Tourismusverband Hallein - Bad Dürrnberg und die ARGE Stille Nacht
Der Tourismusverband Hallein-Bad Dürrnberg und die ARGE Stille Nacht waren seit der Gründung der ARGE Stille Nacht Land Salzburg im Jahr 2006 bis zum Austritt im Frühjahr 2016 eng verbunden.
Hallein und Stille Nacht
Franz Xaver Gruber (* 1787 in Unterweitzberg in der Innviertler Gemeinde Hochburg-Ach, OÖ.; † 1863 in Hallein) komponierte das Lied "Stille Nacht! Heilige Nacht!", das er mit Joseph Mohr in St. Nikola erstmals zur Mette 1818 aufführte. Später wirkte er 28 Jahre, von 1835 bis 1863, als Chorregent und Organist in der Stadtpfarrkirche Hallein. Vor seinem Wohn- und Sterbehaus direkt neben Stadtpfarrkirche in Hallein befindet sich auch sein Grab, vor dem alljährlich am 24. Dezember um 17 Uhr das Singen am Grubergrab stattfindet. Im Haus wurde ein Museum über sein Leben und Wirken eingerichtet. Gruber schrieb Kirchenmusik und starb 1863 als angesehener Bürger in Hallein.
Hallein und Stille Nacht in jüngerer Zeit (Auszug)

- Jänner 2010: Ein "Stille Nacht"-Land-Reiseführer, der anregt Erlebnisreisen im Tennengau: Ernst Kronreif (Vorsitzender des Tourismusverbandes Hallein – Bad Dürrnberg und Geschäftsführer der "ARGE Stille Nacht Land Salzburg" und Werner König (Salzburger Wochenspiegel) präsentierten in Hallein den Reiseführers "Traumstraßen durch das ‚Stille Nacht‘ Land".
- November 2010: Im Rahmen einer Weihnachtsbriefmarkenschau der Gilde St. Gabriel im Kolpinghaus Hallein fand am Freitag, 19. November 2010, die Präsentation der diesjährigen "Stille Nacht Marke".
- 2. Juni 2011: Römer besuchten Kelten in Hallein: Ein Fernseh-Team des italienischen Reise-Fernsehkanals "Marcopolo TV" aus Rom drehte am [[[Christi Himmelfahrt]]stag die Keltenstadt Hallein und natürlich auch das Stille Nacht Museum.
April 2016: TVB Hallein - Bad Dürrnberg steigt aus der ARGE aus
Der Tourismusverband Hallein - Bad Dürrnberg war bis Ende April 2016 Mitglied der ARGE Stille Nacht Land Salzburg, die 2006 vom damalige Halleiner TVB-Obmann Ernst Kronreif gegründet wurde, der sie auch bis zu seinem Ende als TVB-Chef 2012 leitete.
Die Attraktivität der Originale in Hallein, z. B. Franz Xaver Grubers Gitarre, sein Wohnhaus, sein Grab, seine Tagebücher etc. (der Schöpfer des Stille Nacht Liedes lebte fast 30 Jahre in Hallein), sehen auch Kronreifs Nachfolger im Halleiner TVB ganz klar. Den Mehrwert durch die ARGE allerdings nicht: "Wir sind selbstbewusst genug, um uns als 'Stille Nacht' Standort und Gruber-Stadt selbst zu vermarkten." So begründet Wilhelm Grundner, Kronreifs Nachfolger als Halleiner TVB-Obmann, in einer Aussendung den Ende April 2016 erfolgten Ausstieg aus der ARGE Stille Nacht.
Im Protokoll der Vollversammlung des TVB am 16. Dezember 2013 wurde die Mitgliedschaft noch unter "Erfolgreiche Marketingkooperationen:
– ARGE Stille Nacht
• Neupositionierung der ARGE mit engerer Zusammenarbeit mit der SLTG
• Wichtiges Instrument für die Stille Nacht Orte
• Gebündelte Werbemaßnahmen mit Mehrwert
angeführt[1].
TVB-Geschäftsführer Rainer Candido, der seit Jänner 2016 beim TVB tätig ist, erklärt, die Mitgliedschaft habe nachweislich keinen touristischen oder kommunikativen Mehrwert gebracht. Der jährlich vierstellige Mitgliedsbeitrag und die weiteren Ressourcen seien in ein eigenes Konzept besser investiert. Im Rahmen der derzeit laufenden Neupositionierung des Standortes Hallein wird auch das Thema "Stille Nacht" angegangen: Nach einer Auswertung der Ist-Situation wird ein neues 'Stille Nacht' Gesamtkonzept verabschiedet. "Wir werden das selbst bespielen, mit klarer Strategie und strategischen Kooperationspartnern. Es wird schon heuer buchbare Pakete geben."[2]
ARGE-Obmann Passrugger meint dazu: "Wir nehmen das zur Kenntnis. Ich finde es extrem schade, weil auf allen Ebenen gearbeitet wird, damit wir das Jubiläumsjahr so auf die Bühne bringen, dass es Salzburg und dem Lied gerecht wird." Wie man in der ARGE nun weiter vorgehe in Bezug auf den 'Stille Nacht' Standort Hallein, gemeinsame Aktivitäten, Nennung in Foldern etc., könne er noch nicht sagen.[2]
ARGE-Gründer Kronreif ist skeptisch, ob der Ausstieg wirklich Vorteile bringt: "Hallein hat beim Thema,Stille Nacht‘ nicht den Namen wie Oberndorf. Den muss man anzapfen. Ich finde es schade, aber das sind scheinbar andere Interessen." "Die ARGE hat uns unheimlich viel gebracht, wir konnten die Besucherzahlen im Stille Nacht Museum deutlich steigern." Das habe auch Hallein viel gebracht: "Die Menschen wollen dorthin, wo der Ursprung ist, deswegen kommen sie nach Hallein, weil hier die Originale sind. Und jeder, der zum Museum geht, muss durch die Stadt und kauft etwas, und wenn’s nur ein Kaffee oder eine Kamera-Batterie ist."[2]
Kronreifs Nachfolgerin als ARGE-Obfrau war Gabriele Pichler, Geschäftsführerin der Halleiner Parkgaragengesellschaft und der Zinkenlifte. Sie sieht den Ausstieg kritisch, wegen derartiger "Kirchturmpolitik", wie sie sagt, habe sie im vergangen Jahr den ARGE-Vorsitz zurückgelegt. "Es ist ein einzigartiges Thema, eine einmalige Möglichkeit für die sieben 'Stille Nacht' Orte. Es macht mehr Sinn, das gemeinsam zu vermarkten. Keine der Gemeinden hätte mit ihrem Budget diesen Werbewert erzielen können."[2]
Als eine Abkehr vom Thema Stille Nacht will der TVB den Schritt nicht verstanden wissen: "Wir gehen in die Eigenvermarktung, weil es für Hallein einen klaren Mehrwert bringt. Der Austritt ist die Chance, mehr selbst zu steuern. Das Thema ist ein Juwel und einfach zu wichtig."[2]
Mai 2016: die Stadtgemeinde Hallein tritt der ARGE bei
Den Austritt Halleins machte die Stadtgemeinde Hallein in der zweiten Hälfte des Mai wieder rückgängig, indem sie selbst der ARGE beigetragen ist und den Jahresbeitrag von 5.000 Euro bezahlt. Im Hinblick auf "200 Jahre Stille Nacht" 2018 sei eine gemeinsame Vermarktung unerlässlich.[3]
Quellen
- ↑ Quelle www.hallein.gv.at 2013_12_16_protokoll_vollversammlung.pdf
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Tennengauer Nachrichten, 12. Mai 2016: Keine "himmlische Ruh" um die Stille Nacht
- ↑ Salzburger Nachrichten, 21. Mai 2016