliche Besorgung der Geschäfte des Ordinariums der k. k. Gebär- und Findelanstalt übertragen.

Im Mai 1826 fand Dr. Ozlberger im obderennsischen Regierungs-Sanitäts-Departement Verwendung, im Oktober 1828 übernahm er die unentgeltliche Stelle eines Sekundararztes der k. k. Irrenanstalt und im Jänner 1829 wurde ihm die alleinige Obsorge dieser Anstalt übertragen. Auch in den beiden öffentlichen Krankenhäusern der Barmherzigen Brüder und der Elisabethinerinnen leistete er Dienste, und versah auch einige Zeit den Posten eines Stadt-Polizei- und Gerichtsarztes in Linz. Ende 1833 verlieh ihm die k. k. Hofkanzlei die Stelle eines Kreisarztes in Steyr, wo er auch den ärztlichen Dienst im Krankenhaus und den Versorgungshäusern übernahm.

Im August 1840 wurde Ozlberger als Kreisarzt nach Salzburg versetzt und erhielt vorerst provisorisch sowie mit April 1844 definitiv als Direktor die Leitung des innerhalb des Salzburger Lyzeums (dessen Rektor er im Jahr 1842 war) bestehenden Medizinisch-chirurgischen Studiums und nach Aufhebung des Lyzeums der verbleibenden Medizinisch-chirurgischen Lehranstalt. Im Februar 1847 wurde ihm auch die neugeschaffene Stelle eines Direktors der landesfürstlichen Heil- und Versorgungs-Anstalten zu Salzburg übertragen, von welcher Stelle er im Jahr 1851 wieder enthoben, dafür aber zum Kreis-Medizinalrat und im März 1854 zum Landes-Medizinalrat bei der k. k. Statthalterei in Salzburg ernannt wurde. Nach dem Ableben des Direktors Dr. Anton Fischer im Jahre 1858 wurde ihm neuerlich die ärztliche Oberleitung der Landes-Heil- und Versorgungshäuser zugeteilt, und er legte diese Position erst im Jahre 1870 bei seiner Ernennung zum k. k. Regierungsrat und Landessanitätsreferenten zurück. In dieser Stellung feierte Ozlberger im Jahr 1875 das seltene Fest einer 50‑jährigen ununterbrochenen Verwendung im Staatsdienst.

Erst im Juni 1877 trat er, nun 78‑jährig, in den dauernden Ruhestand.

Neben seiner umfangreichen Berufstätigkeit entwickelte Ozlberger auch großen literarischen Eifer. Er verfasste etwa eine medizinische Topographie des [Bezirk Vöcklabruck|Traun-]] und eine solche des Salzburgerkreises, eine quellenmäßige Beschreibung der Salzburger landesfürstlichen Heil- und Versorgungsanstalten und ein Werk über die Medizinisch-chirurgische Lehranstalt, an nichtmedizinischen Veröffentlichungen eine Biografie Ignaz von Kürsingers, landesfürstlichen Pflegers von Mittersill († 1861). Außer diesen selbständigen größeren Arbeiten lieferte er zahlreiche, gelegentliche Aufsätze in die Salzburger Zeitung, wie z. B. über das Gasteiner Bad, über die Impfung und dergleichen.

Ehrungen

Ozlberger erhielt im Jahr 1848 den Titel eines kaiserlichen Rates und im Jahr 1867 den Franz-Josef-Orden. Die ärztlichen Vereine von München, Wien und Graz ernannten ihn zum Korrespondierenden Mitglied.

Privates

Ozlberger heiratete im Jahr 1827 Elise Grassinger, Kaufmannstochter aus Linz († 1843. Der Ehe entsprossen drei Söhne.

Im Umgange mit Freunden und Bekannten war Ozlberger äußerst freundlich, zuvorkommend, mitteilsam und heiter, ja geradezu leutselig.

Kaum jemals ernstlich krank gewesen, starb Ozlberger 85‑jährig an Lungenlähmung.

Quelle

Zeitfolge

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Vorgänger

Joseph August Susan

Direktor der Medizinisch-chirurgischen Lehranstalt zu Salzburg
1844–1875
Nachfolger

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