Displaced Persons-Ausstellung 2023 auf dem Marko-Feingold-Steg

Die Displaced Persons-Ausstellung auf dem Marko-Feingold-Steg in der Stadt Salzburg ist von 6. Juni bis 17. Juli 2023 die dritte Ausstellung seit dem Ableben von Marko Feingold im Herbst 2019.
Über die Ausstellung
Sie rückt die jüdischen "Displaced Persons" ins Licht, für die in den Nachkriegsjahren Salzburg zur Durchgangsstation wurde. Das Müllner Bräu diente als Transitlager.
Marko Feingold hätte am 28. Mai 2023 seinen 110. Geburtstag gefeiert. Die Kulturabteilung der Stadt Salzburg präsentiert in Zusammenarbeit mit Kurator Albert Lichtblau und dem Salzburg Museum aus diesem Anlass wieder eine Ausstellung auf dem Marko-Feingold-Steg – dieses Jahr ist die Ausstellung dem Thema Jüdische "Displaced Persons" gewidmet.
Die diesjährige Ausstellung befasst sich mit jüdischen "Displaced Persons". Kuratiert wurde sie von Albert Lichtblau, Professor i. R. für Zeitgeschichte und Experte für Jüdische Kulturgeschichte an der Universität Salzburg. Hintergrund dafür ist ein Nachkriegsphänomen des Zweiten Weltkrieges, nämlich dass Stadt und Land Salzburg in den ersten Nachkriegsjahren zur Durchgangsstation für zigtausende jüdische Überlebende auf ihren Weg in neue Heimatländer, allen voran Palästina oder die USA wurden. Doch Palästina stand bis zur Gründung Israels am 14. Mai 1948 unter britischem Völkerbundmandat, weswegen die legale Einwanderung jüdischer Überlebender bis dahin limitiert blieb und die Einreise vielfach illegal war.
Meist wird der Begriff DP (= Displaced Person) für Menschen verwendet, die als Opfer erneuter Gewalt und Vertreibungen in den Nachkriegswirren nach einem neuen, sicheren Aufenthaltsland suchten. Die Bedeutung der Ausstellung ist für Vizebürgermeister Bernhard Auinger klar: "Es gehört zu unserem Bildungsauftrag, das jüdische Leben und die jüdische Geschichte in Salzburg sichtbar zu machen. Die 'Displaced Persons' sind ein Teil dieser Geschichte, daher ist es wichtig über dieses Kapitel entsprechend aufzuklären. Ein großes Lob und Dankeschön an die Kulturabteilung, das Salzburg Museum und dem jüdischen Museum Wien, sowie an alle, die an der Umsetzung dieser hervorragenden Ausstellung mitgewirkt haben. Mit dem Sichtbarmachen der jüdischen Geschichte in Salzburg können wir den Geist und das Schaffen von Marko Feingold weiterleben lassen."
Eines der Fotos in der Ausstellung zeigt Zehava Zarchi, die 1947 im Camp in der Riedenburgkaserne zur Welt kam. Ihr Vater gab in den Camps Musikunterricht und leitete einen Chor, ihr Großvater starb in Salzburg und ist hier begraben. 1949 emigrierte die Familie nach Israel. Seit kurzem ist Zehava Zarchi österreichische Staatsbürgerin. Lichtblau kontaktierte Zehava Zarchi in Israel, sie schickte ihm daraufhin das Foto aus dem Camp Riedenburg.