Schlosspark Kleßheim
Der Schlosspark Kleßheim umgibt das Schloss Kleßheim in Kleßheim in der Flachgauer Gemeinde Wals-Siezenheim von drei Seiten.
Geografie
Schloss und Schlosspark befinden sich im Nordosten des Gemeindegebiets. Der Schlosspark ist von einer Mauer mit mehreren Türmen umgeben, an dessen Nordseite der Käferheimer Mühlbach fließt. Im historischen Schlosspark befindet sich Golf & Country Club Salzburg und nördlich, etwas südöstlich unterhalb des Schlosses die weithin bekannte Tourismusschule Kleßheim. Im Osten und Norden verläuft die Kaindlstraße, benannt nach dem dort befindlichen Unternehmen Kaindl Holzindustrie. Im Südosten wurde die Red Bull Arena und ein Bauhaus errichtet.
Die ehemalige Hauptzufahrt zu Park und Schloss ist die heutige Europastraße, etwas südlicher mündet die Kleßheimer Allee bei der zweiten Einfahrt in den Schlosspark, gleichzeitig auch Zufahrt zu dem nahe dieser Einfahrt stehenden Kavalierhaus.
Die gesamte Anlage teilt sich in den Schlossgarten (rund 14 Hektar), der zwischen dem Schloss und der Haupteinfahrt liegt, und dem weitaus größeren Schlosspark (rund 38 Hektar), der nördlich anschließt. Schlossgarten und Schlosspark umfassen etwa 52 Hektar. Das Kavalierhaus steht auf einem abgetrennten Teil südöstlich des Schlossgartens und umfasst mit Gartenanlage rund 1,4 Hektar.
Schutzbestimmungen
Das Schloss steht unter Denkmalschutz, der Schlosspark Kleßheim wurde 2014 wegen seiner geschichtlichen, künstlerischen oder sonstigen kulturellen Bedeutung ebenfalls unter Denkmalschutz gestellt.[1]
Der Park befindet sich im Landschaftsschutzgebiet Siezenheimer-Au und dem geschützten Grüngürtel Salzburgs
Über den Schlosspark
Die zum Schloss gehörende Garten- und Parkanlage, die mit einer hohen Schlossmauer und elf Wächterhäuschen (Schusshäuschen oder Sommerhäuschen) versehen ist, bestand wohl von Anfang an, sicher aber seit der Zeit [[Fürsterzbischof Firmians aus drei jeweils von Mauern voneinander getrennten Teilen:
- Dem zentralen Ziergarten mit dem Schloss im Mittelpunkt,
- den Meierhofgarten (Wirtschaftsgarten) mit dem Meierhof im Süden -
- den großen Fasangarten (Jagdgarten) mit dem Schlösschen Belvedere, von Johann Bernhard Fischer von Erlach erbaut, heute Hoyos-Stöckl genannt, im Norden.
Das im Gartenkonzept am Eingangstor zum Ziergarten stehende Torwarthaus mit seinem markanten Uhrturm stammt aus der Zeit Fürsterzbischof Firmians. Der barocke Ziergarten war einst mit vielen ornamentalen Wasserbecken samt allegorischen Figuren und Springbrunnen versehen. Hier fanden sich neben blumengeschmückten Zierbeeten auch Boskettte-Ziergehölz und Irrgärten. Teile dieses feingliedrigen Barock-Ziergartens wurden unter Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo zu im englischen Geschmack gestalteten Gartenfeldern umgewandelt. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde dieser nun schon verwilderte englische Garten unter Verwendung alter Vorgaben in Teilen wieder als Barockanlage revitalisiert.
Der Meierhofgarten mit angeschlossenem großen Obstgarten diente wesentlich auch der Pflege und Verbreitung wenig bekannter Gemüsesorten und Früchte und erlangte 1817 bei der ersten gezielten Salzburger Auspflanzung von Saatkartoffeln (unter genauer Anleitung des Kleßheimer Hofgärtners) auf Pongauer Bauernäckern Bedeutung. Der Meierhofgarten und der ursprünglich barocke Ziergarten sind samt Schloss und Meierhof nach der erhöht am Mönchsbergfuß stehenden Pfarrkirche Mülln, unserer lieben Frau Mariae Himmelfahrt (Müllner Kirche) hin ausgerichtet. Heute befindet sich in diesem einstigen Garten das Kavalierhaus sowie Teile der Landwirtschaftliche Schulen Kleßheim.
Der große Fasangarten besaß noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts
- eine Haupt-Wegachse vom Hoyos-Stöckl über das nun vermauerte Lieferinger Tor nach der Müllner Kirche, aber auch
- eine dominante alleebepflanzte Nord-Süd-Wegachse vom gleichen Tor zum nördlichen Rott-Tor sowie zudem
- Quer-Wegachsen, die auf die Wallfahrtskirche von Maria Plain (dominant auf dem Plainberg gelegen) ausgerichtet sind bzw. waren.
Im Zentrum des barocken Jagdgartens (der damit aus streng segmentierten Waldflächen bestand, in die Wildäcker eingelagert waren) befand sich ein großer Springbrunnen. Dieser barocke Jagdgarten wurde, obwohl dieser im Eigentum des Landes Salzburg steht, nach dem Zweiten Weltkrieg immer mehr zu einem Golfplatz umfunktioniert und nach und nach gemäß spieltechnischen Erfordernissen und mit wenig Rücksicht auf das historische Erbe umgestaltet. Die geschlossene Parkanlage mit ihren geradlinigen barocken Wegachsen wurden so zwangsläufig beeinträchtigt. Der weitaus größte Teil des historischen Schlossparks mit dem Fischer von Erlach-Bau Hoyos-Stöckl steht damit der Allgemeinheit auch nicht als Erholungsraum zur Verfügung.
In den historischen Fasangarten hin wurde ein Golfclub errichtet, der die historische Substanz des Parks empfindlich beeinträchtigt und unmittelbar vor den Toren des Parks die Red Bull Arena. Das Schlossgebäude selbst liegt zwar nur 300 m nördlich der Einflugschneise auf den Salzburger Flughafen, der Nordteil des Schlossparks ist dagegen im Norden bis einen Kilometer von dieser Achse abgerückt und wäre auch daher ein besonders wichtiger Naherholungsraum für die Taxhamer Bevölkerung.
Bilder
- Schlosspark Kleßheim – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Weblink
- Lage auf www.openstreetmap.org
Quellen
- Ursprünglich im Artikel über das Schloss Kleßheim und dortige Quellen
- digitaler Stadtplan von Salzburg für die Flächenberechnungen