Rudolf Riemann

Freiherr Rudolf (Ehrenfried) Riemann (* 1825 in Posen; † 24. September 1885 in Berlin) war ein Fremdenverkehrspionier im Salzburger Pinzgau.
Wirken
Rudolf Riemann wurde in Posen, damals in Preußen, heute in Polen gelegen, als Sohn des Geheimen Oberregierungsrates Riemann geboren.
1864 reiste er zusammen mit seiner Gattin mit der Postkutsche zum ersten Mal in den Pinzgau. Er war von der Berglandschaft so begeistert, dass er bereits im darauf folgenden Jahr erneut Zell am See besuchte, um in den Bergen "herumzukraxeln". Er stieg dort im Gasthof "Zur Post" ab, der von der als resolut bekannten Wirtin Therese Poschacher geführt wurde. Dort verkehrten auch die Zeller Bürger und es entspannen sich zwischen Riemann, dem Pfarrer, dem Bürgermeister und dem Notar angeregte Gespräche, in denen er die einheimischen Honoratioren von der wirtschaftlichen Bedeutung zukünftigen Fremdenverkehrs zu überzeugen versuchte.
Während einer Wanderung nach Thumersbach beobachtete er, wie der Lohninghofbauer in der sog. Pocherau mit dem Umschneiden schöner alter Bergahornbäume begann. Kurz entschlossen kaufte Riemann die ganze Pocherau, wo früher das Thumersbacher Pochwerk stand, verhinderte damit die Schlägerung der Bäume, ließ sich dort ein kleines Haus im Pinzgauer Stil errichten und einen Park anlegen, der früher für jedermann zugänglich war.
Es gelang ihm in der Folge die Gründung einer Alpenvereinssektion Pinzgau zu erreichen, die 1871 umgesetzt wurde. 1872 übernahm Riemann den Vorsitz der Sektion von Bürgermeister Josef Salzmann und behielt diese Funktion bis 1880.
In seine Zeit als Alpenvereinsvorsitzender fallen zahlreiche bedeutende Erschließungen durch Weg- und Steganlagen, beispielsweise Krimmler Wasserfälle, Kitzlochklamm, Vorderkaserklamm, Kühbühel u. a., sowie die Erbauung von Berghütten wie dem Riemannhaus in der Ramseider Scharte im Steinernen Meer.
An Rudolf Riemann erinnern heute das nach ihm benannte Riemannhaus, das Riemanndenkmal im Park in Thumersbach, die Riemann-Kanzel bei den Krimmler Wasserfällen und die Rudolf-Riemann-Straße in Zell am See. Früher war auch ein Motorboot auf dem Zeller See nach ihm benannt - die Rudolf Riemann (1924–1945).
Quellen
- Scholz, Horst: Rudolf Riemann − Pionier aus Norddeutschland. In: Der Hippolyt Nr. 42 – Juni 2011.
- Wikipedia, Stichwort Riemannhaus