Giovanni Antonio Daria
Giovanni Antonio Daria (auch Dario) (* 1630 in Pellio Intelvi bei Mailand; † 8. März 1702 in St. Florian bei Linz, Oberösterreich)[1] war ein italienischer Architekt, Steinschneider und Steinmetzmeister, der in Österreich tätig war.
Leben
Die erste Erwähnung einer Tätigkeit von Daria in Salzburg findet sich 1659. Vermutlich leitete er aber bereits seit 1656 den Bau des Residenzbrunnens. Dabei zeigt sich auch der der formale Zusammenhang mit Werken von Berninis in Rom (Triton- und Vierströmebrunnen), was auf einen längeren Aufenthalt oder Ausbildung Darias in Rom schließen lässt.
Als Nachfahre von Dombaumeister Santino Solari stand dann Daria mehr als zwei Jahrzehnte in Diensten der Salzburger Erzbischöfe. Unter anderem errichtete er im Auftrag von Fürsterzbischof Guidobald Graf von Thun und Hohenstein die Dombögen.
Werke
- Pflasterung der vier Domkapellen (1659/1660)
- Errichtung der Dombögen 1658 bis 1663 erbaut als bauliche Verbindung zwischen Dom und Benediktinerstift St. Peter und in weiterer Verlängerung mit der Residenz
- Seitenschiffaltäre (1668 bis 1671) im Salzburger Dom
- Erentrudisbrunnen (1667) im Benediktinenstift Nonnberg
- Erweiterung der Stiftskirche Seekirchen (um 1670)
- Turmausbau der Stiftskirche in Tittmoning (1672)
- Pfarrkirche und Pfarrhof in Lend (um 1673)
- 1671 bis 1674 entstand nach den Dombögen mit der Wallfahrtskirche Maria Plain eines seiner Hauptwerke
- Langenhof-Marmorbrunnen im Langenhof in der Altstadt von Salzburg, höchstwahrscheinlich von Giovanni Antonio Daria um 1680 begonnen oder nach seinen Plänen erstellt
Die Schlichtheit seiner Werke und die Orientierung an vorherigen Objekten (z. B. Dom) zeigen Darias konservative Einstellung. Die für die oberitalienischen Künstler in Salzburg zunehmend ungünstigen Zeiten hatten auch für Daria Folgen: 1675 blieb seine Bewerbung um das Hofmaurermeisteramt erfolglos. Er ging 1686 ins Stift St. Florian in Oberösterreich, wo er drei Jahre lang als Werkmeister die Steinmetze in der Schlosskapelle zu Marbach beaufsichtigte. In St. Florian entstanden unter seiner Leitung Seitenaltäre, Marmorportale in den Kapellen-Durchgängen und das Wappenschild von Propst David am Hochaltar der Stiftskirche.
Familie
Nach erster Ehe mit Francesca Garuo Allio aus Scaria, heiratete er am 24. Mai 1689 Eva Katharina, geborene Faber[2] aus St. Florian, mit der er fünf Kinder hatte, von denen drei im Kindesalter starben:
- Josef Kajetan (* 7. April 1690[3]; † 27. Juli 1694[4])
- Anna Theresia (* 3. März 1692[5]; † 24. September 1693[6])
- Tobias Cajetan Dary (* 5. November 1694)[7]
- Stanislaus Theophil Dary (* 13. November 1696[8]; † 5. Jänner 1703)[9]
- Joseph Anton D'Aria (* 15. Jänner 1699)[10]
In Salzburg erinnert eine nach ihm benannte Dariogasse an Daria (zur unterschiedlichen Schreibweise siehe Diskussion des Artikels).
Quellen
- Artisti Italiani di Austria (AIA)
- Franz Wagner - Salzburg Museum Wandbrunnen im Langenhof
Einzelnachweise
- ↑ Sterbebuch der Pfarre St. Florian bei Linz, Band I, S. 252.
- ↑ Trauungsbuch der Pfarre St. Florian bei Linz, Band II, S. 42.
- ↑ Taufbuch der Pfarre St. Florian, Band II, S. 97.
- ↑ Sterbebuch der Pfarre St. Florian bei Linz, Band I, S. 229.
- ↑ Taufbuch der Pfarre St. Florian bei Linz, Band II, S. 107.
- ↑ Sterbebuch der Pfarre St. Florian bei Linz, Band I, S. 226.
- ↑ Taufbuch der Pfarre St. Florian bei Linz, Band II, S. 119.
- ↑ Taufbuch der Pfarre St. Florian bei Linz, Band II, S. 127.
- ↑ Sterbebuch der Pfarre St. Florian bei Linz, Band I, S. 255.
- ↑ Taufbuch der Pfarre St. Florian bei Linz, Band II, S. 138.
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006