Saharasand

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mit Sahara-Staub angereicherte Wolken im Juni 2013 über der Stadt Salzburg.

Saharasand, Saharastaub wird durch Zufuhr heißer Luft aus dem nördlichen Afrika, aus der Wüste Sahara, alle paar Jahre zu besonders heißen Tagen nach Salzburg transportiert.

Saharasand transportiert Mikroben

Saharasand bringt nicht nur den oft sichtbaren rötlichen Sand mit sich, auch ganze Gemeinschaften von Mikroorganismen werden mit dem Wetterphänomen bis in die Alpen transportiert. Diese Mikroben seien besonders resistent und können in völlig unterschiedlichen Lebensräumen überleben, fanden Forscher heraus. Dadurch können sie heimische Arten verdrängen und auch zu einem Gesundheitsrisiko werden.

Saharasand im Schnee in den Hohen Tauern am 21. Juli 2013.

Biologische Fracht in Gletscher eingeschlossen

Wissenschafter des Nationalen Forschungsrat Italiens (CNR), der Universität Innsbruck, Florenz und Venedig, untersuchten bereits 2017 in einer Studie diese biologische Fracht der Sandwolken, teilte die Uni Innsbruck mit. Im Winter werden die Mikroben demnach im Schnee und Eis des Hochgebirges eingeschlossen. Dort würden sie auch bleiben, die Temperaturerhöhung bedingt durch den Klimawandel fördere aber die Revitalisierung der übertragenen Zellen, hieß es.

Saharasand über Salzburg

Auch kann diese Sahara-Luft feine Sandpartikel mit sich führen, was sich in meist gelben Niederschlag, besonders auf Kraftfahrzeugen, offenbart. Am 18. Juni 2013 waren faszinierende Farbenspiele in den Wolken über dem Land Salzburg zu sehen, die durch Sahara-Sand ausgelöst wurden.

Am 5. April 2016 wurden durch eine südliche Höhenströmung große Mengen von Saharasand nach Mitteleuropa herantransportiert und sorgte im ganzen Land für erhöhte Feinstaubwerte. An allen Messstellen des Landes wurde an diesem Tag der Tagesgrenzwert für Feinstaub (50 Mikrogramm pro Kubikmeter) deutlich überschritten. Die höchsten Feinstaubkonzentrationen wurden mit mehr als 80 Mikrogramm pro Kubikmeter im Salzburger Zentralraum gemessen. Mit Durchzug einer Regenfront sank die Feinstaubkonzentration zumindest in den nördlichen Landesteilen am darauffolgenden Tag wieder rasch ab. Nur im Lungau lagen die Feinstaubwerte auch noch am 6. April über dem Grenzwert.

Bildmitte der Johannisberg. Unterhalb des Johannisbergs um den Hufeisenbruch erkennt man durch Saharasand braun gefärbten Schnee. Ein Bild von Wolfgang Seifert anlässlich seines Fluges entlang der Großglockner Hochalpenstraße mit Saharasand 23. März 2022.

Auch ab 24. Februar 2021 war Saharasand in der Luft über dem Land Salzburg und trübte die Sicht ein. Die größten Mengen Saharasand gab über Ostspanien und Südfrankreich, sich von Süden ein Keil mit Saharasand erstreckte.

Saharasand legt sich am Osterwochenende 2024 (Freitag, 29. März, bis Montag, 1. April) über Österreich und andere Staaten Mitteleuropas. Laut GeoSphere Austria kam mit dem herrschenden Südföhn einmal mehr eine große Wolke vom afrikanischen Kontinent nach Mitteleuropa. "Der Höhepunkt ist am heutigen Samstag erreicht" (30. März), sagte ein Experte der Geosphere zur APA. Bis zu 1 200 Milligramm Saharastaub pro Quadratmeter waren in der Luft.

Am Wochenende, Freitag, 21., bis Sonntag, 23. März 2025, erreichten Ausläufer einer sich nach Osteuropa drehenden Saharasand-Luftmasse wieder das Bundesland Salzburg.[1] Am Samstag, 29. März, war neuerlich Saharasand über Österreich, allerdings bemerkte man im Bundesland Salzburg davon nichts, da es stark regnete.[2]

Bildergalerie

Bild 1: Die Vorhersage der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) des Saharasands über Europa, Anzeige für Dienstag, 15. März 2022.
Bild 2: Die Vorhersage der ZAMG für Donnerstag, 17. März 2022.
Bild 3: Darstellung des Transportweges des Saharasandes am 8. April 2024.
Bild 4: Die Verlagerung der Saharasand-Strömung nach Osten, Stand 10. April 2024.
Bild 5: Saharasand zu Ostern 2024 über Neumarkt am Wallersee, 30. März 2024.
Bild 5: Baum im Saharasand gefärbten Sonnenlicht (Standort Henndorf am Wallersee).

Quellen

Einzelnachweis

  1. SALZBURG24 vom 22. März 2025
  2. Siehe Grafik