Reckturm (Festung Hohensalzburg)
Der Reckturm ist einer der Türme der Festung Hohensalzburg auf dem Festungsberg in der Altstadt von der Stadt Salzburg.
Geschichte
Der aus dem frühen 19. Jahrhundert stammende Name des Turmes wird vom mittelhochdeutschen "recke" = Verbannter, Flüchtling, vgl. "Rächen" abgeleitet, eine andere Quelle[1] erklärt weniger schlüssig, dass das Wort von "recken" = strecken abgeleitet wird.
Der Turm wurde in der Zeit Fürsterzbischofs Leonhard von Keutschach an der Nordwestecke der Ringmauer, zum Teil über die Ecke der Ringmauer, zum Teil außen, angebaut. Der massive Sockel des Turmes allein hat eine Höhe von acht Metern. Über diesem Sockel liegt außerhalb der Ringmauer das Verlies. In einem höheren Geschoß standen zeitweise v. a. Geschütze. Durch dieses Geschoss führte auch der Wehrgang der Festung.
Das nach oben folgende Geschoß ist mittels einer Wendeltreppe erreichbar. Es ist durch Zwischenwände in zwei Wohnräume geteilt, die erst später vergitterte Fenster und gleichzeitig zu Gefängnissen umgewidmet wurden.
Im darauf folgenden Geschoß gab es früher Zwischenwände (heute nicht mehr bestehend), die das Stockwerk in eine Küche und zwei Wohnräume teilten.
1891 wurde dem Reckturm, der damals auch Gerichtsturm hieß, eine Aussichtsplattform aufgesetzt und hieß fortan Aussichtsturm.
Die Ringmauer, die die heutigen Höhe unter dem Bleitürmchen erst 1491 erhalten hatte (dort ist ein Freskenwappen von Fürsterzbischof Friedrich V. von Schaunberg zu sehen) erreicht hat, ist nächst dem Reckturm im obersten Bereich etwas jünger als der Turm. Er stammt aus dem Jahr 1494.
Quellen
- Zwink, Eberhard (Hrsg.), Autoren: Dopsch, Heinz; Heger, Norbert; Heinisch, Reinhard Rudolf; Schlegel, Richard; Schlegel, Walter; Wagner, Franz; Walterskirchen, Gerhard und Zaisberger, Friederike: 900 Jahre Festung Hohensalzburg, Landesfest 4. bis 12. Juni 1977, Schriftenreihe des Landespressebüros, Salzburg 1977
- Salzburger Fotografien 1880–1918, Seite 138 (Baujahr)
Einzelnachweis
- ↑ Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974