Rupert Rieß (Judotrainer)

Rupert IV. Rieß (* 1955) ist ein Pinzgauer Ranggler und Judo-Trainer.

Vorgestellt

In Wörth bei Rauris, auf 1 100 m Seehöhe, liegen die Wurzeln. Hier wurde ab Mitte der 1930er-Jahre die Basis für spektakuläre Erfolge im Ranggeln und im Judo gelegt. Damals kamen der Reihe nach die vier Brüder Rupert, Toni, Hans und Sepp Rieß auf die Welt.

Kraft und Muskeln waren damals Voraussetzung, um im bäuerlichen Alltag zu bestehen. Die überschüssigen Kraftreserven wurden beim Ranggeln abgebaut. Gegner gab es immer. Denn wozu hat man schließlich Brüder? Die Begeisterung für den Sport wurde von den vier "Rieß-Buam" an die Kinder und Enkel weitergegeben.

Rupert Riess wuchs mit seinem Bruder Peter (heute Bodenhauswirt) auf dem Gratschberghof auf. Geht es ums Ranggeln und um Judo, ist Rupert der Clanchef. 1981 wurde Rupert Venediger-Hagmoar beim Venedigerranggeln in Neukirchen am Großvenediger. Der emotionale Erfolg blieb ihm jedoch versagt: Den Titel des Hundstein-Hagmoars gewann er nie.

Rupert, ein Taktiker und Stratege, stand seinem jüngeren Bruder Toni mit klugem Rat zur Seite. 1982 gewann Toni auf dem Hundstein, 1984 teilte er sich den Sieg mit dem Uttendorfer Josef Gruber. Bei Schneetreiben und Eiseskälte wurde damals der Finalkampf nach eineinhalb Stunden abgebrochen. Seither ist die Summe der Zeit aus den Vorrundenkämpfen bei einem Remis im Finale entscheidend. "Das sollte man ändern, es tun sich zu viele Türen fürs Taktieren auf", sagt Rupert Rieß. Im Brotberuf arbeitet er als Wiegemeister im Güterwegebau.

Rupert begleitete auch den Weg seines gleichnamigen Sohnes zum Ranggler-Olymp. Dieser Weg war steinig, ehe Rupert junior im Jahr 2006 die Hagmoar-Fahne vom Hundstein mit ins Tal nehmen durfte. Er durchlitt eine harte Reifezeit, um dann aber schließlich Seriensieger zu werden − er gewann auch 2007 und 2008.

Der Herr Papa, nunmehr Rupert der Ältere, formte parallel dazu ab 1994 die Judo Union Pinzgau zu einer ganz großen Nummer in Österreich. Es spielte auch Lokalpatriotismus mit: "Wir mussten den Jungen Perspektiven bieten." Zugleich öffnete sich damit ein Tor zur Welt: "Bei Trainingscamps trafen wir Sportler aus vielen Nationen. Ob Russen oder Japaner: Es entstanden schöne Freundschaften."

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