Paurnfeind

Die Familie Paurnfeind, auch Pauernfeind oder Bauernfeind geschrieben, war ein angesehenes Kaufmannsgeschlecht im Salzburg des 17., 18. und frühen 19. Jahrhunderts.
Geschichte
Aus ihr ging insbesondere der Salzburger Bürgermeister (1755 bis 1768) Johann Christian Paurnfeind (* 1687; † 1768) hervor, nach dem die in Salzburg-Schallmoos verlaufende Pauernfeindstraße benannt ist.
Die "Paurnfeind'sche Behausung", das Schaffner-Haus, steht am Waagplatz in der Salzburger Altstadt. Auch das Waaghaus war eine Zeitlang im Besitz der Familie Paurnfeind sowie im 19. Jahrhundert das Hôtel Erzherzog Karl am Waagplatz
Genealogie
Das Kaufmannsgeschlecht
Ein Nachkomme des Lienzer Stadtrichters
Jörg Paurnfeind
war Hans Paurnfeind (* 1510), Bürger, Fuhrunternehmer und Hausbesitzer in Kuchl.
Sein Sohn Nikolaus Paurnfeind (* 1601; † 1649)[1] war Schmied und Waffenschmied in Golling.
Einer von dessen Söhnen,
Christian Paurnfeind (* 1655; † 1718), Rats- und Handelsherr zu Salzburg, hatte den Sohn
Johann Christian (I.) Paurnfeind (* 1687; † 1768), Bürgermeister von Salzburg;
dieser hatte die Söhne
- Johann Anton Thaddäus Paurnfeind (* 1723; † 1787), hochfürstlich-salzburgischer Kammerdiener und bürgerlicher Handelsmann, sowie
- Johann Josef Kaspar Paurnfeind (* 1725; † 1798).
Johann Antons Sohn Johann Christian (II.) Paurnfeind (* 1783; † 1835), Spezereienhändler, hatte mit seiner Frau Elisabeth Maria, geborene Winninger, zumindest eine Tochter Maria Katharina (* 1810 in der Stadt Salzburg; † 23. Jänner 1885), welche Ludwig Georg Boltzmann, der als Beamter der obderennsischen Finanzverwaltung von 1836 bis 1839 in Salzburg tätig war, am 1. Mai 1837 in der Wallfahrtskirche Maria Plain das Jawort gab und die Mutter des berühmten Physikers Ludwig Boltzmann wurde.
Die Pauernfeind von Eyß
Es besteht eine Beziehung zum Geschlecht der Pauernfeind von Eyß, das aus der Verbindung des Kaufmanns Christof Pauernfeind (* 1589; † 1628) mit Ursula Johanna von Euß hervorging.
Vertreter der Familie
- Franz Christoph Ignaz Pauernfeind von Eyß (* 1725; † 1782)
- Johann Christian Pauernfeind, domkapitlischer Verwalter, später k. k. Pfleger von Golling († 29. April 1831), ist als Ehemann (9. September 1789 Morzg) der Maria Elisabeth Rauchenbichler (* 11. März 1766; † 26. VI. 1860 Salzburg) bezeugt.[2][3]
Bilder aus der Familiengruft
Die Arkadengruft Nr. L (=50) auf dem Salzburger Friedhof von St. Peter birgt die folgenden Bilder:
Johann Christian Paurnfeind
(1687-1768)Johann Josef Kaspar Paurnfeind
(1724-1798)
Quellen
Zum Abschnitt "Genealogie":
- Großteils Dieter Flamm (Hg.), Hochgeehrter Herr Professor! Innig geliebter Louis!: Ludwig Boltzmann, Henriette von Aigentler. Briefwechsel. Böhlau-Verlag, Wien/Köln/Weimar 1995. ISBN: 978-3-205-98266-1. S. 17 f, 286. unter Berufung auf die genealogischen Forschungen eines näher bezeichneten Pauernfeind-(Bauernfeind-)Nachkommen; Schreibweise: "Pauernfeind".
- zu Johann Josef Kaspar Paurnfeind jedoch die im diesem gewidmeten Artikel angegebene Quelle.
Einzelnachweise
- ↑ Die Daten finden sich so in der Quelle (Flamm), auch wenn Nikolaus Paurnfeind (* 1601; † 1649) nach den gegebenen Lebensdaten weder der Sohn des Hans (* 1510) noch der Vater des Christian (* 1655)sein kann.
- ↑ Franz Martin: Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte: '"25. Rauchenbichler von Rauchenbühl"', in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 77 (1937) S. 129-134 [130] = Franz Martin: Hundert Salzburger Familien (Verlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1946) S. 133 f
- ↑ Dass dieser Johann Christian Pauernfeind Beamter war, lässt daran denken, dass er der Beamtenfamilie der Pauernfeind von Eyß (wo ihn Franz Martin, aaO, aber nicht anführt) zuzurechnen ist.