Bretterboden

Bretterboden ist ein Flurname im Bereich der Hohen Tauern im Bereich von Heiligenblut am Großglockner in Kärnten.
Geografie
Er befindet sich an der Gletscherstraße, einer Stichstraße der Großglockner Hochalpenstraße, im Bereich des Glocknerhauses unterhalb der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe auf einer mittleren Höhe von 2 100 m ü. A..
Geschichte
Am 7. September 1856 besuchte das Kaiserpaar Franz Joseph I. und Elisabeth das Gebiet um den Großglockner. Während der 28-jährige Monarch zu der später nach ihm benannten historischen Kaiser-Franz-Josefs-Höhe aufstieg, begnügte sich Kaiserin Elisabeth mit einem Ritt von Heiligenblut über gut 800 Höhenmeter hinauf bis zum Bretterboden, den man nach ihrem Besuch dann "Elisabethruhe" nannte. In einer anderen Quelle[1] steht jedoch, dass sie von zwei Sesselträgern, den beiden Bergführern Anton Wallner und Johann Kramser, der um 1896 Bürgermeister der Gemeinde Heiligenblut war, zur "Elisabeth-Ruhe" getragen worden sei.
1876 erbaute dann die Klagenfurter Alpenvereinssektion an dieser Stelle das Glocknerhaus mit Platz für 40 Personen. Zur Zeit des Besuchs des Kaiserpaares befand sich hier die Wallnerhütte.[2]
Später wurde dann auch ein Felsen in der Nähe nach ihr benannt, der Elisabethfelsen, der 1856 allerdings noch einige Meter tief unter dem Gletschereis lag, heute aber mehr als zwei Kilometer von der Gletscherzunge entfernt ist.
Von 1908 bis zur Eröffnung der Gletscherstraße 1932 führte die Alte Glocknerhausstraße von Heiligenblut zum Bretterboden herauf. Wer von hier aus weiter zur historischen Kaiser-Franz-Josefs-Höhe wollte, musste zu Fuß weitergehen. Bis zum Bretterboden fuhr man bereits vor 1932 mit dem Motorrad herauf und auch noch weiter bis zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe!
Am 17. Juli 1926 wurde die Herz-Jesu-Kapelle, Kärntens höchstgelegenes Gotteshaus, geweiht.[3]
Während des Baus der Großglockner Hochalpenstraße war hier das Baulos 7 eingerichtet. Hier befanden sich der Steinbruch Pfandlschartenbachbrücke, das Baulager Sturmhütte mit 260 Mann, eine Seilbahn und ein E-Werk, das durch das Wasser des Pfandlschartenbaches betrieben wurde.
Gebäude
Heute befinden sich am Bretterboden das Glocknerhaus, das Pasterzenhaus mit der Herz-Jesu-Kapelle, die Parkplätze Glocknerhaus I und Glocknerhaus II (Parkplatz Sturmhütte, Pufferparkplatz).
Bilder
Bretterboden – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Weblink
- Lage auf AMap (aktualisierter Datenlink 26. August 2023)
Quellen
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, sind noch nicht alle Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 8. Mai 2023).
- Wallack, Franz: Die Großglockner Hochalpenstraße - die Geschichte ihres Baues, zweite Ausgabe, anlässlich der 25-Jahr-Feier der Großglockner Hochalpenstraße, 1960, Springer Verlag, Wien
Einzelnachweise
- ↑ anno.onb.ac.at, "(Neuigkeits)Weltblatt", 15. September 1896, Seite 9
- ↑ anno.onb.ac.at, "Klagenfurter Zeitung", 16. Mai 1857, Titelseite
- ↑ anno.onb.ac.at, "Reichspost", 20. Juli 1926, Seite 8