Berghotel Mooserboden

Das Berghotel Mooserboden war ein Stück Frühgeschichte im Salzburger Fremdenverkehr.
Geschichte
Das Hotel befand sich auf rund 2 100 m ü. A. im südlichsten Teil des Kapruner Tals auf der Mooserboden-Alm. Schon 1893 war Kaiser Franz Joseph I. auf einem Karrenweg zum späteren Standort des Hotels geritten. 1896 wurde von Zell am See über Kaprun zum Hotel Kesselfallhütte die autotaugliche (!) Kaiser-Franz-Josef-Straße errichtet. Vom Kesselfall-Alpenhaus führte dann das zwei Meter schmale Fürst-Liechtenstein-Sträßchen, das 1899 von Nikolaus Gassner, einem Fremdenverkehrspionier des Pinzgaus, erbaut wurde, zum Berghotel. Das Sträßchen verlief über den Orglerboden an Orgler- und Erzherzog-Rainer-Hütte (1 600 m ü. A.) vorbei zum Berghotel Mooserboden. Für nicht berggeübte Besucher sorgten einspännige "Bergsesselwägen" für den Transport über die steilen Serpentinen zum Hotel.
1899 wurde das Hotel an das Telefonnetz angeschlossen. Das "Salzburger Volksblatt" berichtete:[1]
Telephon Moserboden. Man schreibt uns aus dem Kesselfall-Alpenhaus bei Zell am See unterm 31. ds. Mts.: Die telephonische Verbindung zwischen Kesselfall-Alpenhaus und Hotel Moserboden ist mit heutigem Tage fertiggestellt worden und fand die Eröffnung des sprachlichen Verkehrs durch eine anwesende Wiener Dame unter Wünschen für das Wohlergehen Seiner Majestät des Kaisers statt; Hochrufe tönten von oben zurück, in welche sich frohe Zitherklänge mischten. Sodann trat das Telephon in weitere Wirksamkeit, welches für die Touristenwelt bezüglich Unterkunft am Moserboden, Fahrgelegenheits-Vorausbestellungen von dort, Anfragen über Witterungsverhältnisse und andere derartige Angelegenheiten gewiß von großem Vor theile ist. Tief in den Bergen, hoch in der eisigen Gletscherwelt ist dadurch eine stete Verbindung mit der Außenwelt geschaffen worden.
Ab 1926 wurde eine private Botenpost vom Moserboden und Kesselfall-Alpenhaus nach Zell am See eingerichtet. Dafür wurden sogar eigene lokale Briefmarken ausgegeben.
Im Zuge der Errichtung der Tauernkraftwerke Kaprun verschwand der Mooserboden mit dem Einstau 1954 des Stausees Mooserboden und mit ihm auch das Berghotel.