Josef Riedler (Saalfelden)
Josef Riedler (* 21. Oktober 1873 in Graz, Stmk.; † 2. Dezember 1965 in Saalfelden am Steinernen Meer) war Bürgermeister der Marktgemeinde Saalfelden, Direktor der Hauptschule Saalfelden und Abgeordneter zum Salzburger Landtag.
Leben
Ausbildung und Beruf
Der Steirer Riedler legte im Jahr 1893 die Matura ab und begann im Schuljahr 1893/94 als provisorischer Unterlehrer in Fohnsdorf (Steiermark). Nach Ablegung der Lehrbefähigungsprüfung für Volksschulen (1895) war er bis 1906 definitiver Volksschullehrer in Voitsberg (Steiermark), von 1906 bis 1908 Direktor der Volksschule Göriach.
Im Jahr 1907 hatte er die Lehrbefähigungsprüfung für Bürgerschulen abgelegt. Von 1908 an unterrichtete er an der Mädchenbürgerschule Saalfelden. Als Direktor Steidl Ende März 1919 in Krankenstand ging, wurde Riedler mit der provisorischen Leitung der Bürgerschule betraut und im August 1919 zum Direktor ernannt. Bereits zwei Monate später, also im Oktober, wurde Josef Riedler, als Landtagsabgeordneter, beurlaubt, blieb aber nominell bis 1934 Direktor.
Politik
Riedler war seit jungen Jahren Sozialdemokrat und engagierte sich nach 1918 in der Organisation der Freien Lehrervereinigung. Politisch war er in verschiedenen politischen Funktionen tätig:
- Von 1919 bis 1934 als Bürgermeister von Saalfelden,
- von 1921 bis 1934 als Obmann der sozialdemokratischen Bezirksorganisation im Pinzgau,
- von 1921 bis 1934 als Mitglied der Landesparteikontrolle der SDAP Salzburg,
- von 1922 bis 1934 als Abgeordneter zum Salzburger Landtag.
Vom Dollfuß-Regime wurde der Sozialdemokrat am 13. Februar 1934 beim Februaraufstand von der Heimwehr am Betreten des Gemeindeamtes gehindert und in der Folge seines Amtes enthoben und als Schuldirektor zwangspensioniert.
Sonstiges
Riedler war begeisterter Mineraliensammler.
Straßenbenennung
Die kurze Josef-Riedler-Straße, die vom Saalfeldener Bahnhof zum Schulzentrum Bahnhof führt, ist nach Josef Riedler benannt.
Quellen
- Voithofer, Richard: Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch. 1918 bis zur Gegenwart. Wien (Verlag Böhlau) 2007. Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Band 32. ISBN 978-3-205-77680-2. S. 188
- Hölzl, Ferdinand: Pinzgauer Parteichronik. Band 1: Die Sozialdemokraten und Gewerkschaften. Zell am See, 1983.
- Webseite der NMS Saalfelden-Markt > Chronik
Vorgänger |
Bürgermeister der Marktgemeinde Saalfelden 1919–1934 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Direktor der Bürgerschule Saalfelden 1919–1934 (seit 1919 karenziert) |
Nachfolger |
Vorgänger |
Schulleiter der Volksschule Göriach 1906–1908 |
Nachfolger |
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