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Unfriede um das weltberühmte Friedenslied Stille Nacht

Der Austritt des Tourismusverbands aus der Arge Stille Nacht sei ein Alleingang gewesen. Die Stadt Hallein tritt nun doch wieder bei.

Unfriede um das weltberühmte Friedenslied Stille Nacht
Unfriede um das weltberühmte Friedenslied Stille Nacht
Unfriede um das weltberühmte Friedenslied Stille Nacht
Unfriede um das weltberühmte Friedenslied Stille Nacht

Vor zehn Tagen vermeldete der Tourismusverband Hallein/Bad Dürrnberg den Austritt aus der Arge Stille Nacht, dem Zusammenschluss der Stille-Nacht-Orte. Man nehme die Vermarktung selbst in die Hand und werde sich ein neues Konzept überlegen, sagte TVB-Obmann Willi Grundtner.

Die Stadtgemeinde Hallein macht den Austritt nun, rückgängig. Man distanziere sich von der "einsamen, kontraproduktiven, destruktiven und fragwürdigen Entscheidung" des TVB. Mit Bürgermeister Gerhard Anzengruber, der Kulturstadträtin Eveline Sampl-Schiestl und den Eigentümern des Stille-Nacht-Museums habe zuvor niemand geredet. Im Hinblick auf das Jubiläum "200 Jahre Stille Nacht", das 2018 gefeiert werde, sei aber eine gemeinsame Vermarktung unerlässlich. Das betont Kulturstadträtin Sampl-Schiestl.

Hat Hallein profitiert?

Zur Kritik des Tourismusverbands, dass Hallein in der Vergangenheit zu wenig profitiert habe von der Arge-Mitgliedschaft, sagte sie: "Dass da mehr gemacht werden könnte, das sehe ich schon auch so, aber das ist natürlich immer eine Frage des Geldes. Man muss sich ja nur anschauen, was beispielsweise Inserate in überregionalen Zeitungen kosten."

TVB-Obmann ist erstaunt

Der Tourismusverband zeigte sich erstaunt von dem Schritt der Stadtgemeinde. "Unser Austritt aus der Arge Stille Nacht hatte vor allem rechtliche Gründe", sagt TVB-Obmann Grundtner. Die Arge sei eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts - diese Form sei rechtlich ungünstig für Tourismusverbände. Diese Bedenken habe man gegenüber der Arge sowohl mündlich als auch schriftlich geäußert.

Dennoch bekenne sich der TVB zum Thema Stille Nacht: "Das liegt uns sehr am Herzen", betont Grundtner. Daher wolle man auch weiterhin mit der Arge Stille Nacht projektbezogen zusammenarbeiten.

Gemeinsam für das Friedenslied

Kulturstadträtin Sampl-Schiestl sagt, dass Hallein Teil der Stille-Nacht-Geschichte sei. "In Oberndorf wurde das Lied zum ersten Mal aufgeführt, der Text wurde in Mariapfarr geschrieben, die Melodie in Arnsdorf. Hallein hat das Privileg, den Nachlass von Franz Xaver Gruber verwalten zu dürfen. Ein Alleinstellungsmerkmal ist das aber nicht", betont sie. Die Geschichte des weltberühmten Friedensliedes könne nur gemeinsam erzählt werden. Das sei auch die Ansicht der Salzburg Land Tourismus GmbH.

Rechtliche Form des Wiedereintritts wird geklärt

Die Stadtgemeinde Hallein will nun statt dem Tourismusverbands in die Arge Stille Nacht eintreten. Die Form werde derzeit noch geklärt. Alle übrigen Mitglieder der Arge seien nämlich Tourismusverbände. Jedenfalls sei im Finanzierungsausschuss einstimmig beschlossen worden, dass Hallein den Jahresbeitrag übernehme, den bisher der TVB bezahlt hat. Dieser beträgt 5000 Euro pro Jahr.

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