Friedrich Rainer
Friedrich Rainer (* 28. Juli 1903 in St. Veit an der Glan, Kärnten; † 19. Juli 1947 in Ljubljana, Slowenien) war Jurist, Politiker und Gauleiter von Salzburg.
Leben
Rainer studierte in Graz Rechtswissenschaften, wechselte aber bereits kurz nach seiner Promotion 1926 in die Politik. 1930 wurde er Mitglied der NSDAP, wenig später einer der wichtigsten Vertreter des Systems in Österreich. Er trug wesentlich zum Gelingen des Anschlusses Österreichs an Deutschland bei.
Am 22. Mai 1938 wurde Rainer zum Gauleiter und Landeshauptmann für Salzburg ernannt. Er zog in das Schloss Leopoldskron und nutzte es als kulturpropagandistisches Instrument. 1941 lud er als Rahmenprogramm der Salzburger Festspiele Künstler des Dritten Reiches zu einem Künstlertreffen auf sein Schloss in Riedenburg.
Neben seinem Amt als Salzburger Gauleiter war er auch oberster Sportführer der "Ostmark". Während seiner Amtszeit 1938 bis 1941 gab es weit reichende infrastrukturelle Pläne, auch nutzte er Sportveranstaltungen für groß angelegte Inszenierungen im Sinn des NS-Regimes.
Am 29. November 1941 wechselte er als Reichsstatthalter zurück nach Kärnten. Damit ist Friedrich Rainer bis heute der einzige Landeshauptmann Österreichs, der dieses Amt in zwei Bundesländern ausübte.
Am 27. Juli 1945 berichten die Salzburger Nachrichten vom Kampf des vormaligen NS-Gauleiters Friedrich Rainer gegen kirchliche Ortsnamen in Salzburg: St. Johann im Pongau wollte er in "Markt Pongau" umbenennen, Pfarrwerfen in "Dorfwerfen". Und Orte wie St. Gilgen, St. Georgen bei Salzburg oder St. Michael im Lungau sollten nach Ansicht des Gauleiters nur noch Gilgen, Georgen oder Michael heißen. Erst ein Erlass des Reichsinnenministeriums gegen die willkürliche Umbenennung von Örtlichkeiten machten dem absurden Treiben ein Ende.
Zum Ende des Krieges wurde Rainer von den Alliierten in Haft genommen und in Dachau untergebracht. Er wurde bei den Nürnberger Prozessen vor allem zu Seyß-Inquart befragt, in dessen Kabinett er als Staatssekretär gedient hatte. Am 13. März 1947 wurde er an Jugoslawien ausgeliefert, am 10. Juli begann der Prozess und am 19. Juli wurde er in Jugoslawien hingerichtet.
Quellen
- Salzburger Nachrichten
- Eintrag zu Friedrich Rainer in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online (auf AEIOU)
- Land Salzburg: Sport im Nationalsozialismus
Monarchie:
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Hugo Raimund Reichsgraf von Lamberg ∙
Carl Graf Chorinsky ∙
Albert Schumacher ∙
Alois Winkler ∙
Albert Schumacher ∙
Alois Winkler (erneut)
Erste Republik:
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Franz Rehrl ∙
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Reichsstatthalter:
Friedrich Rainer ∙
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Zweite Republik:
Adolf Schemel ∙
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Wilfried Haslauer junior