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Oberalm, das an Hallein im Jahr 1953 endgültig verloren gegangene Gebiet(schraffiert)

Geschichte Oberalms

Abstimmung 16. März 1952

Die ersten urkundlichen Erwähnungen stammen aus dem 8. Jahrhundert und aus dem Jahr 1192. Bereits im Mittelalter wurde Oberalm als "Markt" genannt. Vom 14. Jahrhundert bis 1805 gehörte Oberalm zum Pfleggericht Glanegg. Oberalm war Schrannenort dieses Pfleggerichts. Die offizielle Markterhebung (in moderner Zeit) erfolgte gleichzeitig mit der Wappenverleihung am 26. Juli 1930.

Schon Ende des 19. Jahrhunderts strebte das in der Altstadt eingeengte Hallein eine Vergrößerung um Burgfried und Taxach-Rif an, was 1895 tatsächlich gelang. Später sollte Oberalm ein Gebiet hergeben, was dort erbitterten Widerstand hervorrief. In der Nazizeit wurde Oberalm zwischen Hallein und Adnet aufgeteilt. Mit der "Verordnung des Landeshauptmannes in Salzburg vom 23. November 1938, betreffend die Zusammenlegung von Gemeinden und die Bildung von Verwaltungsgemeinschaften für Gemeinden" wurde die bis Marktgemeinde Oberalm mit der Stadtgemeinde Hallein vereinigt[1]. Nach der unfreiwilligen Eingemeindung betrieben die Oberalmer vehement die Wiedererrichtung ihrer Gemeinde. Nach dem Krieg bemühte sich Oberalm hartnäckig um Selbstständigkeit. "Los von Hallein!" war einer der harmloseren Aufrufe. Der Streit war wild. "Oberalm muß wieder frei sein" und "Oberalm den Oberalmern" lauteten Parolen des Ausgemeindungskomitees.

Der Ton in der hitzigen Phase zuvor war rau, nicht nur zwischen dem bäuerlichen Dorf und der Arbeiterstadt sowie im Landtag. Der Streit beschäftigte höchste Politiker und Geistliche. Erzbischof Andreas Rohracher schrieb vertraulich dem Landeshauptmann (und späteren Bundeskanzler) Josef Klaus, dass er die Oberalmer unterstütze, denn ihre Selbstständigkeit könne den "demoralisierenden Einfluss der Industriestadt Hallein" eindämmen.

Eine Bürgerbefragung am 16. März 1952 ergab deutliche Mehrheiten (über 80 % der Stimmberechtigten) im Ort und im Vorderwiestal für die Wiedererrichtung. Das wurde mit Böllern und Glockengeläut gefeiert. Im selben Jahr folgte die Entscheidung des Landes. Doch vor allem Neualm wurde bei Hallein belassen. Das erzürnte die ÖVP Oberalm derart, dass sie aus der Partei austrat, sich in eine Heimatliste verwandelte und 1954 die Gemeindevertretungswahl hoch gewann. Am 4. Juni 1953 wurde der Stadtteil Oberalm von der Salzburger Landesregierung wieder zu einer eigenständigen Marktgemeinde erhoben. Am selben Tag wurde der Gemeinde auch wieder die Führung ihres Wappens zugestanden. Die Katastralgemeinde Oberalm II (in etwa das Gebiet des heutigen Halleiner Stadtteils Neualm) sowie ein Grenzstreifen der KG Oberalm I (Hühnerau) verblieben jedoch bei Hallein. Dadurch ging etwa ein Drittel des früheren Gemeindegebietes von Oberalm an die Stadt Hallein verloren.[2]

Seit dem 16. Jahrhundert wird im Gemeindegebiet auch Marmor verarbeitet, heute im Marmorwerk Kiefer. In diesem Zusammenhang ist auch die Familie v. Löwenstern zu erwähnen, die mit der Geschichte der Marmor Industrie verbunden ist.