ÖBB railjet

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Der railjet der neuen Generation 2024.
Business Class im railjet der neuen Generation 2024.
Economy Class im railjet der neuen Generation 2024.
Economy Class-Abteil im railjet der neuen Generation 2024.
First Class im railjet der neuen Generation 2024.
Fahrradstellplatz im railjet der neuen Generation 2024.
Induktives Laden von Akkus der Mobiltelefone im railjet der neuen Generation 2024.

Der ÖBB railjet (RJ) ist ein Hochgeschwindigkeitszug der Österreichischen Bundesbahnen, der im grenzüberschreitenden Verkehr eingesetzt wird.

Geschichte

Der erste ÖBB railjet verkehrte mit der Fahrplanumstellung am 14. Dezember 2008. Seither verkehren railjet-Züge in ganz Österreich und bis ins benachbarte Ausland (München in Bayern und Budapest in Ungarn. Die erste Fahrt mit Gästen fand im Bundesland Salzburg am 15. Oktober 2008 statt und führte aus Linz kommend über Salzburg und Schwarzach im Pongau nach Zell am See.

War seit Dezember 2008 jeweils nur eine Verbindung pro Tag in jede Richtung der Westbahnstrecke mit einem railjet bestückt, wurden ab 6. April 2009 zwei weitere Zugpaare von und nach Salzburg eingesetzt. Von Salzburg konnte man dann um 10:58, 12:58 und 18:58 Uhr nach München und um 10:54, 14:54 und 16:54 Uhr nach Wien fahren. Die Fahrzeit nach Wien betrug zwei Stunden 46 Minuten, nach München 01:33 Std. (2024: Salzburg Hauptbahnhof - Wien Hauptbahnhof: 02:25 Std.; die Fahrzeit nach München ist unverändert).

Ab 2010 fuhr der ÖBB railjet alle zwei Stunden zwischen München und Budapest sowie zwischen Innsbruck und Wien. Auf der Westbahn zwischen Salzburg und Wien verkehrten die railjets dann im Stundentakt.

Der Hochgeschwindigkeitszug war die erste Neuanschaffung von Fernreisewaggons der ÖBB seit den späten 1970er-Jahren. 67 Garnituren wurden bei Siemens bestellt. Zunächst 23, 2007 dann aber eine Option auf 44 weitere eingelöst. Das Investitionsvolumen für den Kauf betrug 816 Mill. Euro.

Die ÖBB railjet Garnitur 80 90-701 und die Taurus Loks 1016.034 und 1116.215 sind auf den Namen Spirit of Salzburg getauft. Innen- und Außengestaltung des Zuges stammen vom gebürtigen Salzburger Daniel Huber, der mit seiner Firma "Spirit Design" fürs Design des railjet verantwortlich zeichnet.

Für 2024 bestellten die ÖBB 19 weitere railjets der neuen Generation mit einem Investitionsvolumen in Höhe von rund 405 Millionen Euro aus der Rahmenvereinbarung mit Siemens Mobility. Damit werden insgesamt 27 Railjets der neuen Generation bis Herbst 2028 auf Schiene sein. Der erste railjet der neue Generation verkehrt seit 22. März 2024,[1] ab 8. April 2024 zwei Zugpaare auf der Brennerstrecke, eines zwischen München – Innsbruck – Bozen – Verona – Bologna und eines auf der Strecke München – Innsbruck.

Die ÖBB setzen ab Ende 2026 im Fernverkehr auch auf doppelstöckige Züge. Die 14 bestellten Doppelstock-railjets mit jeweils fast 500 Plätzen werden von der Schweizer Firma Stadler gebaut. Im sechsteiligen Zug mit 486 Plätzen finden sich auch sogenannte Catering-Zonen - mit Jausen- und Getränkeautomaten. Vorerst werden die 200 Stundenkilometer schnellen Züge mit Niederflureinstieg auf der Westbahnstrecke eingesetzt werden. Versprochen wird ein komfortables Reiseerlebnis, modernes Innendesign, kostenloses WLAN, Steckdosen inkl. USB-Anschlüssen, Klimaautomatik und Gepäckracks mit NFC-Sicherung. Die ÖBB-Doppelstock-Railjets sind rund 160 Meter lang und haben zwei Klassen im Inneren. Zwei Rollstuhlplätze finden sich im Mittelwagen mit höhenverstellbaren Seitenwandtischen. Vorgesehen sind unter anderem zehn Fahrradabstellplätze, acht WCs von denen eines barrierefrei ist und Videoüberwachung. Die Investition beträgt rund 300 Millionen Euro.[2]

Der railjet der ersten und zweiten Generation wird von Siemens Österreich in Graz und Wien gefertigt.

Daten der ersten Generation

Der ÖBB railjet ist ein 185,5 Meter langer Wendezug mit Steuerwagen und sechs Zwischenwagen. Insgesamt hat der Zug 408 Sitzplätze. 16 in der Premium-, 76 in der First-, 316 in der Economy-Klasse. Der Zug hat ein Gesamtgewicht von 330 Tonnen. Der neue Zugtyp wird von einer Mehrsystem-Taurus-Lokomotive gezogen, die bis zu 230 km/h auf die Schiene bringt.

Entgegen der bislang in Österreich üblichen Einteilung in 1. und 2. Klasse verkehrt der railjet mit First, Business und Economy Class. Ein Fahrgastinformationssystem informiert während der Fahrt auf Monitoren über den Fahrtverlauf (Geschwindigkeit, verbleibende Fahrzeit bis zum nächsten Bahnhof, Verspätungen und Anschlussverbindungen im nächsten Bahnhof).

Daten der neuen Generation

Der neue railjet 2024 bietet durch seine neunteilige Ausführung eine Gesamtkapazität von 532 Sitzplätzen. 430 Sitze davon befinden sich in der Economy Class, 86 Sitze in der First Class und 16 Sitze in der Business Class. Durch den Niederflureinstieg in sieben der neun Wagen wird für alle Fahrgäste ein noch bequemeres Ein- und Aussteigen ermöglicht.

Die Ausstattung der neuen Generation von 2024 wurde bei den Sitzen wurde optimiert: Es gibt zwei Klapptische pro Platz für erweiterte Ablagemöglichkeiten, Fußstützen in allen Komfortklassen, integrierte Leselampen, zusätzliche Lademöglichkeiten per USB und induktiver Ladestation sowie verbesserte Sitzplatzbeschriftungen zur einfachen Orientierung. Die First Class und die Business Class sind mit Leder und Echtholz ausgestattet.

Sechs Fahrradstellplätze, die im Multifunktionswagen über eine Fahrradrampe erreichbar sind, und ein eigener Platz für Ski und Snowboards sorgen für mehr Reisekomfort bei Sportbegeisterten. Dank Schlaufen zum Fixieren entfällt das mühsame Hochheben des Fahrrads – vor allem für E-Bikes eine wichtige Verbesserung. Die im ganzen Zug verteilten großzügigen Gepäckracks haben zudem eine neue Gepäcksicherung mit Versperrmöglichkeiten via NFC oder PIN-Code.

Neu entwickelte mobilfunkdurchlässige Fensterscheiben verbessern die Netzfunktion und bringen damit stabileren Handy-Empfang auf den Strecken. Eine spezielle Ambientebeleuchtung mit tageszeitangepasster Lichtsteuerung sorgt für eine angenehme Fahrt, während das moderne Fahrgastinformationssystem mit aktuellen Reiseinformationen up-to-date hält. Wer sich die Zeit bis zur Ankunft online vertreiben möchte, kann mit gratis WLAN im ÖBB Railnet surfen, streamen und das digitale Zeitungs- und Zeitschriftenangebot kostenlos nutzen. Eine Klimaautomatik im Fahrgastraum sorgt für angenehme Temperaturen, während eine verbesserte Laufruhe des Zugs selbst bei der Maximalgeschwindigkeit von 230 km/h für ein entspanntes Fahrerlebnis sorgt.

Stopps im Bundesland Salzburg

Alle railjets halten im Salzburg Hauptbahnhof. Auf der Strecke Salzburg - Wien fahren stündlich zwei railjets. Einer halt weniger Halts und ist in 02:25 Stunden am Wiener Hauptbahnhof, der zweite benötigt 02:54 Stunden und hält öfters, beginnend mit einem ersten Halt im Bahnhof Neumarkt am Wallersee.

Seit 10. Dezember 2017 jeweils stündlich ein railjet vom Salzburg Hauptbahnhof kommend und ein railjet aus Richtung Wien kommend im Bahnhof Neumarkt am Wallersee. Von Bahnhof Neumarkt am Wallersee fuhr zunächst abwechselnd ein railjet nur bis Wien Hauptbahnhof oder bis Wien Flughafen Schwechat ohne Umsteigen. Während der Coronapandemie kam es jedoch vorübergehend zu einem Intervallwechsel. Abwechselnd mit einem Zug der WESTbahn blieben seit Juli 2020 die railjets dann nur mehr alle zwei Stunden in Neumarkt stehen. Mit Ende der Coronapandemie verkehrten dann wieder ein railjet stündlich. Die WESTbahn blieb nicht mehr stehen. Aktuell (2025) fährt jeder zweite railjet von Neumarkt am Wallersee nach Wien Flughafen Schwechat.

Nach Süden verkehren railjets auf der Salzburg-Tiroler-Bahn bis Bahnhof Schwarzach-St. Veit und von dort auf der Tauernbahn nach Klagenfurt in Kärnten.

Bildergalerie des railjets der Generation 2024

Bildergalerie des railjets der ersten Generation

Ereignisse

Weblinks

Quellen

Einzelnachweise

  1. lt. einer Meldung von InfoMediaWorx am 22. März 2024 im Facebook
  2. www.sn.at, 25. Juni 2025