Dr.-Franz-Rehrl-Platz
Der Dr.-Franz-Rehrl-Platz ist ein Platz im Salzburger Stadtteil Äußerer Stein, gelegen zwischen der Salzach und dem Kapuzinerberg.
Lage
Der Dr.-Franz-Rehrl-Platz wird von Karolinenbrücke, Bürglsteinstraße, Imbergstraße und Giselakai begrenzt. Der Platz ist verkehrstechnisch als Kreisverkehr ausgelegt, wird allerdings von einer Ampelanlage geregelt.
Name
Der Platz - der früher einmal Karolinenplatz[1] hieß - ist nach dem Salzburger Politiker Dr. Franz Rehrl benannt, der von 1922 bis 1938 ein mehr als verdienstvoller Landeshauptmann für sein Bundesland war. Er gilt als Initiator der Gaisberg Landesstraße auf den Gaisberg und der Großglockner-Hochalpenstraße. Von ihm stammte die Idee der Tauernkraftwerke Kaprun und er förderte die Salzburger Festspiele. Von den Nationalsozialisten abgesetzt und ins Gefängnis verfrachtet, starb er wenige Jahre nach dem Ende des Krieges an den Folgen der Haft.
Der Beschluss wurde am 20. Dezember 1946 gefasst.[2]
Gestaltungspläne
- von einer Aufmarschrampe bis zum Haifischbecken
- 1899: Im Generalverkehrsplan kam erstmals ein Tunnel durch den Kapuzinerberg vor. Endpunkt wäre der damals noch Karolinenplatz heißende Platz gewesen.
- Ab 1938 wollten die Nationalsozialisten dort eine Aufmarschrampe für ein Gauforum auf dem Kapuzinerberg aus dem Boden stampfen. Der Krieg kam dazwischen.
- 1946 wurde der Platz nach dem ehemaligen Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl benannt.
- 1949 wurde auf dem Gelände die Esso Tankstelle "Festspielstadt Salzburg" errichtet.
- 1953: Das Unfallkrankenhaus wurde eröffnet. Eigentlich hätte es auf den Mayr-Melnhof-Gründen errichtet werden sollen, wo sich heute das Gebäude der Finanzlandesdirektion für Salzburg befindet. So baute man dann eben auf alten römischen Leichenfeldern (siehe Schloss Bürgelstein).
- 1970: "In dem Jahr wurde das im Volksmund ,Schwammerl' genannte Sparkassenstöckl gebaut", erinnert sich der ehemalige Sparkassen-Finanzchef Josef Doblinger - und sagt: "Dieser Bank-Drive-in-Schalter war von Anfang an als möglichst billiges Provisorium geplant, weil wir davon ausgingen, dass der Kapuzinerbergtunnel bald kommt."
- 1994 ging der französische Stararchitekt Dominique Perrault als Sieger des Wettbewerbs für ein neues Verwaltungsgebäude der Sparkasse hervor. Das Projekt führte zu heftigem Widerstand bei den Anrainern - unter ihnen der auch heute wieder aktive Christian Walderdorff.
- 1995: Nach Protesten einigten sich Stadt, Sparkasse und Bürgerinitiativen auf eine mehrmonatige "Atempause" die nie mehr endete. Wohl auch ein Grund: Die der Stadt gehörende Sparkasse wurde 1996 an die Erste Bank verkauft - und diese sparte Personal ein, also war die Erweiterung obsolet.
- 2001: Der Salzburger Immobilienentwickler Franz Fürst plante ein "Art- und Lifestyle-Center" auf Basis der Pläne von Perrault. Highlight sollte ein Haifischbecken werden. Das Projekt kam aber über die Sondierungsphase nicht hinaus.
- 2009: Rund um die Gemeinderatswahl tauchte die Kapuzinerbergtunnel-Debatte wieder auf. SPÖ und Bürgerliste wollen jetzt per Verbauung dieser Diskussion ein Ende setzen.
- Ab Mitte 2011 brachen heftige Debatten um ein Bauvorhaben Dr.-Franz-Rehrl-Platz aus, das für die einen nicht in die Villen-Landschaft des 19. Jahrhunderts passt, für die anderen die mögliche Errichtung eines Kapuzinerbergtunnels verhindern würde.
- 2011 wurde die Verkehrsinsel am Kreisverkehr Dr.-Franz-Rehrl-Platz neu gestaltet und dort ein spiralförmiger Blumenhügel angelegt.
- 2017, 14. Dezember: das Sparkassenstöckl wird abgerissen;
- 2018, März: Das gesamte Projekt wurde von Cassco an den Salzburger Bauträger Planquadrat verkauft.
- 2019, 30. September: Baubeginn
Bauten und Gebäude
- Nr. 2 mehrere Rechtsanwälte
- Nr. 4 Wohnprojekt Imbergplatz
- Nr. 5 Unfallkrankenhaus Salzburg
- Nr. 5 Allgemeine Unfallversicherungsanstalt Landesstelle Salzburg
Bilder
Dr.-Franz-Rehrl-Platz – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Weblinks
Quellen
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006
- Salzburger Nachrichten, diverse Ausgaben 2011 und 2012, sowie geschichtlicher Rückblick 16. Juni 2012
Einzelnachweis
- ↑ ANNO, Kartographische und Schulgeographische Zeitschrift, Ausgabe 1912, Stadtplan von Salzburg, sowie Stadtplan von 1904 in Urgroßvaters Bilderschatz, Umschlag innen
- ↑ Salzburger Nachrichten, 21. Dezember 1946