Rieß

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Rieß ist ein insbesondere in Rauris bekannter Familienname, vertreten namentlich durch eine "Ranggler-Dynastie".

Die Ranggler-Dynastie

Die Ursprünge der fraglichen Ranggler-Dynastie, und wohl auch anderer Rauriser Träger des Familiennamens, liegen auf dem Bergbauerngut Scherreit in Wörth im Raurisertal.

In älterer Zeit konnten Dienstboten keinen eigenen Hausstand gründen und daher auch nicht heiraten. Dies führte zur Geburt zahlreicher unehelicher Kinder. So erging es auch Elisabeth Rieß, einer ehelichen Tochter des Johann Rieß, Bauers zu Scherreit in Rauris. Sie schenkte einer Tochter Elisabeth (* 16. Oktober 1837 in Rauris, † 15. Oktober 1917)[1] und einer Tochter Theresia (* 1839; † 1919) das Leben.

Die ledige Dienstmagd Theresia Rieß (* 6. Oktober 1839 in Goldegg; † 11. Juli 1919 in Rauris), nachmals verehelichte Obersamer und Schuhmachersgattin,[2] hatte einen Sohn Rupert. Mit diesem beginnt eine längere Reihe von Nachkommen dieses Namens, und er sei daher mit der römischen Ordnungszahl "I." versehen.

  • Rupert I. Rieß (* 2. September 1867 in Rauris), unehelicher Sohn der Theresia Rieß, damals 27‑jähriger Dienstknecht am Weiner-Lehen, heiratete am 19. November 1894 in Rauris die 23‑jährige Gertraud Schlick, eheliche Tochter des Joseph Schlick, gewesenen Bauers am Weiner-Lehen und der Maria, geborener Schett, noch am Leben, Dienstmagd zu Obersteinbach in Wörth bei Rauris (* 26. Jänner 1871 in Rauris; † 9. Juni 1923).[3]
Somit heiratete das uneheliche Kind Rupert als Dienstknecht die Tochter des Hofes. Aber sein Aufstieg ging noch weiter, finden wir ihn doch 30 Jahre nach der erwähnten Eheschließung als Besitzer zu Obergratschberg:
  • Rupert II. Rieß (* 6. April 1896 in Rauris; † 14. Dezember 1981 ebenda), ehelicher Sohn des Rupert I. Rieß, nunmehrigen (und offenbar bereits wieder abtretenden) Obergratschbergbauers, und der verstorbenen Gertraud, geborener Schlick, und bereits angehender Besitzer zu Obergratschberg, heiratete am 16. Februar 1925 in Rauris Anna Pirchner (* 14. August 1903), Sennerin in Au am Fröstlberg, eheliche Tochter des verstorbenen Unterkarlingbauers Thomas Pirchner und der Anna, geborener Salchegger.[4]
Aus der Ehe gingen die Söhne Rupert (III.), Toni, Hans und Sepp hervor. Sie waren begeisterte, von der Arbeit auf dem Hof gestählte Ranggler.[5]
Er engagierte sich auch in der Lokalpolitik und im Vereinsleben. Seine besondere Liebe aber galt dem Ranggeln. Er durfte den Sieg seines Sohnes Toni, der 1982 und 1984 Hagmoar beim Hundstoa-Ranggeln wurde, erleben, und der Erfolg seines gleichnamigen Enkels, der mehrfach Hundstoa-Hagmoar wurde, machte ihn besonders stolz.[6]
  • Rupert V. Rieß (* 6. November 1980 in Rauris) wurde ein herausragender Judoka und Ranggler. Er errang national und international zahlreiche Judo-Medaillen und auf dem Hundstein neun Siege in der ersten Klasse sowie dreimal (2006, 2007 und 2008) den Titel des "Hagmoars". Er wurde Polizist und Judo-Trainer und hat mit seiner Frau Anna die Zwillinge Rupert und Oskar (* 2013 sowie die Tochter Heidi (* 2017).[7]

Quellen

  1. Taufbuch der Pfarre Rauris III.147
  2. Taufbuch der Pfarre Goldegg IV.18; Sterbebuch der Pfarre Rauris VI.81.
  3. Trauungsbuch der Pfarre Rauris II.93
  4. Trauungsbuch der Pfarre Rauris III.13
  5. 5,0 5,1 5,2 "Salzburger Nachrichten", 27. März 2013: Der Traum vom Hagmoar
  6. "Salzburger Nachrichten", 27. November 2020: Trauer um Rupert Rieß †
  7. MeinBezirk.at Salzburg, 21. November 2017: Ein Großer dankt ab: Rupert Rieß beendet sportliche Laufbahn, ein Beitrag von Klaus Vorreiter