Herbert Walterskirchen

Kommerzialrat Dr. Herbert Walterskirchen 2007.

Kommerzialrat Dr. Herbert Walterskirchen (* 14. August 1937 in Kemmelbach an der Ybbs, .) ist ehemaliger Generaldirektor der österreichischen Bausparkasse Wüstenrot AG.

Leben

Herbert Walterskirchen kam als drittes Kind des Ministerialbeamten Ernst Walterskirchen und seiner Ehefrau Christine zur Welt. Der Musikwissenschaftler Dr. Gerhard Walterskirchen ist sein Bruder.

Nach Abschluss von Volksschule und Gymnasium studierte Walterskirchen an der Universität Wien Rechtswissenschaften und promovierte dort am 18. Juli 1961. Anschließend machte er von 1961 bis 1964 eine Ausbildung bei der Österreichischen Länderbank.

Dr. Walterskirchen war seit 1968 mit Liselotte, geborene Rychter (* 1934; † 29. Dezember 2023[1]) verheiratet und hat vier Kinder.

Karriere

Als ganz junger Mann wurde er 1968 in den Vorstand der "Bausparkasse Gemeinschaft der Freunde Wüstenrot" berufen und gestaltete seit diesem Zeitpunkt das Wüstenrot-Unternehmen in führender Funktion mit. Wesentliche Schwerpunkte dabei waren die Arbeitsübereinkommen mit wichtigen heimischen Banken, die Gründung einer eigenen Wüstenrot Versicherung im Jahr 1977, die ständige technische Vorreiterrolle im Bereich der EDV-Technik und Büro-Organisation sowie der Auf- und Ausbau einer haupt- und nebenberuflichen Mitarbeiter-Organisation, die wohl einmalig in Österreich ist. Wüstenrot entwickelte sich in diesen Jahren von einer solitären Bausparkasse zu einer starken Unternehmensgruppe mit über zwei Millionen Kunden. Auch der Schritt auf die internationale Bühne ist durch die Beteiligung an Bausparkassen in Osteuropa gelungen, wobei die Gründungs-Initiative und das Einbringen des notwenigen Know-hows von Österreich aus ging.

Walterskirchen ist ein Baumeister des modernen Wüstenrot-Konzerns, den er zusammen mit seinen Kollegen Dr. Steiner, Geier und Radlegger Ende der 1990er-Jahre fertigstellte.

1997 wurde in seinem Auftrag eine weitreichende strukturelle Umgestaltung von Wüstenrot eingeleitet, indem aus der genossenschaftlich organisierten Bausparkasse der bankgeschäftliche Teil ausgegliedert und in eine neu gegründete Aktiengesellschaft eingebracht wurde. Wesentliche Zielsetzung dabei war, wechselseitige Beteiligungen mit den Vertriebspartnern einzugehen und damit attraktive Vertriebswege strategisch abzusichern. Dieses Ziel wurde im Juli 1998 erreicht.

Walterskirchen, der seit 1964 für Wüstenrot tätig war, hat wie kein anderer die Geschichte des Bausparens mit erlebt und mit entwickelt. In dem Jahr, in dem er zum Vorstandsdirektor bestellt wurde, wurden gerade 28 000 Verträge abgeschlossen. Der Vertragsbestand erreichte knapp 170 000 Verträge und die Bilanz-Summe überschritt erstmals die drei Milliarden-Schilling-Grenze.

Als er 2001 den Vorstandsvorsitz an Wolfgang Radlegger übergab, hatte die Bausparkasse Wüstenrot rund 1,3 Millionen Kunden und Wohnraum für über eine Million Menschen geschaffen; die Bilanz-Summe betrug 56,3 Milliarden Schilling.

Walterskirchen übernahm den Vorsitz im Aufsichtsrat der Bausparkasse und ging in die Geschäftsführung der Wüstenrot Wohnungswirtschaft und der Wüstenrot Verwaltungs- und Dienstleistungen GmbH., die im Sinne einer Holding-Konstruktion Steuerungs- und Koordinierungs-Aufgaben für den Wüstenrot-Konzern übernahm. In dieser Funktion war Dr. Herbert Walterskirchen 2007 ein wesentlicher Gesprächspartner bei den Vertragsverhandlungen über die Beteiligung an der BAWAG. Vorsicht, Geschick und Hartnäckigkeit führten zum gewünschten Ergebnis. Die BAWAG-PSK-Gruppe ist seitdem wieder ein wichtiger Vertriebspartner für Wüstenrot.

Chronologie

Ehrungen

Quellen

Einzelnachweis

  1. "Salzburger Nachrichten", 5. Jänner 2024, Parte