Anton Steininger

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Anton Steininger (* 4. März 1902 in Wien; † in der zweiten Hälfte des Oktobers 1944 in der Umgebung der Stadt Salzburg hingerichtet) war ein Opfer des Nationalsozialismus.

Leben

Seine Mutter war die ledige Hilfsarbeiterin Juliana Steininger. Anton hatte ebenfalls keinen erlernten Beruf und hinterließ auch keine Selbstzeugnisse autobiografischer Art.

Verbürgt ist, dass er als Arbeiter bei den Kraftwerken im Pinzgauer Stubachtal beschäftigt war. 1941 musste er zur Deutschen Wehrmacht einrücken. Seinen ersten Heimaturlaub im August 1942 verbrachte er bei seiner Geliebten im Stubachtal. Dabei entschloss er sich zur Desertion. Dank seiner Fluchthelferinnen gelang es ihm, sich beinahe zwei Jahre lang im Gebirge zu verstecken. Im Mai 1944 wurde er gefasst. Nach einer neuerlichen Flucht geriet er aber am 17. August 1944 in die Fänge der Gestapo und der Kriegsjustiz in Salzburg.

Nachforschungen seiner Partnerin Kreszentia Gruber nach Kriegsende blieben erfolglos. Auch die Mutter von Anton wusste keinen näheren Umstände. Erst in den 1990er-Jahren erfuhr die Öffentlichkeit anhand der Dokumentation "Widerstand und Verfolgung in Salzburg 1934-1945", dass Anton Steininger am 7. September 1944 vom Kriegsgericht der Division 418 im Salzburger Justizgebäude wegen »Fahnenflucht« zum Tode verurteilt wurde. Dr. Ferdinand Voggenberger trat als Ankläger und Dr. Wilhelm Krepper als Richter auf.

Nachforschungen des Stadtarchivs Salzburg ergaben, dass der Leichnam des Anton Steiniger in der zweiten Hälfte des Monats Oktober 1944 auf dem Kommunalfriedhof der Stadt Salzburg bestattet wurde, »als Sterbeort ist Grödig vermerkt« (laut Mitteilung der Friedhofsverwaltung). Es ist daher mit hoher Wahrscheinlich davon auszugehen, dass er auf dem Militärschießplatz in Glanegg erschossen wurde.

Eine Fluchthelferin von Steininger war Marianne Praschberger aus Uttendorf. Sie wurde im Dezember 1944 wegen »Begünstigung zur Fahnenflucht« und »staatsfeindlicher Gesinnung« zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt.

Stolperstein

Am 27. September 2022 wurde für ihn in der Stadt Salzburg auf dem Kajetanerplatz Nr. 2 vor dem Justizgebäude ein Stolperstein verlegt.

Quelle