Adolf Hitler

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Adolf Hitler
Adolf Hitler 1933 nachdem er Reichskanzler geworden war.
Adolf Hitler, ein Bericht 1939 anlässlich seines 50. Geburtstags im Salzburger Volksblatt.

Adolf Hitler (* 20. April 1889 in Braunau am Inn, Österreich ob der Enns; † 30. April in 1945 Berlin) war ein deutscher Politiker und Diktator österreichischer Herkunft.

Grundsätzliches

Er war ab 1921 Vorsitzender der NSDAP, seit 1933 Reichskanzler und von 1934 an unter der Bezeichnung "Führer und Reichskanzler" zugleich Regierungschef und Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches.

Salzburgbezüge

Biographische Bezüge

Hitler hatte seinen Wohnsitz von 1913 bis zumindest 1933 (formal sogar bis zu seinem Tod), unterbrochen durch Kriegsdienst (1914-1918) und Festungshaft (19231924), in München. Von 1928 bis 1945 hatte er auch einen Landsitz am Obersalzberg bei Berchtesgaden. So überrascht es nicht, dass sich eine Reihe von Salzburgbezügen in seiner Biographie findet.

Vorkriegszeit

Am 5. Februar 1914 reiste Hitler von München nach Salzburg und stellte sich der Musterung. Er wurde "Zum Waffen- und Hilfsdienst untauglich, zu schwach, waffenunfähig" befunden (was nicht hinderte, dass er im Ersten Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger in der Bayerischen Armee diente).

1920er- und 1930er-Jahre

In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg trat der nunmehrige Politiker der NSDAP bei Parteiveranstaltungen der österreichischen Schwesterpartei DNSAP in Erscheinung:

Auf dem am 7. August 1920 in Salzburg abgehaltenen Vertretertag aller nationalen Sozialisten des deutschen Sprachgebietes meldete sich Hitler, der außerhalb Münchens noch unbekannt und auch nicht Vorsitzender der NSDAP war, zu Wort und hielt im Chiemseehof eine vielbeklatschte Rede[1]; er beschwor die "Volksgemeinschaft" (im Gegensatz zum Klassendenken), rief dazu auf, die Arbeiterschaft für das nationale Gedankengut zu gewinnen und den Nationalsozialismus zu einer Volksbewegung zu machen, und zog gegen die Juden los. Auch der folgende Festabend im Kurhaus gab ihm Gelegenheit zu einer "begeisternden Ansprache".[2][3]

Die österreichischen Nationalsozialisten benützten die Gelegenheit, Hitler für eine Wahlkampfreise im Herbst 1920 einzuladen. Am 1. Oktober sprach Hitler im Kurhaus in Salzburg. In einer mehrstündigen Rede zeichnete er sich "als ein weit über das gewohnte Maß hervorragender Redner aus, der die Kraft hat, seine Ansichten mit zwingender Gewalt zu verbreiten", wie die Salzburger Parteizeitung "Deutscher Volksruf" schrieb.

Am darauffolgenden Tag trat Hitler in Hallein auf; die Veranstaltung wurde von sozialdemokratischen Teilnehmern, die unter Führung von Bürgermeister Anton Neumayr erschienen waren, gesprengt.

Auch auf dem Bundesparteitag der DNSAP, der vom 13. bis 15. August 1923 in Salzburg stattfand, hielt Hitler eine Rede. Die nationalsozialistischen Presseberichte gingen mehr auf die Inszenierung und begeisternde Wirkung des Auftrittes als auf den Inhalt der eineinhalbstündigen Rede ein, in der Hitler offen verkündete, dass in kurzer Zeit in Deutschland die Entscheidung fallen werde – womit er seinen wenige Monate später (8./9. November 1923) versuchten Putsch meinte.

Die Haltung der Salzburger DNSAP zu Hitler war zwiespältig. Einerseits Glorifizierung, Vorabdruck von Hitlers Buch "Mein Kampf" im "Volksruf", Besuch der Salzburger DNSAP-Funktionäre Otto Troyer, Anton Funk und Hans Prodinger bei dem inhaftierten NSDAP-Führer. Andererseits sprachen sich einige Artikel im "Volksruf" durchaus gegen den Hitlerkult und gegen den Münchener Weg der gewaltsamen Machtergreifung aus.

Zwischen seiner Haftentlassung (20. Dezember 1924) und seiner Machtergreifung im Deutschen Reich (1933) kümmerte sich Hitler nur mehr wenig um seine zerstrittenen österreichischen Anhänger und Gesinnungsverwandten.

1930 soll Hitler seinen Anwalt Hans Frank, später Generalgouverneur im besetzten Polen, damit beauftragt haben, eine jüdische Herkunft seines Vaters zu widerlegen und einen Stammbaum zu erstellten. Dieser wurde dann medial gestreut, das rechtslastige Salzburger Volksblatt druckte ihn bereitwillig ab.[4]

Als Führer und Reichskanzler

Nach dem "Anschluss" besuchte Hitler am 6. April 1938 die Stadt Salzburg und fuhr durch die von Menschenmengen gesäumten Straßen der Stadt.
Tags darauf nahm er am Walserberg den Spatenstich zum Bau der Reichsautobahnstrecke Salzburg−Wien vor.

Schloss Kleßheim wurde wegen seiner Nähe zum Obersalzberg als "Gästehaus des Führers" ausersehen und diente als Rahmen für Staatsempfänge.

Benennungen

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich (1938) kam es zu zahlreichen Benennungen von Straßen und Plätzen nach dem "Führer". So hießen nun

"Adolf-Hitler-Platz".

Weiterführend

Für Informationen zu Adolf Hitler, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema

Weblink

  • Neue Zürcher Zeitung, «Es war unmöglich, sich von Hitlers Augen abzuwenden» – eine Krankenschwester schildert, wie sie die letzten Tage des «Führers» erlebte, 11.07.2021

Quellen

  • Zum Abschnitt "Biographische Bezüge": Ernst Hanisch, Zur Frühgeschichte des Nationalsozialismus in Salzburg (1913-1925), in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 117 (1977), Salzburg 1978, S. 371-410 (insbesondere S. 402-407, 410).
  • Zu den Abschnitten "Als Führer und Reichskanzler" und "Benennungen": Verlinkte Salzburgwiki-Artikel, Internet-Quellen.

Einzelnachweise

  1. Die Rede liegt handschriftlich und in einer maschingeschriebenen Abschrift im Bundesarchiv Koblenz vor.
  2. ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 9. August 1920, Seite 4.
  3. Dem Salzburger Wilfried Haslauer zu Ehren, Seite 12
  4. ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 15. Juli 1933, Seite 6.