Großglockner Hochalpenstraße
Die Großglockner Hochalpenstraße ist ein Alpenübergang in den Hohen Tauern im Bereich der Zentralalpen der Ostalpen zwischen dem Land Salzburg im Norden und Kärnten im Süden. Diese hochalpine Panoramastraße steht seit 2015 unter Denkmalschutz.


Einleitung
Diese Hochgebirgspanoramastraße führt durch ein links und rechts der Straße 200 Meter breites Landschaftsschutzgebiet, das an das Kerngebiet des Nationalparks Hohe Tauern grenzt. Die Straße ist Mitglied der Dachmarke hello salzburg. Seit dem Sommer 2015 zählt die Straße, die von der Großglockner Hochalpenstraßen AG als private Mautstraße betrieben wird, zu den denkmalgeschützten Objekten in Österreich. Seit 2016 laufen Vorarbeiten zur Anerkennung als UNESCO-Welterbe.
Der Großglockner ist für viele Menschen der Inbegriff eines faszinierenden Naturerlebnisses. Bei einer Fahrt auf der Großglockner Hochalpenstraße werden Größe und Macht der Bergwelt, die Faszination der Gletscher im Nationalpark Hohe Tauern und der Urgewalt der Natur für die Besucher erlebbar. Fast eine Million Besucher jährlich zählt die Großglockner Hochalpenstraße, der 70millionste Besucher seit der Eröffnung der Straße im Jahr 1935 wurde im Sommer 2022 begrüßt.
Diese Ausflugsstraße folgt abschnittsweise dem Verlauf einer antiken Römerstraße und mittelalterlicher Saumpfade, die - wie Archäologen mit Funden bewiesen haben - bereits in vorchristlicher Zeit als Handelswege benützt wurden. Auch Teile der Trasse der historischen Kaiserin-Elisabeth-Straße von Heiligenblut am Großglockner zum Glocknerhaus wurden vom Planer der Straße wirklicher Hofrat Dipl.-Ing Franz Friedrich Wallack beim Bau Gletscherstraße berücksichtigt.
Die Großglockner Hochalpenstraße ist aber vor allem auch ein Stück österreichischer Identität, wurde sie doch durch den mühevollen Bau in der Zeit der Weltwirtschaftskrise zwischen den beiden Weltkriegen errichtet, als der junge Staat damit wenigstens einen Teil der mehreren Hunderttausend Arbeitslosen für ein paar Jahre während der Sommermonate beschäftigen konnte.
Geschichte
- Hauptartikel Großglockner Hochalpenstraße Baugeschichte
- Siehe auch Chronologie der Großglockner Hochalpenstraße
- Siehe auch Persönlichkeiten im Zusammenhang mit dem Bau der Großglockner Hochalpenstraße
Erstmals Ende der 1890er-Jahre kam beim Alpenverein Sektion Klagenfurt die Idee auf, im Zuge der Errichtung ihrer geplanten Glocknerhausstraße von Heiligenblut zum Glocknerhaus, auch eine Straße von Guttal über das Hochtor nach Ferleiten zu errichten. 1896 wurde dieses Projekt aber dann mangels Interesse bei den öffentlichen Stellen und fehlender Finanzierung - vorerst - wieder aufgegeben.[1] 1894 stellte Oberbaurat Ing. Raimund Pierl[2] bei der Jahreshauptversammlung der Sektion Klagenfurt sein Projekt einer Straße nach Ferleiten vor. Auf seinen Antrag hin beschloss die Sektion, den Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein dafür zu interessieren, dass er anlässlich des 50jährigen Regierungsjubliäums von Kaiser Franz Joseph I. einen Straßenbau über die Hohen Tauern anregen möge. Ing. Th. Schenkel hatte bereits eine Vortrassierung vorgenommen: Von der Glocknerhausstraße abzweigend über das Mittertörl und Fuscher Törl zur Trauneralm zum Lukashansl in Ferleiten. Diese Trasse hatte eine durchschnittliche Steigung von zehn Prozent und eine Länge von 27,5 Kilometern.[3] Doch dieses Straßenprojekt wurde aber im Zuge der Errichtung der Kaiserin-Elisabeth-Straße doch nicht realisiert und verschwand wieder in Schubladen.
Als dann im Jahr 1922 eine Gruppe österreichischer Experten neuerlich Pläne bei der Amtshandlung in Mittersill für eine Straße über das Hochtor vorlegte, erntete sie vorwiegend Spott. In einer Zeit, in der es in Österreich, Deutschland und Italien zusammen erst 154 000 Pkw, 92 000 Motorräder und knapp 2 000 km asphaltierte Überlandstraßen gab, durchlitt Österreich die wirtschaftlich katastrophalen Folgen der Niederlage im Ersten Weltkrieg. Selbst der bescheidene Entwurf eines drei Meter breiten Schottersträßchens mit Ausweichen auf Sichtweite mutete damals wie Luftschlossarchitektur an.
Am Abend des 28. Juni 1924, "dem eigentlichen Geburtstag der späteren »Großglockner-Hochalpenstraße«"[4], hatte Wallack den Auftrag zur "Erstellung eines generellen Projektes für eine Großglockner-Hochalpenstraße" vom "Ausschuss zur Erbauung einer Großglockner-Hochalpenstraße", dem Vorläufer erst 1931 gegründeten Großglockner-Hochalpenstraßen A.G., erhalten. Wallack trassierte im Sommer 1924 die Straße, legte seine Planung im Herbst dem Ausschuss vor, doch dann scheiterte das Vorhaben zunächst noch an der Finanzierung. Wallack nutzte die Zeit bis zu einer Entscheidung. Er hielt Vorträge, schrieb in Fachzeitungen und unternahm im Sommer 1925 eine Studienreise auf eigene Kosten über dreizehn Alpenhauptübergänge der Ostalpen mit 30 Alpenpässen. Er erfasste dabei Straßenbreiten, Kurvenradien, Mauerwerk, Brückenspannweiten, Straßentunnels, er notierte Höhenangaben und Beschaffenheit der Landschaft u.v.m.
Den Anstoß zum Bau einer Straße, die Alpentäler dem motorisierten Fremdenverkehr erschließen sollte, gab schließlich 1929 der New Yorker Börsenkrach. Diese Katastrophe traf das ohnehin ärmliche Österreich mit verheerender Wucht. Die Arbeitslosigkeit stieg über die 500 000-Personen-Grenze, das waren 26 Prozent der österreichischen Bevölkerung. Binnen drei Jahren sackte die Wirtschaftsleistung um ein Viertel ab.
Jetzt holte die Bundesregierung die Pläne für die Glocknerstraße wieder aus der Schublade, um wenigstens bis zu angeblich 3 200 Arbeitslosen Arbeit zu geben. Diese Zahl war jedoch zu hoch und aus Gründen der Propaganda von Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl verwendet worden. Tatsächlich betrug der Höchststand gleichzeitig tätiger Arbeiter 2 357 im Sommer 1931 von durchschnittlich 520 000 Arbeitslosen. Mittlerweile war das Projekt auch schon auf sechs Meter Straßenbreite für den Bedarf des "internationalen Großverkehrs" und zur allgemein bespöttelten Berechnung gediehen, dass jährlich "gewiss 120 000 Besucher" kämen. Aber schon 1935, im Jahr der Eröffnung der Straße, kamen 130 071 Besucher - und das erst ab August - 1937 waren es dann 146 427 und 1938 stieg die Besucherzahl auf 374 465 Personen.
Am 30. August 1930, um 11:40 Uhr, drückte die kleine Traude, die Tochter des Salzburger Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl, den Auslöser für die ersten einhundert Sprengschüsse in Ferleiten. Vier Jahre später lieferten die treibenden Kräfte dieses Straßenbaues, Dr. Rehrl und der Erbauer der Straße Oberbaurat Wallack, eine Sensation. Mit einem adaptierten Steyr 100-Automobil gelang ihnen auf der noch teilweise in Rohbau befindlichen, holprigen Scheitelstrecke die erste Alpenüberquerung mit einem Pkw. Ein Jahr später wurde die Großglockner Hochalpenstraße am 3. August 1935 eröffnet und tags darauf mit dem "1. Internationales Großglockner Rennen für Automobile und Motorräder" in Betrieb genommen. Allein vom 3. August bis 31. August 1935 wurden rund 80 000 Besucher gezählt.[5]
Die Glocknerstraße kostete einschließlich dem Ausbau der Zufahrten im Kärntner Mölltal und vom Salzburger Salzachtal knapp 25 Mio. Schilling (Abrechnung 1935).[6]
2015: 80 Jahre - die Großglockner Hochalpenstraße steht unter Denkmalschutz und ist auf dem Weg zum Welterbe
- Hauptartikel Großglockner Hochalpenstraße unter Denkmalschutz und auf dem Weg zum Welterbe
- Hauptartikel 80 Jahre Großglockner Hochalpenstraße, die Veranstaltungen im Überblick
- Hauptartikel 2015: Die Großglockner Hochalpenstraße wurde 80 - ein Rückblick auf das Jahr
2015 feierte die Panoramastraße ihr 80-jähriges Bestandsjubiläum[7].
2020: Das erste Coronajahr
Nach einem schwierigen Start und einem Frequenzminus im Mai und Juni von bis zu 80 % hatten sich die Monate Juli, August und September für die Betriebe der GROHAG sehr gut entwickelt. "An der Großglockner Hochalpenstraße konnten wir in drei Monaten eine halbe Million Gäste begrüßen, der September brachte sogar einen deutlichen Besucherzuwachs. Auch wenn die sieben Glockner-Shops und der Shop der WasserWelten Krimml aufgrund der (notwendigen) Covid-19-Maßnahmen bzw. der fehlenden internationalen Gästegruppen mit einem Minus von 50 % abschließen werden, sind wir doch positiv gestimmt, denn unsere Erwartungen wurden übertroffen. Andere verbundene Betriebe wie die Gerlos Alpenstraße oder die WasserWelten Krimml wurden ebenso wie die Villacher Alpenstraße relativ gut frequentiert; die Kärntner Ausflugsstraßen Goldeck Panoramastraße und Nockalmstraße könnten das Vorjahresergebnis sogar übertreffen", so Johannes Hörl, Generaldirektor der GROHAG-Gruppe in einer Aussendung im Oktober 2020.
Die GROHAG ist führend beim Ausbau der Elektroladeinfrastruktur im Umfeld der schönsten Panoramastraßen Österreichs. Bereits seit 2011 forciert die GROHAG E-Mobilität als zukunftsweisende Art der Fortbewegung auf ihren alpinen Ausflugsstraßen in Schutzgebieten. Neben kostenfreien oder kostenpflichtigen (Super-Charger) E-Tankstellen bietet die GROHAG auch ermäßigte Tickets für E- und H2-Kfz.
Schneeräumung
- Hauptartikel Schneeräumung Großglockner Hochalpenstraße
Eine entscheidende Rolle für die Frequenz spielt auf hochalpinen Straßen die Schneeräumung. In den Jahren 1936 und 1937 schaufelten 350 Männer in durchschnittlich 70 Tagen 250 000 m³ Schnee, um die Straße zumindest einspurig freizulegen. Dann wurden bereits technische Hilfsmittel eingesetzt und die Straße konnte zweispurig geräumt werden. Seit 1953 räumen jedes Jahr im April fünf Rotationspflüge "System Wallack" und nur mehr zwölf Mitarbeiter der GROHAG in zirka 14 Tagen die 600 000 m³ bis 800 000 m³ Schnee von Straße und Parkflächen.
Der Einsatz der für Rotationspflüge, die oft auch von modernen Fräsmaschinen (zu Testzwecken) unterstützt werden, verlängerte die Öffnungszeiten der Glocknerstraße erheblich. Waren es 1937 nur 132 Tage, konnte man 1963 sogar an 282 Tage die Glocknerstraße befahren. In jüngster Zeit orientieren sich die Öffnungszeiten nicht mehr allein an den klimatischen Gegebenheiten, sondern auch an wirtschaftlichen Erwägungen. Üblicherweise ist die Großglockner Hochalpenstraße von Anfang Mai bis Ende Oktober geöffnet.
Schneeräumung im Coronajahr-Frühling 2020
Erstmals in der Geschichte des Bestehens der Straße hätte sie im April 2020 nicht vom Schnee geräumt werden sollen. Die Infektionskrankheit Covid-19 ließ den üblichen Terminplan der Schneeräumung im April platzen. Am 5. April 2020 hieß es noch, dass die Öffnung der Straße nach ihrer Wintersperre ungewiss sei und die alljährliche Schneeräumung samt dem traditionellen Durchstich (Treffen der beiden Schneeräummannschaften) nicht im April stattfinden werde. In diesem Jahr sollte zunächst die Sonne die "Schneeräumung" bewirken. Wie die Sonne die Situation bis zum Beginn der Schneeräumung beeinflusste, wird in im Artikel Großglockner Hochalpenstraße Schneeräumung 2020 an Hand von Vergleichsbildern von der Webcam auf dem Törlkopf dokumentiert. Nachdem sich Anfang Mai 2020 aber die Corona-Situation deutlich entspannt hatte, wurde am 7. Mai bei einer vorgezogenen Generalversammlung der Gesellschafter der Straße - Land Salzburg, Land Kärnten und Bund - die Entscheidung zur Öffnung der Straße getroffen und damit auch der Beginn der Schneeräumung mit 11. Mai festgelegt. Am 27. Mai 2020 konnte die Straße für den Verkehr freigegeben werden.
Straßenverlauf
- Hauptartikel Großglockner Hochalpenstraße Straßenverlauf
- Siehe auch Großglockner Hochalpenstraße die Kehren
Auf Salzburger Seite beginnt die Straße mit Kilometer Null in Bruck an der Großglocknerstraße im Pinzgau. Die Straße verläuft zunächst durch das Fuscher Tal bis hinauf zur Waldgrenze. Am Beginn des Ferleitentals, bei der Kassenstelle Ferleiten, beginnt dann die mautpflichtige Hochalpenstraße. Die Straße windet sich in mehreren Kehren immer höher in die baumlose Zone durch die Hexenküche unterhalb der Edelweißwand zum Oberen Nassfeld. Dann sieht man bereits bis zum Fuscher Törl und zur Edelweißspitze. Bei einem Blick zurück ins Tal öffnet sich der Blick auf die mit 2 400 Metern höchste Bergflanke der Ostalpen, die Ostseite des Großen Wiesbachhorns.
Von der Edelweißspitze (2 571 m ü. A.), dem höchsten befahrbaren Punkt der Großglockner Hochalpenstraße, auf die die Edelweißstraße führt, bietet sich eine Rundschau auf 37 Dreitausender sowie fast 20 Gletscher abseits der Großglockner Hochalpenstraße auf jene Alpenlandschaft, die heute das Herzstück des Nationalparks Hohe Tauern bildet. Die Straße selbst liegt in einer etwa 200 Meter breite Ausnahmezone und zählt nicht zum Gebiet des Nationalparks Hohe Tauern.
Nach dem Fuscher Törl führt die Straße zunächst noch kurz bergwärts um den Törlkopf, dann aber abwärts an der Fuscher Lacke (2 261 m ü. A.) mit dem ehemaligen Straßenwärterhaus, das die Ausstellung "Bau der Straße" beherbergt und dem Gasthaus F.A.T. - Mankei, dem ehemaligen Gasthof Fuscherlacke "Mankeiwirt", vorbei und durch das Mittertörl, einem kurzen Tunnel, weiter zum Hochtor-Tunnel (2 504 m ü. A.), dem höchsten Punkt der Durchgangsstraße Salzburg-Kärnten. Jenseits des Hochtor-Tunnels, das das Bundesland Salzburg mit Kärnten verbindet, blickt man hinab auf die in die sanft gewellten Almböden gebetteten Kehren der Straße, die ins Mölltal nach Heiligenblut am Großglockner führt.
Vom Hochtor-Tunnel führt die Straße wieder talwärts, am Berggasthof Wallackhaus vorbei. Bei Guttal (1 859 m ü. A.) treffen sich beim wahrscheinlich höchstgelegenen Kreisverkehr Europas, dem Kreisverkehr Guttal, die Kärntner Südrampe der Glocknerstraße , die Gletscherstraße zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe, und die vom Hochtor kommende Scheitelstrecke der Panoramastraße. Von der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe aus bietet sich ein Blick über den Rest des Pasterzen-Gletschers hin zum höchsten Berg Österreichs, dem Großglockner. Auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe gibt es ein großes Parkhaus, das Parkhaus Freiwandeck, sowie ein Besucherzentrum, in dem Ausstellungen zu sehen sind.
Parkplätze
Entlang der Großglockner Hochalpenstraße gibt es rund 3 000 Parkplätze an rund 230 Rastplätzen. Das Campieren ist jedoch auf diesen Parkplätzen nicht gestattet.
Ausstellungen, Naturlehrwege und Aussichtspunkte entlang der Straße
- Hauptartikel Ausstellungen an der Großglockner Hochalpenstraße
Das Mautticket inkludiert den freien Eintritt zu allen Einrichtungen entlang der Straße, ausgenommen der Gletscherbahn Pasterze auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Die Ausstellungen sind täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Die Besichtigungsmöglichkeiten im Verlauf ab Kassenstelle Ferleiten werden in den folgenden Absätzen beschrieben.
Piffkar
- Hauptartikel Straßenwärterhaus Piffkar
Als Piffkar wird das Gebiet der Piff Alm auf 1 620 m ü. A. bezeichnet. Neben dem geschlossenen Gasthof Piffkar befindet sich das Straßenwärterhaus Piffkar, ein historischen Straßenwärterhaus, in dem wechselnde Ausstellungen zu sehen sind. Z. B. gibt es einen Teil der Ausstellung "Die höchsten Salzburger" mit der zweitältesten Bergführerfahne Österreichs, die Fuscher Bergführerfahne, zu sehen.
Hochmais
- Hauptartikel Hochmais
In 1 850 m ü. A. befindet sich ein kleiner Parkplatz mit Schautafeln zum Thema "Gletscher, das Rotmoos und die Höhenstufen der Vegetation". Vom Parkplatz hat man einen Blick über das Rotmoos, ins Käfertal und auf mehrere Dreitausender-Berge sowie Gletscher im Nationalpark Hohe Tauern.
Wilfried-Haslauer-Haus "Alpine Naturschau"
- Hauptartikel Wilfried-Haslauer-Haus
- Siehe auch Alpine Naturschau
Im "Dr.-Wilfried-Haslauer-Haus" am unteren Rand des Oberen Nassfelds zeigt die Ausstellung "Alpine Naturschau" die hoch sensible und äußerst vielfältige Bergwelt der Hohen Tauern. Hier gibt es auch einen Gastrobereich.
Edelweißstraße
- Hauptartikel Edelweißstraße
Im Bereich des Fuscher Törls führt die Edelweißstraße auf die Edelweißspitze (2 572 m ü. A.), den höchsten befahrbaren Punkt der Großglockner Hochalpenstraße mit herrlichem Rundblick. Dort gibt es einen Bikers Point für Motorradfahrer mit Informationen über motorsportliche Geschichte der Straße (z. B. über die Großglockner Automobil- und Motorradrennen).
Fuscher Törl
- Hauptartikel Fuscher Törl
Vom Fuscher Törl (2 402 m ü. A.), einem Sattel, hatte Wallack den Straßenverlauf bewusst um den südlich gelegenen Törlkopf geführt, um so den Besuchern einen perfekten Rundblick in die unvergleichliche Hochgebirgslandschaft zu ermöglichen. Beim Parkplatz Fuscher Törl II befindet sich ein vom Architekten Clemens Holzmeister errichtetes Gedenkzeichen, das an die beim Bau der Straße verunglückten Arbeiter und Ingenieure erinnert.
Informationsstelle Greifvögel
Zwischen dem Fuscher Törl und der Fuscher Lacke informieren auf 2 320 m ü. A. Schautafeln über die heimischen Greifvögel.
Ausstellung "Bau der Straße"
- Hauptartikel Ausstellung "Bau der Straße"
Auf 2 262 m ü. A., neben der Fuscher Lacke, befindet sich ein original erhaltenes Straßenwärterhaus, in dem in einer Dokumentation die Geschichte des Baues der Großglockner Hochalpenstraße (1930 bis 1935) und die damaligen Lebensumstände der Arbeiter gezeigt werden.
Geologischer Lehrpfad
- Hauptartikel Geologischer Lehrpfad
Kurz nach der Fuscher Lacke in Richtung Hochtor kann man sich auf 2 290 m ü. A. über geologische Details der Hohen Tauern an Hand von Schautafeln und Gesteinsbrocken informieren.
Hochtor
- Hauptartikel Hochtor
Am Scheitelpunkt der Durchgangsstraße in 2 504 m ü. A. befindet sich im Hochtor-Tunnel die Bundesländergrenze Salzburg und Kärnten. An den Hängen des Hochtors wurde ein römisches Heiligtum ausgegraben, das, höher als der griechische Olymp, Europas höchst gelegenes Heiligtum darstellt. Weiters fanden Archäologen bei Grabungen 199 keltische und römische Geldstücke aus der Zeit zwischen dem 2. und 4. Jahrhundert nach Christus sowie Münzen aus der Zeit von Königin Maria Theresia.
Die Ausstellung "Passheiligtum Hochtor" neben dem Südportal des Hochtor-Tunnels ist eine Zeitreise durch die Jahrtausende, in der der Glocknerübergang die kürzeste Handelsroute zwischen Nord und Süd darstellte. Sie erzählt auch von der Suche nach dem Rohstoff Bergkristall und von den Goldbergwerken entlang der Straße. Neben der Ausstellung befinden sich ein Souvenir-Shop und ein Gastrobereich.
Von den Hochtor-Tunnelportalen kann man auf Teilen des "Kelten-, Römer- und Säumerweg" wandern (ca. 25 Minuten Gehzeit). Über das Hochtor zieht auch alljährlich die Großglockner Wallfahrt von Ferleiten und Rauris kommend hinunter nach Heiligenblut.
Kasereck
An diesem Punkt der Panoramastraße (1 911 m ü. A.) in Kärnten gibt es beim Parkplatz Kasereck Naturkunde-Informationen sowie ein Rasthaus.
Schöneck
- Hauptartikel Schöneck
Die Gletscherstraße führt zunächst an den obersten Rand eines reinen Lärchenwaldes bei Schöneck (1 953 m ü. A.) zu einem Lehrweg über die Glocknerwiesen samt einer dort eingerichteten Naturschau.
Glocknernhaus
Mit bereits Blickkontakt zum Großglockner fährt man weiter, vorbei am Karl-Volkert-Haus, zum Glocknerhaus in 2 131 m ü. A. Hier befindet man sich schon im Nahbereich des Margaritzen-Stausees der Glockner-Kaprun-Kraftwerke. Das Glocknerhaus steht am Rand des Bretterbodens.
Die letzten Kehren vom Glocknerhaus auf die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe hinauf führen am Nassfeld-Speicher vorbei, der für den Stromerzeugung für das Baulager auf dem Bretterboden während der Bauzeit der Straße angelegt wurde. In diesem Bereich hätte, wäre es nach dem Willen des Salzburger Landeshauptmanns Dr. Franz Rehrl gegangen, die Glocknerstraße von Hochmais kommend durch Tunnels verlaufend auf die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe geführt werden sollen.
Besucherzentrum auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
- Hauptartikel Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
Die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe ist nach dem Kaiser Franz Joseph I. benannt, der 1856 von Heiligenblut auf die historische Kaiser-Franz-Josefs-Höhe aufgestiegen war. Kaiserin Elisabeth von Österreich blieb beim Glocknerhaus auf dem Bretterboden zurück, den man nach ihrem Besuch dann "Elisabethruhe" nannte. Später wurde auch ein Felsen in der Nähe nach ihr benannt, der Elisabethfelsen.
Von der heutigen Kaiser-Franz-Josefs-Höhe, die einige Meter tiefer als die historische liegt, sieht man immer noch längsten Gletscher der Ostalpen, die Pasterze sowie die Bergriesen der Großglockner Gipfelregion, allen voran der Großglockner, aber auch den Johannisberg, der sich über dem obersten Pasterzenboden erhebt. Im Besucherzentrum gibt es Dauer- und wechselnde Ausstellungen. Im Glocknerkino beeindrucken faszinierende Impressionen des Großglockners des Universumfilmers Georg Riha und der Glockner-Panorama-Raum. Ergänzt wird das Besucherzentrum noch durch jährlich wechselnde Sonderausstellungen. Seit 7. Juli 2011 wird im Besucherzentrum die Dauerausstellung "125 Jahre Automobilismus", eine Automobil- und Motorradausstellung, gezeigt.
Neben dem Besucherzentrum steht das Parkhaus Freiwandeck, das 610 Parkplätze bietet. Davor befindet sich der Nationalparkplatz mit dem begehbaren Kunstwerk "Wellenberg" des Salzburger Künstlers Johann Weyringer. Ebenfalls beim Besucherzentrum beginnt der Naturlehrweg Gamsgrube. Von der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe führt die kostenpflichtige Gletscherbahn Pasterze in Richtung Pasterze hinunter.
Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarte
- Hauptartikel Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarte
Oberhalb der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe, am Panoramaweg Kaiserstein gelegen, ist diese 1998 errichtete Besucherattraktion zu finden. Der markante Turm aus Glas und Holz symbolisiert einen Bergkristall. Im Inneren des Gebäudes können mit Hilfe ausgesucht leistungsstarker optischer Geräte Tiere in freier Wildbahn (Steinböcke), aber auch Bergsteiger bei der Großglocknerbezwingung beobachtet werden.
Tunnels
Hochtor
- Hauptartikel Hochtor-Tunnel
In der Mitte des Hochtor-Tunnels befindet sich die Landesgrenze zwischen Salzburg und Kärnten. Der 302 m lange Tunnel hat an seiner Nordseite eine Höhe von 2 504 m ü. A. und neigt sich im Tunnel einige Meter nach Süden auf 2 500 m ü. A. Im Winter müssen beide Tunneleinfahrten (ebenso wie jene des Mittertörl-Tunnels) mit schiebbaren Holztüren verschlossen werden, da ansonsten der Wind den kompletten Tunnel im Laufe des Winters mit Schnee füllen würde.
Mittertörl-Tunnel
- Hauptartikel Mittertörl
Der Mittertörtl-Tunnel befindet sich auf 2 373 m ü. A. zwischen der Fuscher Lacke und dem Hochtor-Tunnel.
Gastronomische Einrichtungen
Entlang der Großglockner Hochalpenstraße gibt es eine Reihe von Restaurants, Gasthöfen und Hütten.
Ehemalige und immer noch stattfindende Veranstaltungen (Auswahl)
- Etappe der Österreich Rundfahrt im Radsport, Kür des "Glocknerkönigs"
- Etappenziel 1971 und 2011 des Giro d'Italia
- Glocknerkönig für jedermann
- Großglockner Berglauf
- Großglockner Bike Challenge
- Oldtimer Traktor Weltmeisterschaft
- Glockner-Straßenlauf Ferleiten - Fuschertörl, 12,7 km, veranstaltet von 2001 bis 2003
- Großglockner Trophy, findet nicht mehr statt
- Großglockner Grand Prix, findet nicht mehr statt
- Feuerwehr-Oldtimer-Weltmeisterschaft
- sowie Veranstaltungen auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
Besucherzahlen
- Hauptartikel Großglockner Hochalpenstraße Besucherzahlen
Mit 120 000 Gästen hatten 1930 die Planer gerechnet, doch die touristische Attraktion dieser Straße zog 1938 bereits knapp 375 000 Besucher in 98 000 Fahrzeugen an. Heute besuchen bis zu rund 900 000 Personen jährlich die Straße. Am 23. September 2022 wurde der 70millionster Besucher auf der Großglockner Hochalpenstraße begrüßt.
Öffnungstage
- Hauptartikel Großglockner Hochalpenstraße Öffnungstage
2011 konnte die Straße bereits ab dem Gründonnerstag vor Ostern, den 21. April, eröffnet werden, so früh, wie seit 35 Jahren nicht mehr (16. April 1976). Trotz eines 20prozentigen Rückgangs der Besucherzahlen im Juli konnte die GROHAG aufgrund eines schönen Spätsommers und Herbst aber dann doch 280 000 Einfahrten verzeichnen. Am 14. November, nach 207 Öffnungstagen, begann dann für die Großglockner Hochalpenstraße nach der längsten Saison seit Jahrzehnten die Wintersperre. 1940 war mit 80 Öffnungstagen die kürzeste Saison, 1963 mit 282 Tagen, die längste Saison (21. April bis 30. Jänner 1964!)
Straßen-Öffnungszeiten
Die Straße ist von Anfang Mai bis Anfang November geöffnet (wetterabhängig)
Letzte Einfahrt jeweils 45 Minuten vor der Nachtsperre.
Die täglichen Öffnungszeiten, die sich in der Vor-, Haupt- und Nachsaison etwas ändern, findet man auf der Homepage, wo auch aktuelle Informationen über über kurze wetterbedingte Sicherheitssperren auf der Startseite eingeblendet werden.
Information
- Großglockner Hochalpenstraßen AG
- Rainerstraße 2
- 5020 Salzburg
- Telefon: (06 62) 87 36 73–0
- Telefax: (06 62) 87 36 73–13
- E-Mail: info@grossglockner.at
Daten im Überblick
Eine Chronologie der Straße findest du im Artikel Chronologie der Großglockner Hochalpenstraße. Ein Übersicht über alle Artikel im SALZBURGWIKI über die Großglockner Hochalpenstraße bietet der Artikel Großglockner Hochalpenstraße Artikelübersicht.
Daten zur Straße
- Länge:
- Gesamtlänge: 48 km
- Durchzugsstraße: 37,7 km
- Edelweißstraße: 1,6 km
- Gletscherstraße: 8,7 km
- Steigungen bis 14 Prozent
- Höhenangaben:
- rund 23 Kilometer liegen über 2 000 m ü. A.: 15,4 Kilometer der Durchzugsstraße, sowie sechs Kilometer von der Gletscherstraße und die Edelweißstraße[8]
- Höhenanstieg: Passstraße bis auf 2 504 m ü. A., Stichstraße "Edelweißspitze" bis auf 2 572 m ü. A.
- Höchster Punkt der Durchzugsstraße: Hochtor-Tunnel Nordportal (2 504 m ü. A.)
- Höchster befahrbarer Punkt: Parkplatz Edelweißspitze (2 572 m ü. A.)
- Kehren:
- Mindestkehrenradius: zwölf Meter
- Kehrenradius im Durchschnitt: 15 m
- Anzahl der Kehren:
- 27 Kehren auf der Durchzugsstraße
- drei Kehren auf der Gletscherstraße
- sechs Kehren auf der Edelweißstraße
- Parkplätze: insgesamt 230 Rast- und Parkplätze für rund 3 000 Pkw und 70 ausgewiesene Busparkplätze[8]
- Tunnelhöhen: Mittertörl- und Hochtortunnel: 4,0 m
- Schneeräumung:
- Dauer: durchschnittlich 14 Tage (Stand 2025)
- Schneemengen: durchschnittlich bis zu 800 000 m³, die einem Eisenbahnlastenzug von ca. 250 Kilometer Länge entsprechen
Bilder
- Großglockner Hochalpenstraße – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
- rund 300 historische Aufnahme und Ansichtskarten von der Großglockner Hochalpenstraße – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
- Großglockner Hochalpenstraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
weitere Bildersammlungen im Internet
- www.deutschefotothek.de, umfangreiche Sammlung der Deutschen Fotothek
- historische Bilder von der Straße aus dem Jahr 1939
Videos
- Großglockner Hochalpenstraße Videos, alle Videos über die Straße, die es im SALZBURGWIKI zu sehen gibt
- www.youtube.com/grossglocknerstrasse, alle Videos über die Straße in Youtube
Literaturtipps
Weblinks
- www.grossglockner.at der Blog
- www.facebook.com im Facebook
- Großglockner Hochalpenstraße, auf der Website des Tourismusverbands Zell am See-Kaprun
- grossglocknerpanoramastrasse.wordpress.com "2015: 80 Jahre Großglockner Hochalpenstraße"
- www.reisemosaik.at/Grossglocknertrophy Großglockner Trophy für historische Rennmotorräder
- dewiki.de/Lexikon über die Großglockner Hochalpenstraße
Quellen
- Presseinformationen der Großglockner Hochalpenstraßen AG
- "Großglockner Magazin", verschiedene Ausgaben
- Wallack, Franz: "Die Großglockner Hochalpenstraße - die Geschichte ihres Baues", zweite Ausgabe, anlässlich der 25-Jahr-Feier der Großglockner Hochalpenstraße, 1960, Springer Verlag, Wien
- freytag & berndt Wanderkarte Großglockner, Kaprun, Zell am See, 1:50 000
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar.
- Salzburger Geographisches Informationssystem (SAGIS), im Internet unter www.salzburg.gv.at/sagismobile... abrufbar.
- sowie alle unter Literatur angeführten Werke
- Korrespondenz mit GROHAG zu einzelnen Themen
Einzelnachweise
- ↑ anno.onb.ac.at "Dillinger's Reise- und Fremden-Zeitung", Ausgabe 20. Mai 1896, Seite 8
- ↑ www.alpinwiki.at
- ↑ anno.onb.ac.at "Dillinger's Reise- und Fremden-Zeitung", Ausgabe 1. August 1895, Seite 8
- ↑ Die ursprüngliche Schreibweise der Straße war mit Bindestrich, der gegen Ende des 20. Jahrhunderts dann von der Großglockner Hochalpenstraßen AG in ihren Erwähnungen weggelassen wurde. Laut einer deutschen Rechtschreibregel - Leerzeichen in Komposita - ist das zwar falsch, aber Eigennamen können von Rechtschreibregeln abweichen.
- ↑ ANNO, "Die Stunde", Ausgabe vom 8. September 1935, Seite 1
- ↑ 25 Mio. Schilling im Jahr 1935 entsprechen in etwa der Kaufkraft im Jahr 2024 von 113.614.750,00 EUR, Währungsrechner
- ↑ Siehe dazu auch "2015: 80 Jahre Großglockner Hochalpenstraße
- ↑ 8,0 8,1 E-Mail GROHAG Marketing Abteilung am 1. Februar 2024 auf Anfrage von Admin. Peter Krackowizer
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