Salzburg-Ansicht 1710

Das Bild zeigt die Stadt Salzburg im Jahr 1710 als eine der Historische Ansichten der Stadt Salzburg.

Künstler

Kupferstich von Johann Ulrich Kraus nach einer Radierung von Johann Friedrich Pereth um 1710[1] und von Johann Balthasar Probst (* 1673; † 1750), Bildnis- und Ornamentstecher in Augsburg noch in kolorierter Ausgabe[2] ; es gibt einen weiteren, sehr ähnlichen Kupferstich aus ca. 1750 von Johann Friedrich Probst (* 1721; † 1781), Bildnis- und Ornamentstecher in Augsburg.

Beschreibung

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Von links beginnend erkennt man den Gaisberg, an dessen unterem Abhang die Pfarrkirche Aigen zu erkennen ist. Einen Abstand darunter stehen Gebäude, bei denen es sich um die Schlösser Elsenheim und Arenberg handelt. An sie reihen sich die Häuser der Arenbergstraße zum Äußeren Stein an.

Deutlich zu erkennen ist dann nach der Arenbergstraße und der Steingasse das Kapuzinerkloster. Hier fällt der relativ lange, links der Kirche verlaufende Klostergarten auf. Das Franziski-Schlössl fehlt auf dieser Ansicht. Möglicherweise war sie für den Künstler zu weit links im Bild. Rechts unterhalb des Kapuzinerbergs die Kirche St. Johannes am Imberg und von dieser wiederum rechts, der ursprüngliche und alte Standort der Andräkirche (1861 am dortigen Standort abgetragen und am Mirabellplatz neu errichtet).

Neben der Andräkirche ragt die Dreifaltigkeitskirche empor, noch nicht so durch Zubauten eingeengt. Rechts der Dreifaltigkeitskirche sieht man die Bergstraße und rechts vom ersten großen Gebäude kann man jenen Garten erkennen, der heute als Parkplatz hinter dem Verlagshaus (u. a. mit dem Verlag Anton Pustet) dient. Über diesem Gebäude und Garten das Alte Borromäum, das Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron 1631 von Dombaumeister Santino Solari gegenüber dem Priesterhaus als Palast der Lodronschen Primogenitur (Linie seines Bruders Christoph und dessen jeweils erstgeborenen männlichen Nachkommen) erbauen ließ.

Das Gebäude ist noch ein rechtwinkliger Bau, unter dessen Ecke der Bergstraßtor den Weg zum Mirabellplatz zuließ. Das im rechten Winkel stehende Gebäude ist bereits an der Paris-Lodron-Straße, gegenüber steht der Sekundogeniturpalast, das zweite Haus in Salzburg, in der Mitglieder der Lodron´schen Familie lebten (heute Hotel am Mirabellplatz).

Am Ende der Paris-Lodron-Straße steht der Hexenturm. Er steht im nördlichen Eck des Sebastiansfriedhof. Dort fangen auch die Stadtbefestigungen an. Die Richtstätte ist nicht mehr vorhanden, da 1599 Wohnung des Scharfrichters und Richtstätte von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau in den Thumegger-Bezirk in Nonntal (Martinbauer) verlegen ließ.

Geht man wieder Richtung Kapuzinerberg, kommt man in die Linzer Gasse, wo das Äußere Linzer Tor Richtung Gnigl stand.

Schauen wir uns den Mirabellplatz an: dort steht noch das alte Schrannengebäude gegebenüber von Schloss Mirabell. Das Schloss hat noch seinen großen Turm, der beim Stadtbrand Salzburg (rechtes Salzachufer) 1818 abbrannte und nicht mehr erbaut wurde. Im Bereich des Mirabellplatzes befand sich bereits auch die Neue Thürnitz, eine Kaserne, die von der Altstadt am linken Salzachufer hierher übersiedelt wurde.

Besuchen wir nun das linke Salzachufer. Rechts der Stadtbrücke erkennt man den heutigen Ferdinand-Hanusch-Platz. Dabei fällt das längliche Gebäude am Salzachufer auf. Das war die alte Thürnitz (Kaserne). Links der Stadtbrücke sieht man ein Tor, das Klampferertor, das heute nicht mehr existiert. Folgt man im Bild dem Altstadtverlauf nach links, sieht man die Kajetanerkirche. Unterhalb der Kirche, schräg rechts an der Salzach, ist das Michaelstor erkennbar, heute die Einfahrt zum Mozartplatz. Und schließlich am linken, äußeren Ende der Altstadt die alte Fronfeste Stockhaus, wo heute das Justizgebäude steht. In der Fronfeste Stockhaus war u. a. ein Salzburger Hofbräuhaus, das Kalten Brauhaus am Kai, untergebracht.

Quelle

Einzelnachweise