Nesselgrabenviadukt

Nesselgrabenviadukt

Das Nesselgrabenviadukt ist eine etwa 90 Meter lange und etwa 20 Meter hohe Straßenbrücke, die das südöstliche Ende des Nesselgrabens überspannt.

Geografie

Das Nesselgrabenviadukt verbindet die Flachgauer Gemeinden Koppl und Hof bei Salzburg, deren Gemeindegrenzen etwa in der Mitte der Brücke verlaufen. Unter dem Viadukt verläuft eine Zufahrt zum Salzburgring, über das Nesselgrabenviadukt führt die Wolfgangsee Straße (B 158). Am westlichen Beginn zweigt die Wiestal Landesstraße nach Hallein nach Süden ab.

 
Nesselgrabenbrücke, westliche Ansicht in Richtung Hof bei Salzburg.

Geschichte

Die erste Planung begann bereits seit 1916. 1938 wurde mit dem Bau begonnen, der nach 1941 unter der Leitung von Oberbaurat Dipl.-Ing. Ludwig Hau stand. Am 4. Mai 1945, einen Tag vor dem Einmarsch der amerikanischen Besatzungstruppen in Hof, versuchten zwei beherzte Männer des Volkssturmes aus Hof die von der SS beabsichtigte Sprengung der damals noch in Bau befindlichen Pfeiler des Nesselgrabenviaduktes zu verhindern. Sie wurden dabei von der SS-Truppe angehalten und die folgende Exekution überlebte einer der beiden, weil er bei der Erschießung seines Kollegen einen unbewachten Augenblick nützte und flüchten konnte. Er wurde zwar auf der Flucht noch schwer verwundet, konnte sich aber retten.

Das Nesselgrabenviadukt wurde nach jahrzehntelanger Planung und fünfjähriger Bauzeit am 19. November 1948 von Landeshauptmann Josef Rehrl eröffnet.

Die frühere Grazer Bundesstraße, heute nach dem Wolfgangsee benannt, hatte neben dem zeitweise sehr lebhaften Verkehr, der sich aufgrund des Fremdenverkehrs ergab und sich zuweilen zu Kolonnen verdichtete, den Trans­porten in Richtung Landeshauptstadt eines großen Gebietes zu dienen. Holzreiche Gegenden, wie Faistenau und Hintersee, lieferten ihre Produkte auf dieser Straße. Die Verkehrsbeeinträchtigung war besonders in den Wintermonaten durch den über den Talboden zu befahrenden Nesselgraben sehr stark. Dies machte sich um so stärker fühlbar, als der übrige Teil der Straße, die ins Salzkammergut führt, bis zur Errichtung des Viadukts schon zum Groß­teil neuzeitlich ausgebaut und in ihren Steigungsver­hältnissen wesentlich verbessert worden war. Im Nesselgraben musste bis zum Bau des Viadukts ein etwa 30 m tiefes Tal mit teilweise steilen Ab- und Anstieg und einer Kehre von nur zwölf Meter Halbmesser ausgefahren werden. Diese ver­lorene Steigung wurde nun durch den Viaduktbau aus­geschaltet und die betreffende Straßenstrecke um 400 m gekürzt worden.

Der Landtagsabgeordnete und ehemalige Landesveterinär Hofrat Josef Schöchl wusste anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Viadukts 2023 zu berichten, dass heute knapp 14 000 Fahrzeuge täglich über das Viadukt fahren.

Bildergalerie

Weblink

  • Lage auf AMap (aktualisierter Datenlink 10. November 2023)

Quellen