Oskar Meyer
Hofrat Dipl.-Ing. Oskar Meyer (* 22. Mai 1858 in Gries bei Bozen, Südtirol; † 6. Februar 1943 in der Stadt Salzburg) war österreichischer Staatsbediensteter und von 1919 bis 1922 erster Salzburger Landeshauptmann in der Ersten Republik.
Leben
Nach seinem Studium an der Technischen Hochschule in Graz trat er 1882 in den Staatsbaudienst in Bozen ein. 1886 kam er nach Salzburg und war 25 Jahre lang als Bauleiter für die Salzach- und Saalach-Regulierung verantwortlich. Zudem gehörte er der Eisenbahnkommission an. 1891 wurde er zum Ingenieur, 1899 zum Oberingenieur, 1908 zum Baurat, 1914 zum Oberbaurat und 1919 zum Hofrat ernannt.
Eines der wichtigsten Verdienste Oskar Meyers war seine Rolle bei der Erstellung einer demokratischen und republikanischen Landesverfassung.
Am 6. April 1919 fanden die ersten Landtagswahlen nach dem Ende der Habsburgermonarchie im Land Salzburg statt. Der gebürtige Südtiroler Oskar Meyer wurde zweieinhalb Wochen später im neu konstituierten Landtag am 23. April 1919 einstimmig zum ersten Landeshauptmann der Ersten Republik gewählt, einer ab diesem Zeitpunkt mit mehr Rechten und Gestaltungsmöglichkeiten als früher ausgestattete Position.
Als Landeshauptmann trug er vor allem Sorge um den Neuaufbau von Stadt und Land Salzburg und der Bekämpfung der damals allgegenwärtigen Hungersnot der Bevölkerung. Bei Verhandlungen mit dem Bund betonte er die Wahrung der weitestgehenden Selbstständigkeit Salzburgs innerhalb der gesamtstaatlichen Interessen. Zu seinen Verdiensten zählen die Erstellung einer demokratischen und erstmals republikanischen Landesverfassung. Unter Landeshauptmann Meyer fanden 1920 die ersten Salzburger Festspiele statt.
Meyer war bei der Eröffnung der ersten Salzburger Festspiele 1920 am 22. August 1920 bei der Jedermann-Premiere dabei.
Nach Ende der Funktionsperiode als Abgeordneter am 3. Mai 1922 kehrte er von 1923 bis 1925 als Leiter in den Straßenbaudienst zurück und starb 1943 in Salzburg.
Von 1926 bis 1938 war er als Zivilingenieur tätig.
Er war verheiratet mit Paula, geborene von Aufschnaiter-Huebenburg (* 31. August 1867; † 5. November 1959). Beide wurden nach ihrem Ableben auf dem Salzburger Kommunalfriedhof bestattet.
Quellen
- Oskar Dohle, 150 Jahre Salzburger Landeshauptleute (1861–2011). Schriftenreihe des Salzburger Landesarchivs Nr. 17. Salzburg (Land Salzburg) 2011. S. 26.
- Voithofer, Richard: Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch. 1918 bis zur Gegenwart. Wien (Verlag Böhlau) 2007. Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Band 32. ISBN 978-3-205-77680-2. S. 138f.
- Salzburger Landeskorrespondenz vom 5. April 2019
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