Pfleggericht Glanegg

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Das Pfleggericht Glanegg war ein erzbischöfliches Pflegegericht mit Sitz zuerst im Schloss Glanegg in Glanegg (in der heutigen Flachgauer Marktgemeinde Grödig und dann lange in einem Nebengebäude von Schloss Hellbrunn).

Geschichte

Es bestand seit dem 14. Jahrhundert bis 1805. Nach dem Aussterben der Grafen von Plain fielen deren Rechte und Lehenshoheit über die Gebiete zwischen dem Pass Lueg und der Stadt Salzburg an den Salzburger Erzbischof. Dieser vergab an die Guetrater das Pfleggericht Grafengaden, das mit dem Aussterben diese Ministerialen-Geschlechts aufgelöst wurde. Dadurch entstand das Pfleggericht Glanegg.

Sein Gerichtsbezirk erstreckte sich unter anderem über die Dörfer Anif, Niederalm, Grödig, St. Leonhard, Aigen, Leopoldskron-Moos, Morzg, Elsbethen, Puch und Oberalm.

Der Gerichtsbezirk grenzte im Südwesten an die Propstei Berchtesgaden, im Südosten an das Pfleggericht Golling, im Osten an das Pfleggericht Wartenfels und im Norden an das Pfleggericht Radeck (später Pfleggericht Neuhaus).

Schrannenplätze waren die Taidings in Anif und in Oberalm, wo zwei Mal jährlich Recht gesprochen wurde.

Bis 1609 wohnte der Pfleger im Schloss Glanegg. Da das Schloss wegen Baufälligkeit restauriert werden musste übersiedelte er 1636 in das Schloss Hellbrunn.

Eine Aufgabe des Pflegers war auch die rechtliche Sicherung von Grenzfragen mit der Fürst-Propstei Berchtesgaden.

Mit höchster Entschließung vom 21sten d. M. wird auch das bisher selbständige Pfleggericht Glanegg zu Hellbrunn aufgelassen... steht mit Bekanntmachungsdatum 25. Jänner 1805 in der Sammlung der kur-salzburgischen Landesgesetze unter Ferdinand dem Ersten III. Heft. Das Pfleggericht Glanegg wies bei seiner Aufhebung und Teilung an die Gerichte Salzburg, Hallein und Neuhaus am 1. Februar 1805 insgesamt 5 127 Untertanen auf: a) für Salzburg 1 756; b) für Hallein 2 201; c) für Neuhaus 1 170;[1]

Pfleger

u. a. waren Pfleger:

...

Quellen

→ Seite 84ff, 142
→ Seite 86, Ausschnitt aus dem Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, 1. Abtlg., Die Landgerichtskarte, Blatt 9, Salzburg

Einzelnachweis

  1. Quelle ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 18. April 1896, Seite 1