Johann-Wolf-Straße 5

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Blick auf die Riedenburg vom Mönchsberg. In der Bildmitte die historische Villa Johann-Wolf-Straße 5 vor ihrer Renovierung.

Johann-Wolf-Straße 5 ist die Adresse einer historischen Villa im Salzburger Stadtteil Riedenburg.

Geschichte

Die Villa im Landhausstil an der Johann-Wolf-Straße ließen Leopold und Theresia Krieger 1894 bis 1895 errichten. Sie beauftragten den Maurermeister Paul Gstür mit dem Bau des Hauses, der als Meister seines Fachs neu zu entdecken ist. Die beiden waren Kaufleute in der Stadt, besaßen eine Leinenmanufaktur. Leopold Krieger war von 1899 bis 1906 Obmann des Salzburger Kneippvereins. Von Paul Gstür geplante Häuser finden sich in der Nachbarschaft in der Bucklreuthstraße 2 und Neutorstraße 20. Letzteres bewohnte er mit seiner Frau Marie Gstür. In den 1890er-Jahren ließen sich wohlhabende Bürger in der "inneren Riedenburg" nieder, die damals aufgrund der geschützten Lage zwischen Mönchsberg und Rainberg auch als "Salzburger Riviera" bezeichnet wurde. Der Name des Stadtteils Riedenburg leitet sich übrigens vom alten Namen des Rainbergs ab: Im Mittelalter hieß der Stadtberg Riedenburg ("Ritinburc").

Die Baufirma Steiner & Wanner mit Sitz in Radstadt hat die Immobilie in der Salzburger Altstadtschutzzone 2016 erworben, seither restauriert sie das Gebäude aus der Wende zum 20. Jahrhundert Schritt für Schritt. Die Pongauer revitalisieren auch das denkmalgeschützte Gut Guggenthal in Koppl , wo sie Miteigentümer sind. Ohne die Tatkraft der neuen Eigentümer wäre das Ensemble am Fuß von Nockstein und Gaisberg wohl endgültig verloren gewesen. Zuletzt sorgten ihre Pläne für eine Seilbahn auf den Gaisberg für Schlagzeilen.

Aufgrund der alten Baupläne habe das Haus originalgetreu restauriert werden können. Herzstück der Renovierung ist die Rückkehr zu den originalen Farbtönen, dem ins Orange gehenden Französischocker als Grundfarbe und dem hellen Goldocker für die Verzierungen. Die Rückkehr zur Kalkfarbe hat aber auch aus anderen Gründen sein müssen, wie Steiner-&-Wanner-Geschäftsführer Günter Wanner betont. "Die Holzteile der Fassade waren schon kaputt, weil keine Diffusion möglich war. Jetzt sind die Mauern wieder durchlässig und können atmen." Auch das Dach sei wieder mit Schieferplatten wie zur Erbauungszeit gedeckt worden. "Die Steinschindeldeckung gehört dazu; es war nicht leicht, die Materialien zu kriegen."

Ein Problem hatten die Bauherren mit dem weichen Untergrund im ehemaligen sumpfigen, moorigen Gelände. Das Haus war auf einer Seite leicht in den Torfboden eingesunken gewesen. Nach Angaben von Christoph Mayrhofer wurde die Villa auf Mikropfähle aus Stahl gestellt und die Bodenplatte durch Betoneinspritzungen verstärkt. Das sei ein renommiertes Verfahren, das bei alten Häusern gut angewendet werden könne.

Quelle