Schloss Söllheim
Das Schloss Söllheim ist ein Barockschlössl auf dem Gemeindegebiet von Hallwang, das zu den denkmalgeschützten Objekten in der Gemeinde zählt.
Geschichte
Der Ansitz Söllheim
Die erste urkundliche Erwähnung eines "Ansitzes Söllheim" findet sich im 12. Jahrhundert. Die damalige Besitzerin hieß Adelheid de Saldersheime. Am 23. Februar 1455 verkaufte Friedrich Gauchsperger dem Hans Prätzl senior den Sitz "zu Selhaim".
Der Ansitz wird zum Schloss
1684 erwarb Johann Kaufmann den Ansitz Söllheim. Neben Umbauten bestehender Gebäude ließ er auch Neubauten ausführen, sodass das noch heute bestehende Barockensembel Söllheim entstand. Kaufmann ließ den damaligen Wohnturm im Söllheimer Moor zum Barockschlössl Söllheim umbauen, die die Wallfahrtskapelle hl. Antonius von Padua errichten, das Meierhaus renovieren und das ehemalige Mesnerhaus sowie ein Wirtschaftsgebäude neben der Kapelle erbauen. Ersteres wurde um das Jahr 1892 grundlegend umgebaut und seit der Renovierung Mitte des 20. Jahrhunderts trägt es den Namen "Pfefferschiff".
Im 19. Jahrhundert wurde das Ensembel um eine Remise mit Pferdestall und eine Orangerie im Schlossgarten ergänzt. Die imposante Marmortafel am Rand der ehemaligen Parkanlage stammt vom ehemaligen Äußeren Linzertor, dem "Ravelintor" in der Stadt Salzburg. Es kam nach dessen Abbruch 1884 zu Schloss Söllheim und erinnert an den Bauherrn des Ravelintores, Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein.
Nach Kaufmann kaufte Johann Christoph Kajetan Pauernfeind 1710 das Schlösschen frei. Pauernfeind war mit der Tochter von Kaufmann verheiratet. Ihm folgten sein Sohn Johann Franz Christof Ignaz († 1782 in Schloss Söllheim) sowie weitere Familienmitglieder. Am 18. Mai 1832 erwarb es Franz Schwarzenbachen, es folgten 1839 der Guggenthaler Brauerei-Besitzer Georg Weickl und 1843 die Familie Thun-Hohenstein, in deren Besitz es noch heute ist. Das Barockschlössl ist in Privatbesitz.
Heilbad
Auch ein Heilbad für Frauen gab es in diesem Schloss. Unter der Besitzerin Anna Mayr, geborene von Eyß, war es in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verpachtet. Nachdem der Geschäftsgang schlecht lief, wurde es um 1860 nur mehr mäßig besucht.
Quellen
- Franz Fuchs
- Peter Walder-Gottsbacher: "Gnigl in alten Ansichten" Band 2, , 2002, Europäische Bibliothek, Zaltbommel, Niederlande
- Burgen und Schlösser (Buch Euregio), Seite 119
- Walter Schlegel, Friederike Zaisberger: "Burgen und Schlösser in Salzburg", 1. Band, "Flachgau und Tennengau", Birken-Verlag, Wien 1992, Seite 58f