Johann Obersamer
Johann Obersamer (* 26. April 1871 in Rauris; † 20. auf 21. September 1910 um Mitternacht in Taxenbach) war Elektrikermeister und eines der ledigen Kinder des Ignaz Rojacher, Fremdenverkehrspionier im Raurisertal, Goldbergwerksbesitzer und Erbauer des Observatoriums auf dem Hohen Sonnblick in den Hohen Tauern.
Leben
Eltern
Seine Mutter war Theresia Amoser (* 3. November 1834 in Embach[1]; † 25. Juni 1906 in Rauris) eine Dienstmagd, sein Adoptivvater: Peter Obersamer (* 4. Juni 1827 in Rauris; † 19. Februar 1903 ebenda), Dienstknecht beim Bräuer.[2]. Das Hochzeitsdatum der Adoptiveltern war der 26. Juli 1872.
Im Trauungsbuch findet sich folgender Eintrag:
Braut: Theresia Amoser, Tochter des Johann Amoser, Bauer am Elendgute, Pfarre Embach, noch am Leben und der Eva Sezer, ejus uxor (sein Eheweib), nunmehr selig, eheliche Tochter, beim Ebner im Markte hier in Dienst und Aufenthalt; Bräutigam: Peter Obersamer, des David Obersamer, gewesener Besitzer des Maislauhauses, noch am Leben und der Katharina Kapeller, ejus uxor, nunmehr seliger ehelicher Sohn, k. k. Postbote und im hiesigen Bräuhause mit Aufenthalt.
Auszug aus dem Sterbebuch:
Rauris Sterbebuch VI, Seite 14, 19. Februar 1903 Peter Obersamer um 10 Uhr in Markt 78, verehl. Inwohner von Rauris, Sterbebuch VI Seite 25 am 25. Juni 1906 um 6 Uhr in Markt 78 Theresia Obersamer, geb. Amoser, verwitwete Wirtschafterin geb. von Embach; offensichtlich waren die beiden verheiratet.
Werdegang
Johann Obersamer, vulgo Hansei, stammte aus ärmlichen Verhältnissen. Er konnte sich aber durch Fleiß und Sparsamkeit eine mechanische Werkstätte in der Nähe des Hauses seiner Adoptiveltern einrichten. Er baute Wasserräder. Ein solches verankerte er im Betriebswasser des Gaisbaches mit einer etwa 300 m langen Seilübertragung in seine Werkstätte. Dann fing er mit einer alten um 80 Gulden gekauften Dynamomaschine nach Anleitungen, die er in Büchern fand, zu experimentieren. Er begann im Pinzgau elektrische Anlagen zu installieren und legte die Prüfung zum Werkmeister ab.
Von 1902 bis 1908 verwaltete er die Telefonleitung der k. k. österreichischen meteorologischen Gesellschaft. Dabei gelang ihm die Senkung der Erhaltungskosten der Leitung "auf ein normales Maß herabzubringen".
1907 übersiedelte er von Rauris nach Taxenbach, wo er sich je nach seinen augenblicklichen Einnahmen ein Haus baute. In Taxenbach begann er Turbinen für Hochdruck zu bauen, wie man sie im Land Salzburg bei hohen Gefällen bereits mehrfach in Verwendung hatte.
Obersamer starb an Lungentuberkulose (miliare Form).
Stammbaum Amoser-Obersamer
- Theresia Amoser, Dienstmagd (* 3. November 1834 in Embach; † 25. Juni 1906 in Rauris) ∞ Peter (Petrus) Obersamer, Bräuer (* 4. Juni 1827 in Rauris, † 19. Februar 1903 ebenda)
- Johann (* 26. April 1871; † 20. auf 21. September 1910 um Mitternacht ebenda), der Ledige des Ignaz Rojacher, den Peter Obersamer als Sohn angenommen hatte und seinen Nachnamen bekam
- Johann (* 19. Oktober 1910 in Taxenbach; † 15. Jänner 1966 ebenda)
- ∞ Anna, geborene Thurner (* 15. November 1919; † 13. November 2003 in Taxenbach)
- sie hatten fünf Kinder Gertraud, Johann, Hermi (Hermine?), Walter und Georg;
Matricula Links
- Theresia Amoser
Peter Obersamer:
Quellen
- Auszug Trauungsbuch und Sterbebuch: Margot Daum, 19. November 2024 in Facebook sowie dortige Antworten der Übersetzungen bzgl. Matricula
- XIX. Jahresbericht des Sonnblick-Vereins, zur Verfügung gestellt von Margot Daum
- Stammbaum zur Verfügung gestellt von Margot Daum
Einzelnachweise
- ↑ data.matricula-online.eu, Taufbuch der Pfarre Embach
- ↑ data.matricula-online.eu, Trauungsbuch Pfarrer Rauris