Otmar Stefan

Dr. iur. Otmar Stefan (* 25. August 1955 in der Stadt Salzburg) war Ombudsmann, Katholikenanwalt und Internetseelsorger der Erzdiözese Salzburg.

Leben

Otmar Stefan schloss im Jahr 1979 sein Studium der Rechtswissenschaften ab.

Von 1980 bis 1981 leitete er die Bezirksstelle Tamsweg der Salzburger Wirtschaftskammer.

Im Jahr 1981 erhielt er einen Anruf des damaligen Weihbischofs Jakob Mayr, dem ein persönliches Treffen folgte. Mair bot ihm die Stelle des Sekretärs im Seelsorgeamt und als Referent für Sekten und Weltanschauungsfragen an. Er habe von Stefans Einstellung zu Glaube und Kirche gehört, deshalb sei er überzeugt, dass Stefan für diese Aufgabe bestens geeignet wäre.

Mit 1. Oktober 1981 trat Otmar Stefan also in die Dienste der Erzdiözese Salzburg. Er war zunächst Sekretär im Seelsorgeamt und Referent für Sekten- und Weltanschauungsfragen, dann Leiter des Matrikenreferats. Der Weihbischof hatte ihm damals ein bemerkenswertes, bei rückblickender Betrachtung nahezu prophetisches Wort mitgegeben: "Sie werden nirgendwo so viel Glauben brauchen, wie wenn sie im Zentrum der Kirche arbeiten. Und ich habe etliche erlebt, die haben ihren Glauben verloren." Diese Aussage eines Bischofs lernte er in ihrer ganzen Tragweite erst im Laufe seiner Arbeit richtig zu verstehen, nicht zuletzt auf seiner nächsten Karrierestufe: als Sekretär des Erzbischofs.

Stefan war sehr überrascht, als Erzbischof Georg Eder kurz nach seiner Wahl durch das Domkapitel zu ihm ins Büro kam und fragte, ob er nicht sein Sekretär werden wolle. Dem Einwand, dass dies bisher immer ein Priester gewesen sei, entgegnete Eder, der seinem künftigen engsten Mitarbeiter ganz neue Aufgaben zugedacht hatte, mit den Worten: "Ich brauche einen Sekretär ganz neuen Stils." Stefan erbat sich Bedenkzeit – in dem Bewusstsein, in welche Spannungen er als Sekretär des kontroversen, als erzkonservativ geltenden Kirchenfürsten hineingeraten würde. Schließlich sagte er zu – in dem Vertrauen, dass Gott ihm geben werde, was er für diese Aufgabe benötige.

Ab 26. Februar 1989 war er Sekretär des jeweiligen Erzbischofs – durch erstaunliche 25 Jahre, denn er wurde von Eders Nachfolgern Alois Kothgasser und Franz Lackner übernommen.

Am 1. Oktober 2014 übernahm Stefan die Funktionen des Katholikenanwalts (gemeinsam mit Adalbert Stifter), des Ombudsmanns und des Internetseelsorgers (gemeinsam mit Monsignore Georg Hager) der Erzdiözese Salzburg. Bei dieser Tätigkeit geht es aus seiner Sicht in erster Linie darum, Brücken zu bauen. Die Menschen, die diese Dienste in Anspruch nehmen, sind oft emotional aufgeladen, mit Konflikten etwa betreffend den Kirchenbeitrag oder in der Pfarre, in der Diözesanleitung, mit dem Kirchenrecht oder mit dem Papst. Andere möchten in die Kirche zurückkehren, ihren Austritt aus der Kirche widerrufen.

Ende Juni 2020 ging er, nach fast vier Jahrzehnten in den Diensten der Erzdiözese, in Pension. Er tat dies mit Dankbarkeit und Erleichterung – Dankbarkeit, weil er vieles tun konnte, das ihm – der die Arbeit in der Erzdiözese nicht nur als Broterwerb, sondern als Berufung empfand – ein Anliegen war; und Erleichterung, weil er zuvor oft in exponierter Weise tätig zu sein hatte.

Otmar Stefan ist verheiratet und Vater einer Tochter.

Quellen

Zeitfolge
Vorgänger

Internetseelsorger der Erzdiözese Salzburg
2014–2020
Nachfolger

Christian Schamberger

Zeitfolge
Vorgänger

Sebastian Manzl

Ombudsmann der Erzdiözese Salzburg
2014–2020
Nachfolger

Christian Schamberger

Zeitfolge
Vorgänger

Adalbert Stifter

Katholikenanwalt (Beauftragter für die Feststellung der Zugehörigkeit zur katholischen Kirche) der Erzdiözese Salzburg
2014–2020
Nachfolger

Christian Schamberger