Michael Steinberger

Michael Steinberger (* 1947) stand 45 Jahre lang im Dienst der Tennengauer Gemeinde Bad Vigaun und ging mit 1. August 2012 in den Ruhestand.
Leben
Von seinem ersten Arbeitstag am 1. August 1967 bis zu seiner Pensionierung 2012 diente er vier Bürgermeistern und war seit 1984 Amtsleiter.
Der Vater von zwei Kindern (Matthias und Barbara) engagierte sich in vielfacher Weise für das öffentliche Leben seiner Heimatgemeinde: in der SportUnion, als Musiker u. a. bei den "Vigauner Buam" und der "Hehnatanzmusi", als Kustos des Heimatmuseums Mesnerhäusl, bei der Herausgabe des Heimatbuchs, als Initiator des Kulturvereins Vicone, als Leiter der Gemeindegalerie und der Volkshochschule u.a.m.
Ehrung
Am 30. September 2012 wurde Steinberger im Rahmen des Erntedankfests mit dem Ehrenring der Gemeinde Bad Vigaun geehrt.
Dazu ein Beitrag von Peter Krackowizer in der "Salzburger Woche", Ausgabe der "Tennengauer Nachrichten" vom 4. Oktober 2012:
Leben für die Gemeinde
Probetrauung mit eigenen Kindern, laute Schreibmaschine brachte eigene Amtsstube: Michael Steinberger für 45 Jahre im Gemeindedienst mit Ehrenring geehrt
Das Erntedankfest in Bad Vigaun ist auch traditionell jener Tag, an dem besondere Bürger der Gemeinde geehrt werden. Letzten Sonntag ereignete sich wieder einmal beides: Der mit 1. August dieses Jahres in den Ruhestand getretene Amtsleiter von Bad Vigaun, Michael Steinberger, wurde nach dem Festgottesdienst im Rahmen des Erntedankfests mit dem Ehrenring der Gemeinde Bad Vigaun geehrt. In seiner Laudatio bedankte sich Bürgermeister Raimund Egger bei Michael Steinberger für dessen Einsatz und Leistungen in der Gemeinde. Für den nunmehr neuen Lebensabschnitt wünschte er ihm Gesundheit, viel gemeinsame Erlebnisse mit seiner Gattin Lydia, für die Ziehharmonika und das Malen, für die Dirsteghütte am Schlenken und all seinen anderen Interessen.
Am 1. August 1967 war Steinberger, gleich nach der Schule, in den Dienst der Gemeinde eingetreten. Schon als Zehnjähriger stand für ihn fest, dass er Gemeindebediensteter werden wollte und ging seitdem auch immer wieder nach der Schule "sein" Gemeindeamt "besuchen". Vier Bürgermeister erlebte Steinberger: Josef Klabacher, Hugo Mailänder (in dessen Amtszeit auch die Errichtung des Medizinischen Zentrum St. Barbara fiel), Walter Schörghofer und Raimund Egger. Unter Bürgermeister Walter Schörghofer wurde er vor 28 Jahren, 1984, Amtsleiter der Gemeinde Bad Vigaun. Ob es auch einen "schwierigen" Bürgermeister gab? Seine Antwort kam fast wie aus der Pistole geschossen: nein, und schmunzelnd fügte Michael Steinberger hinzu, dass natürlich jeder Bürgermeister schon eine neue Herausforderung war. Doch er konnte stets auch eigene Vorstellungen verwirklichen und habe es nie bereut, in den Gemeindedienst eingetreten zu sein.
Michael Steinberger war aber nicht nur eine Amtsperson, sondern er nahm auch am Vereinsleben in seiner Heimatgemeinde aktiv teil. Unter seinen zahlreichen Aktivitäten seinen jene in der SportUnion, als Musiker u. a. bei den "Vigauner Buam" und der "Hehnatanzmusi, als Kustos des Heimatmuseums "Mesnerhäusl", bei der Herausgabe des Heimatbuchs, als Initiator des Kulturvereins "Vicone" sowie als Leiter der Gemeindegalerie und Leiter der Volkshochschule stellvertretend erwähnt.
Das lustigste Erlebnis, das er noch heute lebendig in Erinnerung hat, war die Reise 1978 zur Schreibmaschinenherstellerfirma IBM mit vier hochrangigen Gemeinderatsmitgliedern. Es wurde eine Kugelkopf-IBM-Schreibmaschine angeschafft und trotz Einschulung blieb Steinberger der Einzige, der dieses laute Ungetüm auch betätigen konnte. Ja, und weil der Schreibmaschinenlärm den anderen Mitarbeitern in der Gemeindestube auf Dauer nicht zumutbar war, erhielt Steinberger so sein eigenes Büro. Michael Steinberger war aber auch als Standesbeamter tätig. Aufregung herrschte vor seiner ersten Trauung. Um diese auch fehlerfrei zelebrieren zu können, mussten seine damals noch um die zehn Jahre alten eigenen Kinder, Barbara und Matthias, für eine Probehochzeit herhalten. Da diese Probehochzeit mit Minderjährigen sehr zur Zufriedenheit des Vaters und Standesbeamten verlaufen war, konnte er ohne Zittern und wie ein routinierter Standesbeamter dann schließlich die erste offizielle Trauung, mit Volljährigen, vornehmen.
Stolz ist Michael Steinberger auf die Präsentation des Bad Vigauner Heimatbuches im Jahr 1990. Für die rund 250 Seiten umfassende Ortschronik war ein Jahr Vorarbeit mit Hilfe zahlreicher Bürger der Gemeinde notwendig. Doch jetzt, in der Pension, freut sich Steinberger auch auf historische Forschungen außerhalb der Gemeinde Bad Vigaun. Die Kulturstadt Dresden steht ganz oben auf seiner Besuchswunschliste. Und die Wartburg bei Eisenach im deutschen Thüringen, beschäftigt er sich doch auch sehr mit Martin Luther und dessen Bibel. Aber, so ergänzt Steinberger, am schönsten ist es halt doch in der Heimat und hier ist er gerne und viel unterwegs. Schließen wir uns also den Wünschen aller Gratulanten an: möge er zusammen mit seiner Frau Lydia noch viele schöne Jahre in seiner Heimat genießen!
Quellen
- Quelle MMag. Michael Neureiter, Presseaussendung Anfang Oktober 2012
- "Salzburger Woche", Ausgabe "Tennengauer Nachrichten", 4. Oktober 2012