Polensky & Zöllner

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Polensky & Zöllner (PZ) war ein deutscher Baukonzern mit Hauptsitz in Frankfurt am Main.

Überblick

Das Unternehmen wurde 1880 gegründet und zählte bis zu seinem Konkurs 1987 zu den größten europäischen Betrieben im Bereich Hoch-, Tief- und Ingenieurbau. Neben Niederlassungen in München, Köln, Dortmund, Hannover, Hamburg, Berlin, Salzburg, Wien, Bagdad, Abu Dhabi, Riad und Muscat bestanden Beteiligungen in den USA, Griechenland und Nigeria. Langjährige Vorstandsvorsitzende von Polensky & Zöllner waren der Brückenkonstrukteur Hans Wittfoht sowie der Bauingenieur Hermann Brunner. Einzelne Standorte wurden unter der Bezeichnung Polensky & Zöllner fortgeführt, so besteht heute noch eine Gesellschaft in Abu Dhabi.

Salzburgbezüge

Beim Bau der Großglockner Hochalpenstraße 1930 bis 1935 fungierte das österreichische Baufirmenkonsorzium "Prokop, Lutz & Wallner" als Strohmann für Polensky & Zöllner, da ausländische Unternehmen offiziell aufgrund des Status zum begünstigten Bau nicht zugelassen waren.[1] Allerdings dürfte Polensky & Zöllner im Verlauf der Errichtung der Panoramastraße eine Niederlassung in Wien gegründet haben, da sich eine offizielle Nennung des Unternehmens als beteiligte Baufirma in einer Quelle findet.[2]

"Prokop, Lutz & Wallner" waren beim Bau der Südrampe von Heiligenblut bis Guttal sowie bei dem Ausbau der Gletscherstraße beschäftigt. Bei einem Lawinenabgang vom Margaritzenkopf (vermutlich oberhalb des Bretterbodens) Anfang Februar 1935 wurden das Maschinenhaus sowie die gesamte Transformatorenanlage von Polensky & Zöllner zerstört.[3]

Am 4. September 1935 kam es zu einem Absturz einer Straßenwalze der Firma. Der Walzenführer Ludwig Weinzierl und der Schlosser Karl Fink waren mit der zwölftonnigen Straßenwalze der Firma auf der Glocknerstraße vom Mittertörl kommend talwärts gegen Ferleiten unterwegs. Da eine Kuppelung versagte, fuhr die Walze in der dritten Kehre über den Straßenrand hinaus und stürzte sieben Meter tief über die Böschung, worauf sie, mit den Rädern nach oben, liegen blieb. Weinzierl und Fink konnten sich rechtzeitig durch Abspringen in Sicherheit bringen.[4]

Im Sommer 1938 begann Polensky & Zöllner den sogenannten Hohlwegen, eine Enge im Norden des Saalfeldener Beckens mit 240 Arbeitern zu einer kreigstauglichen Straßenverbindung auszubauen.[5]

Beim Bau der Reichsautobahn hatte die Firma das Baulos vom "Salzach-Bad und dem Reichsautobahn-Brückenübergang".[6]

In der Baugeschichte Tauernkraftwerke Kaprun war das Unternehmen in der Bauzeit von 1938 bis 1945 bei der stellvertretend für das Deutsche Reich Alpen-Elektrowerke (AEW), oberster Bauherr und Auftraggeber, bei der "Arge Tauernsperre" eine beteiligte Baufirma. Nach Kriegsende begannen am 2. Mai 1946 wieder die Bauarbeiten. Die neue Arbeitsgemeinschaft bestand aus den Firmen: H. Rella & Co., Polensky & Zöllner, Hinteregger & Fischer und Union-Baugesellschaft.[7]

Im Jänner 1947 wurde die "Kommanditgesellschaft Polensky und Zöllner" im Handelsregister in der Stadt Salzburg mit Adresse Neutorstraße 17 eingetragen. Die Gesellschafter waren: Dr. Ing. Fritz Polensky, Regierungsbaumeister a. D. in Köln, Dipl.-Ing. Dr. Günther Werner-Ehrenfeucht, Regierungsbaumelster a D. in Berlin-Charlottonburg, Dipl.-Ing. Ernst Schmid, Regierungshaumeister a. D. in Köln-Bayenthal, Dipl.-Ing. Karl Mtlller-Bader, Regierungsbaumeister a. D. in Dresden und Dr. Emil Heitkamp, Berlin-Charlottenhurg. Durch die Militärregierung zum Verwalter bestellt wurde Oheringenieur Hans Lang in Neumarkt.[8]

Bei der Errichtung des Parkhauses Freiwandeck auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe von 1959 bis 1963 war das Unternehmen neuerlich für die Großglockner Hochalpenstraßen AG tätig.

Quellen

  1. Klaus Rigele: Großglockner Hochalpenstraße: Zur Geschichte eines österreichischen Monuments, Seite 249
  2. ANNO, Zeitschrift des österreichischen Ingenieur-Vereines, Ausgabe 1935, Hauptteil Seite 196
  3. ANNO, Alpenländische Rundschau, Ausgabe vom 16. Februar 1935, Seite 13
  4. ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 6. September 1935, Seite 5
  5. ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 8. Juli 1938, Seite 10
  6. ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 25. Juli 1940, Seite 7
  7. ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 13. Mai 1946, Seite 4
  8. ANNO, Salzburger Volkszeitung, Ausgabe vom 31. Jänner 1947, Seite 3