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Geschichte von St. Gilgen
Bis ins 14. Jahrhundert nannte man St. Gilgen "Oberdrumm" (oberes Stück) und Strobl hieß "Niederdrum" (unteres Stück). Um 1300 entstand die Pfarrkirche zum hl. Ägydius und in Anlehnung des Heiligen erhielt der Ort den Namen "S. Aegidu". Diese Bezeichnung scheint in der ältesten Ansicht von St. Gilgen aus dem Jahr 1649 von Matthäus Merian auf. Aus Sant Aegidu wurde Sant Illing, dann Sankt Gilling und schließlich St. Gilgen.[1]
Das ehemaligen Bezirksgericht von St. Gilgen an der Ischlerstraße 15, in dem heute die Mozart-Gedenkstätte untergebracht ist, wurde als Pfleggericht von Wolfgang Nikolaus Pertl, dem Großvater von Wolfgang Amadé Mozart erbaut. Am 25. Dezember 1720 wurde Mozarts Mutter Anna Maria Walburga Pertl in diesem Haus geboren. Am 23. August 1784 heiratete Mozarts Schwester Maria Anna Walburga Ignatia Mozart, genannt "Nannerl", einen Amtsnachfolger ihres Großvaters, den Reichsfreiherrn Johann Baptist Berchtold zu Sonnenburg und bezog das "Geburtshaus" ihrer Mutter.
Nach Aufnahme der Schifffahrt auf dem Wolfgangsee im Jahr 1873, aber allem nach der Inbetriebnahme der Salzkammergut-Lokalbahn 1893 nahm das zuvor unbedeutende Dorf einen starken Aufschwung durch die Sommerfrische. Prominente wie der Arzt Theodor Billroth, der Industrielle und Bankier Wilhelm Kestranek, Max Feilchenfeld oder der Nobelpreisträger Karl von Frisch errichteten hier Sommervillen, in der Zwischenkriegszeit entwickelte sich auch eine Künstlerkolonie, die Zinkenbacher Malerkolonie, der heute ein kleines Museum gewidmet ist. Im Brunnwinkel ließ sich die Familie des Nobelpreisträgers Karl von Frisch nieder.
Am 30. September 1906 brannte das Hotel Schafbergspitze, das älteste Berghotel Österreichs, bis auf die Grundmauern ab, nur die Terrasse und das angebaute Restaurant blieben unbeschädigt.
Der St. Gilgener Ortsteil Gschwand war am 6. Dezember 1995 Schauplatz eines tragischen Unglücks, als zehn Menschen in den Trümmern eines Busses starben, der nach einem Zusammenstoß von der Wolfgangsee Straße abgekommen war und in den See gestürzt war.
- ↑ Tafel am Wolfgangsee-Rundweg (www.facebook.com, Fotografie von Eva von Schilgen) sowie www.gemgilgen.at)